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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nahrung zu sein.
    Warum sonst wären die Jungkrebse wie viele andere Handelswaren in Körben zum Erwerb angeboten worden?
    Es war eine Art Marktplatz, den die Gleiter soeben überquerten. Dicht drängten sich Tad de Raud und wichen den Fahrzeugen mühsam aus. „Am Ende dieser Versorgungsstation führt ein Turm hinauf zum Stock der Kaiserin", sagte Deville-Kareem überraschend, nachdem er eine Zeit lang geschwiegen hatte. „Die Kaiserin ist begierig darauf, mit euch zu reden."
    „Was geschieht danach?"
    Der Marschall scharrte mit den krallenbewehrten Zehen. Er schien sich dessen nicht einmal bewusst zu werden, denn sein Blick schweifte über das rege Treiben. Seine Kiefer mahlten, als mehrere Tad de Raud geschlachtete Greifvögel vorbeitrugen. Sogar ich konnte den süßen Geruch wahrnehmen, der von diesen Vögeln ausging. „Die Alfugor sind ein Leckerbissen", sagte er schmatzend und mit einer Geste, die ich an ihm noch nicht beobachtet hatte.
    Beinahe erschien er mir wie ein Gourmet, der darauf wartete, die schönen Seiten des Lebens genießen zu dürfen.
    Nur mehr im Schritttempo kamen wir vorwärts. Zu beiden Seiten des Gleiters stapelten sich Verkaufskörbe mit Tu'gas't-Krebsen in den unterschiedlichsten Größen. Sie wirkten aufgeregt in ihrer engen Gefangenschaft, drangen mit grellen Lauten aufeinander ein, und ich gewann den Eindruck, dass sie sich gegenseitig bekämpften.
    In dem Moment handelte ich. Es war das Gespür für eine günstige Gelegenheit und vor allem dafür, dass mir jetzt noch nicht viel geschehen würde, falls ich scheiterte.
    Der Marschall und seine Soldaten würden sich hüten, mich ernsthaft zu verletzen, solange die Kaiserin wartete.
    Mein Ellenbogen krachte gegen Deville-Kareems Brustkorb. Ich fuhr zugleich herum, schlug den linken Unterarm gegen seinen Hals und nutzte den Widerstand, um über die Bordwand zu flanken. Ich prallte gegen die Behälter, von denen einige umstürzten und ihren Inhalt freigaben, aber darauf achtete ich kaum. Meine Finger vergruben sich zwischen den Maschen eines der Körbe, in dem es von faustgroßen Tu'gas't-Krebsen wimmelte, „Startac, pass auf!"
    Ich riss den Korb hoch. Der ebenso beherzt zupackende Tad de Raud, der die Krebse anbot, taumelte rückwärts, als ihn der kantige Korbboden ins Gesicht traf, und als er instinktiv die Flughäute ausbreitete, behinderte er die Menge, die hinter ihm herandrängte.
    Mit Schwung leerte ich den Korb. In hohem Bogen flogen die Jungkrebse in den Schwebegleiter. Dutzende von ihnen klatschten auf den massigen Leib der Prinzessin, mit deren präkognitiven Fähigkeiten es nicht weit her sein konnte, sonst hätte sie meine Aktion vereiteln können.
    Du Narr. Für die Tad de Raud sind die Tu'gas't harmlos, tadelte der Logiksektor.
    Ich kam nicht zum Nachdenken. Ein paar Sekunden, mehr waren seit meinem Aufspringen nicht vergangen, aber schon fuhren zwei der Soldaten herum und griffen über die Bordwand nach mir.
    Dem ersten Soldaten schlug ich den Korbboden ins Gesicht. Er taumelte zurück und stürzte zwischen die anderen. Dem zweiten stülpte ich das Geflecht über, griff nach seinem Hüftgürtel und zerrte ihn über mich hinweg. Mit Armen und Beinen rudernd, stürzte er rücklings in die heranstürmende Meute und sorgte für noch mehr Verwirrung.
    Die Prinzessin hatte nicht einmal einen Arm gehoben, um die Krebse abzuwehren.
    Ihr Blick schien mich zu verspotten; als hätte ich etwas völlig Sinnloses unternommen, um mich gegen ein Schicksal aufzulehnen, dem ich mich ohnehin nicht entziehen konnte.
    Zumindest, solange sie die Mutanten blockierte.
    Das Wühlen in meinen Gedanken wurde schwächer. Ich sah, dass Catonya zuckte.
    Sie wischte mit beiden Händen über ihren Leib, urplötzlich bemüht, die Tu'gas't-Krebse abzustreifen, die sich jedoch umso fester an ihr verbissen. Diese Geschöpfe mochten harmlos sein, aber sie waren es nicht gewohnt, derart herumgeschleudert und bedrängt zu werden.
    Startac war kreidebleich, aber seine Rechte schloss sich um Trims Hand, und mir streckte er die Linke entgegen. Ich schnellte nach vorne, unsere Finger berührten sich, glitten ineinander, ich spürte Startacs Zittern, fürchtete in der Sekunde, dass er noch nicht fähig war zu springen, schon gar nicht mit der zusätzlichen Last ... ... gleichzeitig verwischte alles um mich herum.
     
    *
     
    Eine kleine Sonne im Randbereich des Sternhaufens, den es eigentlich gar nicht hätte geben dürfen, jedenfalls nicht hier draußen im

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