2377 - Escher
dass der TERRANOVA-Schirm stabilisiert wurde und Terra damit über einen wirksamen Schutz gegen TRAITOR verfügte.
Tatsächlich entspannte sich die Lage merklich.
Savoire stellte dies erleichtert fest, als er sich wieder einmal durch die Straßen Terranias treiben ließ, ziellos umherwanderte und in verschiedenen Lokalen einkehrte, weniger um zu trinken, sondern um die Atmosphäre aufzufangen.
Seine schwache telepathische Begabung ermöglichte ihm, ein Stimmungsbild zu erstellen. Die umfassende Depression schlug langsam, aber sicher in Trotz um; man wollte davon überzeugt sein, dass Terra auch dieses Mal irgendwie wieder überleben würde. Chaosmächte hin oder her.
Und obwohl Perry Rhodan persönlich eine Botschaft an Kowa und Savoire schickte, in der er mitteilte, dass er große Hoffnungen in das Projekt setzte und optimistisch sei, voller Zuversicht in die Fähigkeiten der beiden Leiter, stagnierte ESCHER weiterhin.
Bis zum 3. November.
Alles begann mit einem Vollalarm, der durch das Gebäude gellte.
7.
3. November 1344 NGZ Savoire zuckte zusammen.
Alarm! Das Überwachungssystem gab Vollalarm!
Das war in all den Jahren nicht vorgekommen. Warum gerade an diesem Tag, wenige Stunden nachdem vierundsechzig Traitanks den Kristallschirm angegriffen hatten, der nur standgehalten hatte, weil der Nukleus ihn verstärkt hatte?
Oder hatte der Schirm in Wirklichkeit nicht vollständig standgehalten? War etwas durchgekommen, etwas, das nun in ESCHER eingedrungen war? Der Gedanke, so unwahrscheinlich er auch sein mochte, erschreckte ihn bis ins Mark. .
Savoire schleuderte die Bettdecke zur Seite, schlüpfte in Sekundenschnelle in die Kleider, die noch vom Vortag neben dem Bett auf dem Boden lagen, und hastete aus seiner Wohnung im oberen Bereich des ESCHER-Turms.
Er nahm Funkkontakt zur Sicherheit auf. „Was ist los? Warum der Alarm?"
Um ihn herrschte helle Aufregung. Überall wurden Türen aufgerissen, die Mitarbeiter kamen mit verschlafenen Augen aus ihren Wohnungen. Stimmengemurmel wurde laut. „Ein Eindringling in der Gedankenkammer", meldete einer der Sicherheitsbeamten. „In der Kammer?", entfuhr es Savoire. „Das ist unmöglich! Wie könnte jemand bis zur Kammer vordringen, ohne vorher bemerkt zu werden?"
Ein Räuspern drang aus dem Akustikfeld. „Nicht vorgedrungen ... der Eindringling ist direkt in der Gedankenkammer erschienen. Eine Art Teleportation möglicherweise. Jedenfalls wurden keinerlei Einlasskontrollen passiert."
Savoire fluchte und hastete Weiter. Er musste sich so schnell wie möglich selbst ein Bild der Lage verschaffen. Er eilte an Sybel und Wilbuntir vorbei; die in Bademäntel gehüllt aus ihrer gemeinsamen Wohneinheit traten. Sie sprachen ihn an, doch er bemerkte es kaum. Sie würden es entschuldigen, wenn sie erst wussten, was geschehen war. Es blieb keine Zeit!
Das passte genau ... Es musste sich um einen Agenten der Terminalen Kolonne handeln. Niemand konnte sagen, über welche Fähigkeiten die Chaosmächte verfügten. Savoire sprang in den zentralen Antigravschacht und schwebte nach unten.
Es ging ihm viel zu langsam.
Stockwerksöffnung für Stockwerksöffnung schien unendlich langsam vorbeizuschweben. „Ich brauche mehr Details!"
„Wir wissen so gut wie nichts. Nur, dass ... Moment. Eben bekomme ich ein Bild und Vergleichsdaten. Bei dem Eindringling handelt es sich um eine junge. Frau. Etwa 1,80 Meter groß, kurze blonde Haare.
Filigrane Erscheinung, ziemlich dürr.
Blass, mit Sommersprossen bedeckt."
Savoire atmete schon während der Beschreibung tief durch. Er hatte einen Ver- dacht, und wenn dieser sich bewahrheitete, war alles halb so schlimm, wie es aussah. Oder noch viel schlimmer - das würde sich weisen. „Und das Mädchen hat einen Silberblick? Sie schielt?"
„Allerdings, woher weißt du ..."
„Schon gut", unterbrach er barsch. Fawn Suzuke. Bei dem Eindringling konnte es sich um niemand anderen als die Botin des Nukleus handeln.
Gleichzeitig ging eine Nachricht höchster Priorität in seinem Armbandkommunikator ein. Der Vollalarm hatte eine Leitung zum Zentralrechner NATHAN geöffnet, und dieser hatte alle Informationen sofort verarbeitet. NATHAN bestätigte Savoires Vermutung.
Es handelte sich tatsächlich um Fawn Suzuke.
Savoires Gedanken überschlugen sich, während er ungeduldig abwartete, bis er das Ende des Antigravschachts erreicht hatte. Er hastete hinaus, eilte durch den schmalen Korridor; der in die Gedankenkammer führte. „Kommst
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