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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat ein wenig nachgelassen", ließ Startac mich wissen. „Trim leidet aber nach wie vor unter dem Einfluss."
    Ein anschwellendes Dröhnen hing in der Luft. Die Arkadentürme des Schiffes, die vielfältigen Verbindungsbrücken und erst recht die zentrale Nabe wirkten in ihrer offenen Konstruktion wie Resonanzkörper.
    Die VLON RADARIN befand sich gewiss im Anflug auf einen Planeten.
    Wenn Tolot uns gefolgt war, bot sich ihm in diesem Augenblick die beste Chance für einen Zugriff. Wenn wir tatsächlich das Hauptsystem der Tad de Raud erreicht hatten, rechneten sie bestimmt nicht mehr mit Verfolgern.
    Aber kein Alarm heulte durch das Schiff.
    Stattdessen drang Startacs gequältes Stöhnen zu mir herüber. „Beinahe hätte ich es geschafft", hörte ich den Mutanten sagen. Seine Stimme bebte. „Die Prinzessin war abgelenkt."
    Er hatte also versucht zu teleportieren.
    Wahrscheinlich instinktiv und ohne ein Ziel vor Augen zu haben. „Schon deine Kräfte!", sagte ich schroff. „Wir werden sie dringender brauchen."
    Kurze Zeit danach erstarben nahezu alle Geräusche.
    Das Schiff war gelandet.
    Ich fragte mich, ob unsere Leute die VLON RADARIN aus der Ortung verloren hatten. Und weshalb.
    Die Warnung des Extrasinns kam nur Sekundenbruchteile, bevor ich auf das eigentümliche Geräusch reagierte. Hinter mir hatte sich die Wabe geöffnet.
    Marschall Deville-Kareem stand da, begleitet von einem halben Dutzend Soldaten.
    Er richtete eine Waffe auf mich, die frappierend einer miniaturisierten Armbrust ähnelte. Im Führungskanal lag ein blutroter Metallbolzen. „Ich hatte ohnehin nicht vor, ewig in dieser Kammer zu bleiben", begrüßte ich Deville-Kareem.
    Der Marschall zog die Lippen noch weiter auseinander. „Du wirst die Schönheiten von Etad-Rauda kennenlernen, Atlan vom KombiTrans-Geschwader." Ein herrischer Wink mit der Waffe. „Geh voran!"
    Ich überhörte den Befehl. „Etad-Rauda?
    Ich vermute, das ist die Heimatwelt deines Volkes."
    „Der zweite Planet des Vintiih-Systems."
    Zu weiterer Auskunft war er nicht bereit.
    Ein Stoß zwischen die Schulterblätter ließ mich vorwärts taumeln. Die Tad de Raud hatten eine schroffe Art, mit Gästen umzugehen.
    Der Weg führte abwärts, durch das Gewirr des quirligen Wabenstocks. Ich sah die Geflügelten und Scharen der Krebswesen in hastiger Geschäftigkeit. Nebelschwaden schlugen sich mit glitschiger Nässe nieder.
    Wie ein Anachronismus klangen die heiseren Schreie der Raubvögel heran, doch das unmittelbare Umfeld des Stocks war nicht ihr Jagdgebiet.
    Kurz darauf glitt auf gewaltigen Schwingen die Präkog-Prinzessin an uns vorbei. Sekundenlang schien sie mich anzustarren, bevor sie sich über den Rand des Stocks absinken ließ. Andere Tad de Raud folgten ihr mit Startac und Trim im Schlepp.
    Zwei Soldaten ergriffen mich und schwangen sich hinter den anderen in den offenen Turm. In weiten Kreisen sanken wir tiefer, vorbei an Plattformen, halsbrecherisch gewendelten Treppen und Nestern der Raubvögel.
    Aus dem Dunst schälte sich eine kugelförmige düstere Sphäre heraus.
    Schwärze herrschte dort. Den Durchmesser dieses Gebildes schätzte ich auf gut vierzig Meter. Die Zentrale der VLON RADARIN? Es konnte kaum anders sein.
    Wir schwebten seitlich daran vorbei, erreichten eine geräumige Schleusenkammer und steckten gleich darauf mittendrin zwischen Dutzenden Tad de Raud. Das geöffnete Außenschott ließ mich einen fahlen, wolkenverhangenen Himmel erkennen.
     
    *
     
    Nebel waberte über dem Landefeld, ein leichter Nieselregen hing in der Luft. Den Sonnenstand konnte ich nur erahnen, immerhin gab es einen verwaschenen Fleck fahler Helligkeit in dem monotonen Grau.
    Es war kalt. Viel fehlte nicht, um den Regen in wässrigen Schneefall zu verwandeln.
    Soweit ich es aus dem Sichtschatten der VLON RADARIN heraus erkennen konnte, waren mehrere Lüsterdrohnen in unserer Nähe niedergegangen, andere senkten sich in größerer Entfernung herab, verwirbelten den Dunst und die tief hängenden Wolkenbänke.
    Der Horizont blieb im Nebel verborgen.
    Das Rauschen kräftiger Schwingen steigerte sich zum Dröhnen. Heisere Schreie mischten sich hinein, als brüllten die Tad de Raud ihre Freude über neue Eroberungen hinaus. Jeder sollte hören, dass eine siegreiche Flotte zurückgekommen war.
    Die Raumfahrer aus den übrigen Schiffen sammelten sich ebenfalls vor der VLON RADARIN. Nach wenigen Minuten stoben alle davon, ein Schwarm düsterer Leiber, der bedrohlicher wirkte als ein Pulk

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