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2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhöhter Perspektive alle vierundsechzig Kreuzkokons zeigte. Jeder einzelne war belegt.
    Seit es den Technikern gelungen war, die neuralen Schnittstellen mit je 0,0075 Gramm Salkrit zu modifizieren, sagten die Prozessoren übereinstimmend aus, dass sich die Arbeit angenehmer gestaltete. Die winzige Menge des Hyperminerals veränderte offenbar den gesamten Ablauf.
    Laut den Verlaufsprotokollen fiel es den Testpersonen nun wesentlich leichter, einen Zugangsweg zu finden, und für viele stellte es ein Erfolgserlebnis ungeheuren Ranges dar, wenn sie ihren Geist für Augenblicke miteinander und mit der Positronik vernetzten.
    Savoire stellte eine knappe Anfrage, die inzwischen mir Routine geworden war.
    Die Antwort der Positronik erfolgte ohne Verzögerung: Rodin Kowa lag in Kokon West vier. Darüber ärgerte sich Savoire inzwischen nicht mehr, denn es war zum Alltag geworden. Warum sollte der Leiter des Projekts nicht so handeln, wenn es offensichtlich zum Erfolg beitrug oder diesen zumindest nicht verhinderte.
    Der Beobachter wollte gerade das Holo desaktivieren, als im zentralen Schnittpunkt der vier Sektionen, neben dem Kommunikationspult, etwas materialisierte. Keine der vernetzten und schlafenden Testpersonen bemerkte etwas davon.
    Es handelte sich um einen winzigen Ball, der Funken sprühte und in allen Farben glitzerte. Er rotierte um die eigene Achse, wirbelte und leuchtete dabei grell auf. Je mehr Funken davonflogen und erloschen, desto geringer wurde seine sichtbare Substanz, bis er schließlich erlosch.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, aber diese kurze Zeitspanne änderte alles. Dies war ein Teil des Nukleus gewesen, und wie es aussah, war er verbrannt, hatte seine Masse und damit wohl seine Essenz in der Gedankenkammer zurückgelassen.
    Savoire starrte noch sekundenlang auf das Holo, dann schaltete er es ab und eilte aus der Zentrale. Er hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er die Aufzeichnung nie wieder zu Gesicht bekommen würde, denn wenn er es zu einem späteren Zeitpunkt versuchte, würde sie gelöscht worden sein.
    Dieses Mal würde Savoire nicht schweigen. Das Maß war voll! Nach dem, was er gerade gesehen hatte, würde er nicht mehr zulassen, dass andere Aufgaben ihn ablenkten.
    Er stockte.
    Andere Aufgaben? Nein, daran konnte es unmöglich gelegen haben. Niemals hätte er sich von Verpflichtungen ablenken lassen.
    Etwas anderes war im Spiel, etwas viel Bedeutsameres und Schrecklicheres.
    Schon spürte er wieder jenen sanften Druck im Hinterkopf...
    Zum ersten Mal durchschaute Laurence Savoire, was die angeblichen Kopfschmerzen bedeuteten. Jemand oder etwas beeinflusste ihn, raubte ihm seinen eigenen Willen, nur ganz dezent, sodass er nicht dagegen aufbegehrte. Er hatte zu jedem Zeitpunkt geglaubt, aus eigenem Antrieb und aufgrund eigener Entscheidungen zu handeln.
    Mit seiner schwachen telepathischen Begabung fühlte Savoire, dass sich ihm etwas näherte. Eine Art posthypnotischer Block legte sich über seinen Verstand, ohne dass er es verhindern konnte.
    Ein letztes Mal begehrte er auf und fragte sich verzweifelt, ob er der Einzige war oder ob alle im ESCHER-Gebäude nur noch Marionetten in der Hand eines anderen waren.
    Und wer war dieser andere? Rodin Kowa?
     
    11.
     
    25. April 1345 NGZ Savoire hatte gelernt, mit der bitteren Erkenntnis zu leben.
    Es war nicht so, dass die Beeinflussung ihn tatsächlich zu einer Marionette degradierte, wie er zuerst befürchtet hatte, aber über bestimmte Bereiche seines Lebens besaß er keine eigene Entscheidungsgewalt mehr.
    Er konnte nach wie vor selbst bestimmen, wann er schlief, was er anzog, was er aß; er vermochte auch seine eigene Forschungskraft und seine Kenntnisse in ESCHER einzubringen.
    Nur wenn er jemandem von den mysteriösen Vorgängen berichten wollte, blockierte ihn etwas.
    Noch an jenem Tag, an dem er vor fast drei Wochen den verglühenden Ball des Nukleus beobachtet hatte, hatte er Sybel und Wilbuntir in ihrer gemeinsamen Wohnung aufgesucht, um mit ihnen darüber zu reden. Sie hatten ihm seine Aufregung angesehen und ihm zwar kühl, aber immerhin mit einem Mindestmaß an Höflichkeit die Tür geöffnet. Er hatte weder den Nukleus erwähnen können noch die Geistesmacht, die ihn beeinflusste. Es war ein seltsames Gespräch gewesen, und seitdem hatte er die beiden nicht wieder gesehen.
    So konnte es nicht weitergehen. Savoire glaubte, inzwischen eine gewisse Kontrolle über den hypnotischen Block zu besitzen.
    Zumindest konnte er

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