2380 - Es kam aus der Sonne
schienen die Scherze vergangen zu sein - und das war selten ein gutes Zeichen.
„Ich glaube allmählich", sagte Rhodan, „dass wir, durch welches Glück auch immer, an eine Einheit geraten sind, die uns derzeit nicht schaden kann."
„Ich espere nicht, Perry", versicherte Gucky. „Sag, was du denkst."
Der Terraner nahm den Blick nicht von dem Bild, dessen Düsternis kein Maler je hätte nachempfinden können. „Ich weiß aber, was du denkst", sagte der Mausbiber. „Du denkst daran, selbst aktiv zu werden. Dir spukt etwas im Kopf herum. Du meinst, dass wir hier eine Gelegenheit hätten, einen Dunklen Ermittler zu erforschen ..."
Perry nickte langsam. „Das tue ich wirklich, Kleiner. Dieser Ding vor unserer Nase - das ist doch fast wie ... eine Einladung, oder?"
„Oder eine verdammte Falle", knurrte Deerhoof.
Gucky seufzte und drehte den Kopf zu ihm um. „Oh, mein Freund, ich fürchte, du hast keine Chance. Ich kenne meinen alten Freund schon viel zu lange. Wenn Perry sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat ..."
„Wir müssen es riskieren", entschied der Resident. „Diese Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder. Wir haben einen Dunklen Ermittler auf dem Präsentierteller."
„Na klar", nickte Gucky. „Dann tun wir es. Ich wollte schon immer zum Sprengkommando. Mein Testament ist gemacht, ich habe meine Memoiren geschrieben - was kann mir also schon groß passieren ...?"
*
Gucky und Perry Rhodan versuchten es, unterstützt von Wissenschaftlern und Technikern. Sie taten, was sie konnten, aber jeder Versuch, sich dem Ermittler zu nähern, schlug fehl.
Die „scheinbare Distanz" zwischen dem Objekt und den Mutigen, die versuchten, sich ihm auf konventionelle Weise zu nähern, wuchs bei jedem Versuch. Die Entfernung ging nach allen Bemessungen gegen unendlich, sobald man der „Hülle" auf zwanzig Meter nahe gekommen war.
Eine bizarre Entwicklung, die manchen Techniker zum Fluchen brachte. Ähnliches galt für Sonden und Roboter.
Auch rein technische Geräte schwebten immer auf den dunklen Fleck zu - und konnten ihn doch nie erreichen. Es war, als wiche er vor ihnen zurück in einen anderen Raum, gegen alle bekannten Gesetze einer Natur, die nicht die seine war.
Gucky versuchte es mit Teleportation und scheiterte ebenso. Er wurde nicht zurückgeschleudert, landete nicht vor Schmerzen schreiend auf dem Boden. „Es ist, als ob da einfach nichts wäre", sagte er mit leiser Stimme nach dem achten Versuch. „Ich springe, aber ich kann nichts feststellen."
Nach drei Stunden gab Perry Rhodan die aktuellen Versuche auf. Der Ermittler zeigte nach wie vor keinerlei Reaktion. Er stand da und schwieg. „Die Moral der Truppe ist ganz hervorragend", sagte Jan Deerhoof sarkastisch. „Gerade das hat sie noch gebraucht."
Rhodan hörte dem Offizier nur halb zu. Er versuchte, einen Sinn in das ganze Geschehen - oder Nicht-Geschehen - zu bringen. „Es kommt mir fast vor", murmelte er, „als benötigten wir eine besondere Art Genehmigung."
„Um den Ermittler betreten zu dürfen?", hakte Gucky nach. „Oder berühren?"
Perry nickte. „Vielleicht dürfen nur Angehörige der Terminalen Kolonne TRAITOR in das Ding rein oder eben Angehörige der Chaotarchentruppen insgesamt ..."
„Dann haben wir eh keine Chance", meinte Deerhoof. „Dann müssen wir weiterhin warten ... vielleicht auf den ganz großen Knall. Wir sind diesem Ding ausgeliefert und ..."
„Vielleicht auch nicht", unterbrach ihn der Unsterbliche. Rhodans Finger stach in Richtung des Holo-Würfels, in dem sich der Dunkle Ermittler abzeichnete. „Die sieben Wasserstoffatmer-Mächtigen an Bord der SEOSAMH sind seit Jahrmillionen in ihren Blöcken aus Ysalin Afagour gefangen - sie haben beachtliches Wissen über die Terminale Kolonne gewonnen. Vielleicht ... wissen sie mehr als wir ..."
Perry Rhodan zögerte nicht lange. Er begab sich mit Gucky auf PRAETORIA.
Oberstleutnant Forrest Pasteur erhielt den Befehl, die PRAETORIA-Kernzelle auf Kurs zur SEOSAMH bringen.
Er war entschlossen, so schnell wie möglich mit Nuskoginus oder dem Roboter Aquinas zu sprechen. Es war ein Strohhalm, aber er hatte schon nach Schwächerem gegriffen
5.
SEOSAMH
In seiner Kabine prüfte Major Taboko Jones den Sitz seiner Uniform. Stimmte alles? Dem jungen Offizier war bewusst, dass er sich wie ein eitler Mensch verhielt, aber er konnte in diesem Fall nicht anders.
Seit Stunden hatte er über die Holo-Aufnahmen die Ereignisse verfolgt: das
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