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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unseren Informationen nach auf dem vierten Planeten des Gulver-Duos."
    Ich gab Deville-Kareem Gelegenheit, auf meine Worte zu reagieren. Er tat es nicht, starrte mich bloß mit seinen lidlosen Augen an, zuckte ab und zu nervös mit seinen Flughäuten. Dieses Wesen wirkte, auch wenn es eine grundsätzlich menschenähnliche Körperform besaß, fremdartig, wie ich es selten zuvor erlebt hatte. „Wir werden uns einen Überblick im System verschaffen. Sollten sich die Tad de Raud dazu entschließen, uns zu unterstützen, würden wir uns trotz des unfreundlichen Empfangs erkenntlich zeigen." Ich zeigte mein schönstes Raubtierlächeln. „Wenn nicht, würde ich euch empfehlen, Abstand zu unseren Einheiten zu zeigen. Viel Abstand, wenn du verstehst, was ich damit meine."
    Die Übertragung endete abrupt, ohne ein weiteres Wort meines Gegenübers. Ich hätte mich jederzeit wieder in den Funkund Bildkontakt einhacken können, verzichtete aber darauf. Ich konnte mir vorstellen, dass Marschall Deville-Kareem über einige Dinge nachdenken musste. „Wir bleiben noch dreißig Minuten vor Ort, in Alarmbereitschaft", ordnete ich an.
    Jarett Varasin, der nominelle Kommandant der EDMOND HALLEY, signalisierte durch Kopfnicken sein Einverständnis.
    „Sollten die Tad de Raud hier bleiben wollen, werden wir sie nicht daran hindern.
    Wir behalten unsere vampirähnlichen Freunde im Auge, gehen aber unserer eigenen Aufgabe nach." Ich blickte in das Rund der Zentrale, musterte die Männer und Frauen, nickte Cyra Mandan kurz zu, deren sprödem Charme ich ab und zu erlag. „Gulver-Duo ist nichts anderes als eine weitere Zwischenstation auf der langen Reise nach Hangay. Ich verlange größtmögliche Professionalität, was unsere weitere Vorgehensweise betrifft. Wir werden uns zu keinen unvernünftigen Handlungen hinreißen lassen. Haben wir uns verstanden?"
    Allerorts nickten die Terraner. Rifkanka, unser unithischstämmiger Leiter der Abteilung Positronik, blies seinen etwas zu kurz geratenen Rüssel auf; Icho Tolot grummelte so laut, dass man hätte denken können, ein altertümlicher, feststoffgetriebener Düsenjet leide an Fehlzündungen; der Swoon Singhja, zweiter und derzeit diensttuender Chefmediker, piepste seine Zustimmung. „Dann beginnen wir jetzt mit der Fernvermessung Neu-Lemurs", ordnete ich an
     
    7.
     
    Eine grüne Nebelwand
     
    Demütigend.
    Anders konnte man das Verhalten dieser hässlichen, haarigen Weißsulzfratze nicht bezeichnen.
    Die Fremden waren ihnen in waffentechnischer Hinsicht himmelhoch überlegen - so viel stand fest.
    Der weiße Mann hatte vor Selbstbewusstsein nur so gestrotzt.
    Arroganz und Hochmut waren in seinen fremdartig .klingenden Worten durchgedrungen. „Augenblicklich einen Kurier mit allen verfügbaren Informationen über das sogenannte KombiTrans-Geschwader in Richtung Vintiih ausschleusen!", ordnete Deville-Kareem an. „Die Präkog-Kaiserin muss von den Vorgängen im Quarantäne-System so schnell wie möglich erfahren."
    Der Erste Offizier klackerte Zustimmung und machte sich daran, seinen Befehl umzusetzen.
    Weitere Informationen über Beschädigungen an den Lüsterdrohnen nach dem Trommelfeuer der feindlichen Einheiten erreichten ihn. Fünf kleinere Schiffe wurden bereits unter Hochdruck ausgebessert, zwei weitere befanden sich im letzten Sichtungsstadium. Es gab mehrere Leichtverletzte; meist verstauchte Flugarme oder gebrochene Griffklauen. „In technischer Hinsicht übertreffen diese Schiffe alles, was ich mir in meinen kühnsten Träumen auszumalen wagte", unterbrach Onum-Mankele seine Grübeleien. „Die Beschleunigungswerte im Unterlichtflug; .das taktische Variationsverhalten; die Feuerkraft ..."
    „Sie sind uns absolut überlegen", schnitt Deville-Kareem seinem Offizier das Wort ab und spuckte aus. Immer wieder war er der sogenannten Angst bei Vertretern anderer Völker begegnet. Es gab Wesen, die sich beim Anblick eines Tad de Raud übergaben oder in Ohnmacht fielen; solche, die bereits bei der geringsten Schmerzzufuhr zusammenbrachen, und jene, die Wimmern und Jammern als die scheinbar höchsten zu erreichenden Tugenden zelebrierten.
    Den Tad de Raud waren diese Gemütszustände fremd.
    Herausforderungen waren dazu da, um sich ihnen zu stellen - und nicht, um an ihnen zu zerbrechen. Lediglich der Präkog-Kaiserin und den Prinzessinnen gegenüber kam ein Respekt zum Tragen, der annähernd mit Gefühlen der Angst vergleichbar war.
    Dort drüben, in diesen unterschiedlich

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