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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geformten Raumern, wartete Beutegut auf sie, wie sie es niemals zuvor in Griffweite gehabt hatten. Ideen, Konzepte, hochtechnologische Produkte. Dinge, die ihre Herrschaft über den Sternhaufen Orellana weiter einzementieren würden - und sie vielleicht gar dazu befähigten, die Imperialen Jagdgründe über den sternenlosen Abgrund hinaus auszudehnen.
    Deville-Kareem stemmte sich in die Griffstange und stieß sich kräftig ab. Mit heftigem Flügelschlag gewann er rasch an Höhe. Er konnte nicht mehr länger zuwarten. Eine andere, übergeordnete Instanz würde ihm sagen müssen, was zu tun war. Dort hinauf, in die lichte Höhe des Nabenturmes, würde er fliegen. Dorthin, wo durch eine grün schimmernde Nebelwand vom Rest der VLON RADARIN getrennt die Prinzessin lebte.
    Sie mussten die Schätze des KombiTrans-Geschwaders in die Griffklauen bekommen. Koste es, was es wolle
     
    8.
     
    Gelber Sand und Palmen
     
    Ich schob das Problemfeld Tad de Raud beiseite und kümmerte mich um andere, mindestens ebenso wichtige Dinge. Der Logiksektor hatte sich einen Haufen offener Fragen zurechtgelegt und bombardierte mich nunmehr damit. Denn wir waren keinesfalls in jenem Umfeld angelangt, das wir uns erwartet hatten.
    Ich winkte Hylmor von Port Teilhard zu mir, der bereits seit Längerem um meine Aufmerksamkeit .heischte. Der klein gewachsene, glatzköpfige Venusgeborene kam mit trippelnden Schritten näher. Die mausgraue Bordkombi schlackerte um seinen hageren Körper. „Was hat das zu bedeuten?" Ich deutete auf den Panoramaschirm. „Findet die Ortungsabteilung eine Antwort auf die Frage, warum wir hier nicht im intergalaktischen Leerraum gelandet sind, sondern umringt von Tausenden Sonnen?
    Wurde das Gulver-Duo etwa woandershin transportiert?"
    Es waren die richtigen Sonnen, deren Energien uns hierher geführt hatten, keine Frage. Gulver und Praehl - von der terranischen Expedition vorübergehend Pool und Pana getauft, ehe wir die „alten" Bezeichnungen übernommen hatten - bildeten jenen lemurischen Sonnentransmitter, den wir mithilfe der Bildoptik einfingen. Die Orter zeigten weitere elf Planeten an, deren Umlaufbahnen teilweise absurd exzentrisch verliefen. Mein fotografisches Gedächtnis und der Extra- sinn halfen mir bei einem Abgleich mit jenen Daten, die ich unwiderruflich in meinem Kopf verankert hatte.
    Der manchmal hektisch wirkende Hylmor ließ sich lange Zeit mit der Antwort.
    Schließlich zog er die Schultern hoch und blickte mich mit verkniffenem Gesicht an.
    Er schien durch die Ortungsbilder; die wir hier keineswegs erwartet hatten, verunsichert. „Die Sternendichte ist groß, aber sie täuscht", sagte er schließlich. „Inwiefern?"
    „Die astronomische Abteilung hat uns gemeldet, dass die fernsten Sonnen, die wir vermittels optimetrischer Anmessung erfassen können, lediglich etwas mehr als vierzehn Lichtjahre entfernt sind. Du verstehst?"
    Ja, das tat ich.
    Vor 14 Jahren war der Hyperimpedanz-Schock über uns gekommen. In der Milchstraße waren an allen Ecken und Enden in Hyperkokons eingelagerte Sternhaufen in unsere Realität zurückgefallen, hatten die heimische Sterneninsel um Zighunderttausende Sonnen und Planeten bereichert.
    War etwas Derartiges auch hier geschehen? War im intergalaktischen Leerraum ein Kugelsternhaufen an seinen angestammten Platz zurückgekehrt?
    Hylmor betrachtete mich aufmerksam.
    Ganz klar; er erwartete sich von mir Antworten - und nicht umgekehrt. Die Bürde, große Zusammenhänge als Erster erkennen zu können, lag wie immer bei mir. „Was sagt die überlichtschnelle Ortung?", fragte ich den Venusier. „Die Resultate sind noch in Ausarbeitung", begann er umständlich, „Es ist nicht einfach, Struktur-, Kontur-, Masse- und Energieortungsergebnisse unter einen Hut zu bekommen ..."
    Ich signalisierte Ungeduld. Hylmor schluckte jenen wissenschaftlichen Kauderwelsch, den er offenbar schon auf seinen Lippen hatte, hinab und kam zum Kern der Sache. „Wir vermuten, dass wir uns in einem Kugelsternhaufen mit einer Ausdehnung von annähernd achtundfünfzig Lichtjahren befinden. Gesamt werden es wohl fünfundfünfzigtausend Sonnen sein, die uns umgeben." 55.000 Sonnen statt deren zwei.
    Es erschien mir einigermaßen unglaubwürdig, dass an diesem Ort hier jemals eine Kleinstgalaxis existiert hatte, die vor 14 Jahren an den angestammten Platz zurückgekehrt war. Es musste einen anderen Grund für dieses Phänomen geben: Möglicherweise hatten wir es mit einer Art Entzerrungsreaktion

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