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2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellst du dir das vor? Ich habe auch ein Leben, verstehst du?"
    „Die Universität in Terrania ..."
    Sie drückte seine Hand so fest, dass es wehtat. „Diakat ist eine Hinterwäldler-Welt. Ich bin nicht gerade Jahrgangsbeste, kapiert? Auf Terra gibt es Tausende, die Kybernetik studieren, ich hätte dort nicht die geringste Chance. Vergiss es."
    „Alania, ich ..."
    „Vergiss es einfach!" Sie rollte sich aus dem Bett und eilte ins Badezimmer.
    Noch ehe er ebenfalls aufgestanden war, schloss Alania die Tür, und ein unmissverständliches Klicken zeigte, dass sie die Verriegelung aktivierte.
     
    *
     
    Sie befanden sich in Alanias Wohnung, und seine sämtlichen Kleider lagen im Badezimmer Da er es angesichts der letzten Minuten nicht für angebracht hielt, weiterhin auf ihrem Bett zu liegen, stand er ebenso nackt wie unschlüssig mitten im Raum.
    In einem Terrarium saß eine miklodiranische Schleichechse und schien genau seine Körpermitte anzustarren. Das grünhäutige Reptil bewegte sich nicht, und je länger Savoire es beobachtete, desto sicherer wurde er, dass das Tier tot war. Es hatte gestern Abend in genau derselben Stellung verharrt. Andererseits waren miklodiranische Schleichechsen berühmt dafür, sich nur zu bewegen, wenn es absolut unabdinglich war.
    Savoire atmete tief durch und klopfte an die Badezimmertür. „Alania, ich bitte dich, komm raus. Wir müssen reden."
    Entgegen seinen Erwartungen löste sie tatsächlich die Verriegelung. Die Tür glitt einige Zentimeter zur Seite.
    Alania trug wieder ihren eng anliegenden, dunkelgrünen Anzug. Sie warf seine Kleider vor ihm auf den Boden. „Es war eine tolle Nacht, Laurence.
    Machen wir nicht mehr daraus. Du hast deine Doktorwürde erhalten, wir haben gefeiert, ich bin eine Studentin, die deinen wissenschaftlichen Erfolg anhimmelte.
    Nichts mehr. Jetzt zieh dich an und geh.
    Ich wünsche dir alles Gute im Solsystem."
    „Alania, das kann doch nicht dein Ernst sein."
    Ihre Stimme zitterte. „Melde dich nicht bei mir. Du hast Besseres zu tun. Berufener Kybernetiker an der Waringer-Akademie.
    Das ist doch fantastisch. Noch niemand von Diakat hat das vor dir geschafft."
    „Es ist mir ..."
    „Das war's", sagte Alania.
    Die Tür glitt zu.
    Fünf Minuten später verließ Dr. Laurence Savoire Alanias Wohnung. .
    Zwei Wochen später Er hatte Alania nicht wieder gesehen.
    Einmal hatte er sie entgegen ihrem ausdrücklichen Wunsch zu kontaktieren versucht, doch sie hatte die Verbindung gekappt, ohne ein Wort zu sagen.
    Es fiel ihm leicht, seinen Heimatplaneten zu verlassen, zum ersten Mal in seinem Leben. Er stand nur zwei Monate vor seinem sechsundvierzigsten Geburtstag, knapp ein Viertel der Lebenserwartung eines Terraners. Nun war er auf der Reise ins Solsystem. Daran musste er immer wieder denken. Es symbolisierte für ihn mehr als alles andere, dass er in einen neuen Lebensabschnitt aufbrach. Auf Terra würde vieles anders sein.
    Als er den Container schloss, in dem er seine kompletten Habseligkeiten untergebracht hatte, kehrten seine Gedanken wehmütig zu Alania zurück. Der Grund ihrer Trennung hatte sich inzwischen überholt. Zwar war er tatsächlich an die Waringer-Akademie berufen worden, aber nicht in die Stellung, die er sich erhofft hatte.
    Das Expertenteam, das dort am selben Grundlagenproblem wie er gearbeitet hatte, war genau zeitgleich zu ihm ebenfalls zu einer Lösung gelangt. Zu genau derselben Lösung - der einzig möglichen.
    Pech für ihn.
    Man brauchte ihn nicht mehr als denjenigen, der die Grundlagen der Kybernetik neu definierte.
    Man brauchte ihn nicht mehr als den herbeigerufenen Wissenschaftler, der sofort mit hohen akademischen Würden überschüttet wurde und eine bedeutende Stelle belegte.
    Man brauchte nur noch einen Wissenschaftler, der über dieselben Qualifikationen verfügte wie tausend andere auch. Es war wohl eher eine Geste des guten Willens, dass man ihm trotzdem eine Stelle angeboten hatte.
    Darauf hätte er unter anderen Umständen verzichtet, aber da Alania ihn offensichtlich ignorierte und ihn auch sonst nichts und niemand auf Diakat hielt, hatte er seine Sachen gepackt und stand bereit, ins Unbekannte aufzubrechen. Er war gespannt, was auf ihn zukam.
    Statt auf einer hohen Stufe der akademischen Leiter zu starten, wartete ein Neuanfang auf ihn. Eine Lehrstelle ...
    Vormittags würde er als Dozent arbeiten, nachmittags stand ihm Zeit für eigene Forschungen zur Verfügung. Oder zumindest für Forschungen. Seine eigenen

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