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2385 - Im Mesoport-Netz

Titel: 2385 - Im Mesoport-Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Getreuen und, vor allem, seine Ideale sowie seine Besessenheit.
    Er würde die geheimnisvollen Unbekannten finden, von denen er auf manchen Planeten gehört hatte. Auf den unterschiedlichsten Welten sprach man von ihnen - von seltsamen Wesen, die überall Handel trieben. Sie kamen nicht mit Raumschiffen, sondern auf vollkommen rätselhafte Weise, und sie verschwanden wieder auf die gleiche Art.
    Die meisten Tad de Raud, die von ihnen gehört hatten, hielten die Wesen für Phantome oder Hirngespinste. Er nicht.
    Wesen, die im Verborgenen existieren und agieren. Die von Planet zu Planet „springen" und Handel mit den dortigen Intelligenzen treiben.
    Handel aber bedeutete Kontakt, und Kontakt hieß Informationen. Die Unbekannten sammelten und verbreiteten sie. Und Information war Macht, in Verbindung mit Wissen wurde sie zur Waffe. Diese Wesen bedeuteten eine latente Bedrohung. Und deshalb jagte er sie.
    Der Oberst faltete seine Schwingen auf dem Rücken zusammen und betrat die aus zahllosen grüngoldenen Waben aufgebaute Sphäre. Hier gebar die Präkog-Prinzessin ein Junges nach dem anderen, keines größer als wenige Zentimeter, aber jedes ein zukünftiger Krieger, ein neuer Kämpfer für das Reich und ein expandierendes Volk.
    Prinzessin Lariande war doppelt so groß wie ein gewöhnlicher Tad de Raud; sie hatte einen mehrfach verdickten Unterleib, dick geschmiert von Salben. Heerscharen von Tu'gas't-Krebsen umwimmelten und umschmeichelten den in einem Gestell ruhenden Leib. Sie unterbrach ihre „Tätigkeit" nicht, als sie Allanas-Dreen vor sich sah, sondern sah ihm nur in die Augen, mit stumpfem, eher schläfrigem Blick.
    Der Oberst bemühte sich, den betäubend süßlichen Geruch im Stock der Prinzessin zu ignorieren. Er konzentrierte sich auf sein Anliegen, wenngleich er kaum Hoffnung besaß. Zu oft schon war er hier gewesen.
    Allanas-Dreen grüßte knapp, bevor er seine Frage stellte: „Wir haben ein neues System erreicht, in das uns die Hinweise meiner Informanten führten. Kannst du mir etwas sagen? Spürst ... fühlst du etwas?
    Siehst du etwas?"
    Ihre paranormalen Gaben ... Manchmal fragte er sich, ob alles stimmte, was über die Präkog-Prinzessinnen gesagt wurde.
    Dass sie Dinge „sehen" konnten, die anderen Tad de Raud nicht zugänglich waren. „Nein", sagte die Prinzessin nur, ohne gegenwärtig zu wirken. Da sei nichts...
    Allanas-Dreen kehrte in die Zentrale zurück. Der Bildschirm zeigte ein System, bestehend aus einer grünen Sonne mit drei Planeten, von denen einer in der Biosphäre lag. Es trug sogar Leben, eine technische Zivilisation. „Wir gehen in eine Kreisbahn um den zweiten Planeten", ordnete er dort an. „Wir werden jeden Quadratkilometer absuchen, und wenn es ein Versteck der Unbekannten gibt, werden wir es finden."
    Es waren die gleichen Worte, die er so oft bei solchen Gelegenheiten sagte. Sie würden den Planeten absuchen und am Ende wahrscheinlich wieder mit leeren Händen dastehen.
    Aber vielleicht nicht. Denn einmal, das wusste er, würde er die Fremden finden, und dann war es aus mit ihrem Versteckspiel.
    Für das Reich. Für sein Volk, das ihn verstoßen hatte. Aber er würde in die Geschichte eingehen, und sein Name würde unsterblich sein...
    Oberst Allanas-Dreen wandte sich den Holos zu, in denen er die Oberfläche des Planeten nahen sah. Das Jagdfieber stellte sich ein, wie immer. Das Fieber und die Gier ..
     
    1.
     
    Alexim Afateh: Anfang 1329 NGZ
     
    Mit größter Vorsicht holte Alexim Afateh den Taggilla aus der großen Innentasche seines hellgrünen Kittels und legte ihn behutsam vor sich auf den warmen, weichen Boden, in dem die neue Saat bereits keimte. Dann ließ er sich auf die Knie nieder, faltete den Taggilla andächtig auseinander, glättete ihn mit beiden Händen und dankte ihm.
    Seine riesengroßen Augen, dominierend in dem kleinen Gesicht, waren geschlossen, als er mit seinem Gott sprach. Er bedankte sich für die guten Geschäfte in Onnyx, für die Gnade des Wachsens und Werdens und - wie immer - für das Geschenk seiner Gesundheit an Körper und Seele.
    Er fühlte, wie sich die Wärme in seinem Körper ausbreitete, die nicht allein von der Sonne kam, die vom blauen Himmel auf ihn herabschien. Er spürte das Einswerden mit Taggilla, mit seinem Schöpfer und Führer, und versank darin.
    Diese kurzen Momente waren wunderbar.
    Er genoss sie, obwohl er sich dessen kaum bewusst war. Für kurze Zeit war das klare Denken wie ausgeschaltet, er tankte die

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