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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Raum-Zeit-Kontinuums zu tun, die infolge der Erhöhung der Hyperimpedanz und des veränderten Gleichgewichts der bekannten Naturgesetze passiert war. Wer wusste schon, welche hyperenergetischen Effekte im Jahr 1331 NGZ zu welchen Konsequenzen geführt hatten? Wirkte das Gulver-Duo als Schnittstelle, als Anziehungspol im Leerraum für den im Nirgendwo „geparkten" Kugelsternhaufen?
    Eine gewagte, durch nichts begründete Annahme.
    Oder?
    Denk an die Zapfstrahlen ..., mahnte mich der Extrasinn. Vielleicht sind sie jenes Fanal, jener Haltepunkt für die materialisierende Sternenballung ringsum?
    Icho Tolot schien meine Gedanken erraten zu haben. Er deutete auf seinen Datenbildschirm. „Die Energiemengen, die mittels Zapfstrahlen vom Gulver-Duo nach Neu-Lemur gepumpt werden, arbeiten seit geraumer Zeit", stellte er fest. „Ganz offensichtlich handelt es sich dabei um eine Fehlsteuerung. Wir sollten uns so rasch wie möglich darum kümmern. Ich befürchte, dass bald eine kritische Situation erreicht wird. Die Justierungsstation oder die Zapfanlagen könnten irreparable Schäden nehmen."
    „Immentri Luz?"
    Der Androide tat einen Schritt näher zu mir. „Was empfindest du, wenn du die beiden Sonnen ansiehst?"
    „Eine seltsame Frage." Immentri Luz wirkte irritiert. „Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, wie ich meine eigenen Gefühle einschätzen soll."
    Vor mir stand ein Wesen, das über sich selbst kaum etwas wusste. Es hatte im Nagigal-System vor mehr als 50.000 Jahren eine Wächterfunktion ausgeübt, ohne Näheres über seine Aufgabe zu wissen. „Sag mir einfach, was du darüber denkst", verlangte ich.
    Immentri Luz zögerte, schloss die Augen, streckte schließlich wie verlangend einen Arm aus. „Dort geschieht etwas, das falsch ist. Die Energieströme müssen gestoppt ..."
    Seine Stimme wirkte monoton, wie hypnotisiert. Das Transmittersystem übte eine besondere Wirkung auf ihn aus, keine Frage. „Wir sollten landen; wenn es geht, so schnell wie möglich", fuhr der Androide schließlich fort. „Ich muss die Justierungsanlagen auf dem vierten Planeten kontrollieren." Er öffnete die Augen, blickte mich an, presste zwischen schmalen Lippen ein „Bitte" hervor.
    Ich sah keinen Grund, mich dem Drängen Immentri Luz' zu verweigern. Ganz im Gegenteil: Auf Neu-Lemur würde sich zeigen, ob wir uns in einer Sackgasse befanden oder ob wir eine weitere Weiche im Sonnentransmitter-System der Lemurer öffnen konnten. Jiapho-Duo oder Zhaklaan-Trio hießen die nächsten möglichen Ziele. „Wir steuern Neu-Lemur an!", befahl ich Ikarius Jopro. „Die Einheiten des KombiTrans-Geschwaders gehen in einer Orbitalbahn um den Planeten in Stellung.
    Taktische Verteilung, bitte. Denkt daran, dass wir damit die Neugierde der Tad de Raud weiter reizen. Sämtliche Anlagen des Sonnentransmitters müssen gegen Zugriffe der vampirähnlichen Wesen geschützt werden."
    Hylmor von Port Teilhard marschierte schnurstracks an seinen Arbeitsplatz zurück und verlor sich binnen weniger Sekunden in den Datenunterlagen, die die Schiffspositronik für ihn aufbereitete.
    Allerorts brach geordnete Hektik aus, die jenes Stimmengemurmel hervorbrachte, das ich seit Jahrtausenden gewohnt war.
    Ich gab Utea Nermalldo, der Chefmedikerin der HALLEY, einen Wink.
    Sie nickte mir müde zu. Ihre Abteilung hatte nach dem Erwachen der Besatzungsmitglieder Höchstleistungen erbringen müssen. „Ich möchte so rasch wie möglich ein psychologisches Profil der Tad de, Raud auf dem Tisch liegen haben", verlangte ich. „Ein Spezialistenteam soll den Funkverkehr durcharbeiten, nach Schlüsselworten suchen und mögliche Verhaltensweisen durchspielen."
    Die dralle Medikerin nickte ein weiteres Mal und drehte sich um, wollte an ihren Arbeitsplatz zurückschlurfen. Ich hielt sie zurück, flüsterte ihr leise ins Ohr: „Du denkst schon daran, dass im System eine besondere Form der Strahlung existiert?"
    Sie zischte zurück: „Natürlich erinnere ich mich. Sie lähmt allmählich die Entscheidungskraft, lässt Intelligenzwesen teilnahmslos werden. Aber du hast uns bisher kaum mehr darüber verraten als das."
    „Weil ich dir lediglich die Symptome schildern kann und nichts über die Ursachen weiß."
    Sie seufzte, verdrehte die Augen und ließ mich stehen. Ich ignorierte ihre Ruppigkeit, wandte mich Ikarius Jopro zu. „Die HALLEY, AHUR und THARI landen auf Neu-Lemur. Die vier LFT-BOXEN bleiben im Orbit, der PONTON-Tender in größerer Entfernung."
    Ich ließ mich

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