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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verpflichtet Terra zur Herausgabe fertig montierter Systeme ebenso wie aller Konstruktionsdaten. Wir müssen jede Chance nützen. Das ist allein schon eine Frage der Moral."
    Da spricht der Richtige von Moral!, dachte Bully bitter. „Nein!", sagte er entschieden. „Terra wird diese Daten nicht weitergeben. Zumal arkonidische Wissenschaftler an der Entwicklung des Schattenschirms in keiner Weise beteiligt waren. Außerdem glaube ich nicht, dass du deshalb gewaltsam gegen uns vorgehen wirst. In dem Fall würde ich nämlich darauf verzichten, Arkons Hauptwelten vor der Umwandlung in Kabinette zu bewahren."
    „Das sind sehr große Worte für einen ..."
    Bostich schnappte nach Luft.
    Emporkömmling, wolltest du sagen, vermutete Bully. „... für einen Terraner", brachte der Imperator seinen Satz zu Ende und starrte ihn so durchdringend an, als wünsche er sein Gegenüber bis ans Ende des Universums. Oder als bedauerte er plötzlich, sich jemals mit ihm angelegt zu haben.
    Leider wusste Reginald Bull nur zu gut, dass diese Regung nicht Bestand haben würde.
     
    *
     
    Bostichs Unruhe wuchs mit jeder Sekunde, die Reginald Bull sein Schweigen auskostete. Die Frage, ob der Residenz-Minister für Liga-Verteidigung tatsächlich mit der LEIF ERIKSSON II und nur fünf Begleitschiffen zu Arkons Verteidigung gekommen war, fraß an ihm. Bull registrierte das mit einiger Genugtuung.
    Dabei blieb es unerheblich, ob die ENTDECKER im Sonnenorbit von den Arkoniden überhaupt schon aufgespürt worden waren. Sechs Schiffe waren ein Nichts, verglichen mit den Kräften, die TRAITOR zwischenzeitlich zusammengezogen hatte.
    Entweder standen Terra und der LFT plötzlich wahre Wunderwaffen zur Verfügung - dann hatten Bostichs Informationsquellen kläglich versagt -, oder die Terraner dachten gar nicht daran einzugreifen und würden die Umwandlung der wichtigsten Welten in Kabinette lediglich aus sicherer Distanz und womöglich mit grimmiger Genugtuung beobachten - so, wie Bostich es im umgekehrten Fall getan hätte. Bully bezweifelte nicht, dass so oder so ähnlich Bostichs Gedanken verliefen. „Was in unserer Macht steht, um Arkon zu retten, das werden wir tun!", sagte er mit Nachdruck. „Das hat mit den Schattenschirmen wenig zu tun, sondern beruht auf anderen Gegebenheiten ..."
    „... die du ebenfalls für dich behalten wirst, Minister Bull?"
    Schon die Anrede als Minister kam dem Imperator nur schwer über die Lippen. „Warum sollte ich?", erwiderte Bully. „Ich erwarte noch heute, spätestens morgen in den frühen Stunden das Eintreffen wichtiger Fracht aus dem Solsystem."
    „Es handelt sich um eine zweite Wunderwaffe?"
    „So etwas Ähnliches. Auf jeden Fall sollte es damit möglich sein, der Kolonne im Arkon-System eine empfindliche Schlappe zuzufügen."
    „... und alle Planeten zu retten?"
    „Arkon muss erhalten bleiben - als Symbol für alle Völker, dass wirksamer Widerstand möglich ist", versicherte Bully. „Die Milchstraße darf nicht ausbluten, bevor wir endlich in der Lage sind, der Kolonne in jeder Hinsicht zu widerstehen."
    Bostich schwieg. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir Leben retten", fuhr Reginald Bull fort. „Wie viele Arkoniden würden Schaden nehmen; wenn Planetenfragmente in einen Chaotender integriert würden? Von dem, was später geschehen wird, ganz zu schweigen."
    „Ich erwarte dich auf der GOS'TUSSAN - sofort!"
    Bully dachte daran, wie er sich beim letzten Aufenthalt auf Bostichs Kelchraumer gefühlt hatte. Der Imperator und sein Bluthund Shallowain hatten ihn beinahe nach allen Regeln der Kunst auflaufen lassen, und er war nahe daran gewesen, die Beherrschung zu verlieren.
    Jetzt konnte er sich revanchieren. „Was zu klären ist, Imperator, besprechen wir über Funk. Oder du kommst zu mir.
    Ich brauche deine Unterstützung, aber meine Zeit ist zu kostbar, ich werde sie nicht mit unnötigen Transfers vergeuden."
    „Ich höre", sagte Bostich angespannt, als Bully eine kurze Pause einlegte. „Wie sieht es im Bereich Arkon aus? Wird wohl ähnlich sein wie bei vorherigen Welten. Obwohl sich die Bilder gleichen dürften. Erst Drorah, dann Hayok, nun Arkon ... Außerdem brauche ich einen Arkoniden für mein Einsatzteam. Einen erfahrenen Mann, der den Tod nicht scheut und - die wichtigste Bedingung - der über das gesamte Arkon-System und die örtlichen Gegebenheiten auf jedem Planeten exakt Bescheid weiß. Der oder die Betreffende sollte am besten jedes Mauseloch kennen."
    „Willst du kämpfen

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