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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Objekte waren materialisiert. Bully brauchte nur einen flüchtigen Blick auf die Ortung zu werfen, um zu erkennen, dass keineswegs der erwartete schnelle Tender aus dem Linearraum gefallen war
     
    3.
     
    Zwischen den Umlaufbahnen der beiden inneren Planeten hatte die kleine Flotte ihren Überlichtflug beendet. Die Schiffe flogen jedoch keine dieser Welten an, vielmehr zielte ihr Kurs auf das Zentralgestirn Prebons Stern. „Das kann nur Ärger bringen." Wie eine Verwünschung stieß Reginald Bull seine Feststellung hervor.
    „Der Alte von Prebon weiß vermutlich gar nicht, was er in seiner Furcht anstellt", kommentierte Pragesh. „Ich gehe auch davon aus, dass er die Kavallerie gerufen hat." Bull bedachte den Kommandanten mit einem knappen Nicken. „Andererseits brauchen wir Informationen - und nun werden wir diese sogar aus allererster Hand bekommen."
    „Unser Schiff liegt im Fokus mehrerer Ortungen!", wurde gemeldet. „Außerdem lässt Bostich seine Thronflotte mit hohen Werten verzögern. Errechneter relativer Stillstand bei acht Millionen Kilometern Distanz."
    „Hyperfunkempfang auf Richtstrahl!
    Höchste Dringlichkeit!"
    Bully verschränkte demonstrativ die Arme. „Seine millionenäugige und vielzüngige Erhabenheit war sehr schnell zur Stelle - ich lasse ihm gern ein wenig Zeit, sich zu akklimatisieren."
    „In der Ruhe liegt das Geschick." Ranjif Pragesh lachte vielsagend, obwohl keinem an Bord wirklich nach Lachen zumute war.
    Eigentlich seit fast zwei Jahren nicht mehre.
    Ich bin nicht nachtragend, stellte Reginald Bull für sich fest. Da kann man fragen, wen man will. Aber was .Bostich mir angetan hat, bringt sogar einen Eisplaneten zum Lodern. „Der Imperator wird ungeduldig!"
    Noch zehn Sekunden. Wir haben Zeit, bis die NARWAL eintrifft. Der Kerl darf auch mal Geduld lernen.
    Der Funker schaltete auf die Lautsprecherfelder um. „... ich erwarte, dass ich informiert werde, bevor sich terranische Kampfschiffe in Thantur-Lok einschleichen. Oder bist. du erleichtert, Bull, Tiga Ranton untergehen zu sehen? Ich weiß, dass du mir angespannt zuhörst ..."
    Reginald Bull leckte sich über die Unterlippe. Mit einer knappen Kopfbewegung gab er zu verstehen, dass er das Gespräch jetzt entgegennehmen wollte.
    Vor ihm stabilisierte sich das lebensgroße Hologramm des Imperators. Der Begam trug seine weiße Uniform ohne Rangabzeichen und den für gewöhnlich unverzichtbaren Prunk. Nur das Symbol der Arkonwelten prangte auf seiner linken Brustseite, drei kleine blaue Kreisflächen an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks, die wiederum einen umfassenden Kreis markierten. „Ich lege keinen Wert darauf, Arkon untergehen zu sehen", sagte Reginald Bull übergangslos.
    Der Imperator verzog geringschätzig die Mundwinkel. „Wie edelmütig von dir, terranischer Freund."
    „Mir genügt es, wenn das Golkana-Hochsicherheitsgefängnis eingeebnet wird.
    An weiteren Zerstörungen bin ich nicht interessiert."
    In Bostichs Augen blitzte es auf. Sehr flüchtig nur, aber es entging Bull keineswegs. Nicht allein Überheblichkeit glaubte er zu erkennen, sondern sogar flüchtigen Spott. Du hast überlebt, Bull, was willst du mehr?, schien der Imperator zu denken. Das passte zu ihm. Bully hatte Mühe, sich zu beherrschen. „Du hast etwas, Terraner, was du mir übergeben möchtest." Eine lauernde Begehrlichkeit schwang in Bostichs Stimme mit. Er gab sich keine Mühe, das zu kaschieren. „Hast du nicht schon alles bekommen, was du wolltest? Den Aktivatorchip, der dir die Unsterblichkeit sichert, die VRITRA-Kanonen ..."
    „Gerade weil wir beide zu den Privilegierten gehören und Kampfgefährten sind, stelle ich mit Bedauern fest, dass es unter uns Geheimnisse gibt."
    Bully zögerte. Sooft er sich vorgenommen hatte, dem Imperator rein sachlich gegenüberzutreten, hatte er festgestellt, dass er genau das nicht konnte. Stets brachen seine Emotionen auf, die Erinnerungen an seine Entführung, an die Verhöre und den vielfachen Tod, den Bostich ihm zugedacht hatte. Einen Teil seiner Energie verwendete er in diesen Fällen darauf, seine unterbewussten Regungen im Zaum zu halten. Im übertragenen Sinn hatte Bostich ihn auf die Wange geschlagen, aber er dachte nicht daran, dem Arkoniden deshalb auch die andere Wange hinzuhalten. Ebenso ärgerte er sich über sein Verlangen, dem Imperator mit bloßen Händen an die' Kehle zu gehen.
    Er kämpfte dagegen an, nur war sein Ego ebenso eigensinnig wie Bostich. Zwei grundverschiedene

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