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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trottete voran, in die Nebelbank hinein. Der Telomon spürte förmlich, wie Morris seine Para-Fähigkeiten aktivierte.
    In seinen Gedanken formte er ein Bild der Gegenstation, an die er gelangen wollte, und strahlte dieses als mentalen Impuls an den Kamhalox aus. Er wusste, dass Morris im gleichen Moment diesen Impuls aufnahm und sein Ziel anvisierte.
    Es war immer wieder ein faszinierender Augenblick, wenn sich die Welt scheinbar auflöste und die Reise durch das Kontinuum begann, das die Telomon zwar benutzten, aber wahrscheinlich nie würden begreifen können.
    Das Mesoport-Netz ...
    Die einen sagten, dass es schon immer bestanden habe. Die anderen gaben sich überzeugt, dass erst ihre Vorväter, die Andury, es geschaffen hatten. Alexim Afateh wusste nur, dass er allein das Netz nie hätte nutzen können. Das überlichtschnelle Transportmedium war rätselhaft, den Telomon versperrt und fremd. Sie besaßen nicht die Fähigkeiten, es zu bereisen.
    Wohl aber die Kamhalox ...
    Welche Fähigkeiten diese einsetzten, wusste allerdings keiner. Alexim formte in Gedanken ein Bild der Mesoport-Weiche, zu der er gelangen wollte, und Morris sorgte dafür, dass der Transport ablief.
    Die Umgebung verschwand vor seinen Augen. Alexim spürte ein leichtes Ziehen im Hinterkopf und sah die roten „Wände" um sich herum aufblitzen, die „Wände" des Korridors, durch den sie glitten, tausendfach schneller als das Licht. Die Telomon nannten ihn gelegentlich den „Magenta-Korridor", wegen dieser grellroten Färbung. Er blitzte um den Händler herum auf, schien sich zu stabilisieren, erschien für einen Moment sehr real ... ... und dann war es auch schon vorbei.
    Sie hatten einige Lichtjahre in wenigen Augenblicken zurückgelegt. Um sie brodelte der Nebel einer Mesoport-Weiche.
    Noch immer war dies ein erhebender Anblick für Alexim, obwohl er die meisten Stationen schon mehrfach besucht hatte.
    Morris grunzte zufrieden. Als sei es unbeeindruckt, trottete das schwere Tier aus der Weiche und aus dem Nebel - und hinein in die heißen Strahlen einer anderen Sonne.
     
    *
     
    Die Schwerkraft. die Geräuschkulisse, der Geruch der Luft, das Licht - alles war anders.
    Alexim Afateh glitt vom Rücken seines Kamhalox und trat in das schattige Grün eines Wäldchens. Die Bäume trugen frisches Laub und weiße Blüten, ihr Duft war wie betäubend. Alexim sog ihn tief ein und schloss die Augen. Er lauschte dem Gesang der Vögel.
    Er konnte schon die Stimmen von jungen Telomon hören, die hinter den Bäumen und Büschen ihre kleine Kamhalox-Herde hüteten. Sie hatten ihn offenbar gesehen und kamen näher.
    Der Händler ging den Hütern lächelnd entgegen, gefolgt vom treuen Morris. Er sah die abgezäunten Koppeln mit den Kamhalox und dahinter die Hütten des Dorfes Imnova auf dem gleichnamigen Planeten. Imnova hatte er als eines der ersten besucht, blutjung damals.
    Inzwischen war er reifer geworden, kein Junge mehr, sondern ein Mann in dem Alter, in dem man daran dachte, eine Familie zu gründen.
    Alexim dachte oft daran. Er wünschte sich ein Heim, zu dem er zurückkehren konnte.
    Aber eine Familie bedeutete Verpflichtungen ... das Ende der Freiheit.
    Nach dem Tod seines Vaters war er sein eigener Herr geworden. Wenn er sich aber band...
    Die jungen Telomon .nahmen ihm diese Gedanken, als sie ihn stürmisch begrüßten.
    Es schmeichelte ihm. Alexim galt als gesellig und fand schnell .Kontakt, eine Voraussetzung für guten Handel. Die Telomon waren ein fröhliches kleines Volk; auf Imnova aber war das Besondere noch ausgefallener. Manchmal schien es Alexim, als ob die Bewohner der Kolonie die Wärme der Sonne in sich aufnahmen und speicherten.
    Während er ins Dorf ging, redete er mit den Hirten. Sie wollten hören, was es Neues gab in Orellana. Er lachte und scherzte mit ihnen, betrachtete aber gleichzeitig die Beete und Gärten mit Kulturpflanzen, die nur auf dieser Welt angebaut werden konnten. Mit Kennerblick erkannte er, dass er nicht mit leeren Händen abreisen würde. Die Früchte reiften bereits an dornigen Sträuchern, die kaum von dem Wildwuchs ringsum zu unterscheiden waren. Die Telomon ließen wachsen, was wachsen wollte, und schufen nur den nötigen Platz für das, was sie zum Leben brauchten.
    Insgesamt zogen sich zwei Dutzend Hütten und Häuser aus Ästen, Stroh und Lehm in einem Ring um die Mesoport-Weiche. Das größte und schönste war die Behausung des Dorfminsters, etwas großspurig „Gemeinde" oder"Gemeinschaftshaus"

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