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2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dozenten." Irgendwie tat es gut, Professor Llarischen eine Abfuhr zu erteilen. Es hatte ihm die Augen geöffnet, als Baldwin ihm gestern mitgeteilt hatte, man munkele schon überall, dass der Zyklop sich ausnutzen lasse. Hilfsbereitschaft war eins, und darüber hinaus war er der neueste Dozent im Kollegium ... aber deswegen war er nicht derjenige, der alle Drecksarbeit erledigen musste. „Nun gut." Llarischen klang eher erstaunt als verärgert. Er wandte sich um und verließ Savoires winziges Büro, das ihm als Dozenten zur Verfügung stand und das aus einem viel zu kleinen Schreibtisch, einem unbequemen Stuhl und einem altersschwachen Terminal bestand. Ein Fenster gab es nicht, aber dafür flackerte das Kunstlicht wie der schönste Sonnenuntergang, wie. der Hausmeister ihm mit einem schiefen Grinsen beim Einzug mitgeteilt hatte - ein Vergleich, dem Savoire nichts abgewinnen konnte.
    Savoire öffnete rasch die Tür und eilte Llarischen hinterher, einem kleinwüchsigen Terraner, der ihm nicht einmal bis zum Kinn reichte. „Eines noch ..."
    „Bitte?"
    „Du bist doch schon lange an der Akademie."
    Llarischens spitze Finger nestelten an einem Knopf seiner Anzugsjacke. „Das will ich meinen. An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass einer meiner direkten Vorfahren Professor Waringer persönlich kannte."
    „Hochinteressant", meinte Savoire, dem dieses spitzfindige Detail völlig gleichgültig war: „Kennst du einen gewissen Baldwin Carapol?"
    Der Professor brummte etwas vor sich hin und versuchte weiter, den Knopf zu schließen. Nach einigen Sekunden seufzte er. „An der Akademie arbeiten viele Leute.
    Ich habe den Namen nie gehört. Ist wohl eine wissenschaftliche Hilfskraft? Wann hat er seinen Doktortitel erhalten?"
    „Keine Ahnung. Sein Projekt ..."
    „Schon gut." Llarischen wandte sich ab. „Ich kenne ihn nicht, das sollte genügen.
    Und dir, Laurence, rate ich, dich mit wichtigen Personen abzugeben, nicht mit Jungkräften, die sich noch keinen Namen gemacht haben. Das führt zu nichts."
    Immerhin hat es dazu geführt, dass ich dir die Stirn geboten habe, dachte Savoire.
     
    *
     
    Und es führte nach einigen Wochen, die sich in bloßer Routine aus Unterrichtseinheiten und langweiliger Auftragsforschung ergingen, zu einem Gespräch, das Savoire vor eine Entscheidung stellte. „ESCHER", sagte Baldwin, der wie immer seine Schirmmütze trug.
    Laurence Savoire ließ dieses Wort auf sich wirken. „Das sagt mir nichts."
    Er blickte nachdenklich auf die kleine animierte Holografie, die er sich von seinem ersten Gehalt hatte erstellen lassen; eine Nachbildung Diakats, die auf akustischen Befehl hin Savoires Heimatstadt anzoomte und detailgenau die Universität darstellte. Ein sentimentaler Spaß, den er in letzter Zeit allerdings immer seltener nutzte. Wohl ein Zeichen dafür, dass er sich in der Waringer-Akademie einlebte. „Das Projekt ESCHER genießt nicht gerade den besten Ruf, aber es könnte für dich als Kybernetiker interessant sein."
    Baldwin Carapol zog die Schultern hoch und legte die Arme eng an den Körper. „Aber wir sollten woanders darüber reden. In deinem Kabuff ist es empfindlich kalt."
    „Ich hab den Heizungsausfall schon vor Tagen gemeldet. Aber wenn ich die Zeitspanne als Maßstab nehme, bis sich jemand bequemte, die Beleuchtung zu reparieren, wird das dieses Jahr nichts mehr."
    „Ich lade dich zu einem Syntho-Drink deiner Wahl ein." Carapol blickte beiläufig auf die Uhr. „Es ist nach acht - du hast doch Feierabend, oder?"
    „Schon", murmelte Savoire. Am Nachmittag hatten seine Studenten im Kurs für Kybernetische Ethik und ihre Konsequenzen unter besonderer Berücksichtung des zweiten posbischen Axioms ihre Abschlussprüfungen abgegeben, und Savoire hatte sich vorgenommen, schon in dieser Nacht eine erste Wertung vorzunehmen. Er arbeitete mindestens zweimal pro Woche bis in die frühen Morgenstunden im Büro; in sein kleines Appartement zog ihn nichts. Dort schlief er und frühstückte, wenn er keine Lust auf eine weitere Mahlzeit in der Kantine verspürte. „Aber?"
    „Nichts aber. Gehen wir!" Um die Arbeiten konnte er sich ebenso am nächsten Tag kümmern. Oder in der nächsten Woche. Er ahnte ohnehin, wie es enden würde. Die Hälfte seiner Studenten, diejenigen, die für das Fach geeignet waren, würde mit Auszeichnung bestehen; die andere Hälfte hatte zweifellos das zweite Axiom mit dem ersten vermischt und damit am Thema vorbeigeschrieben.
    Seine Laune besserte

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