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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regen in die Traufe? War das Gebilde eine Waffe der Tad de Raud?
    Diese Kugel durchmaß mindestens einen Meter, ihre Oberfläche wirkte wie gegerbtes Leder. Sie pulsierte leicht. „Es ist erregt und es hat Angst", murmelte Startac schwerfällig.
    Ein Lebewesen also. Eine Art 'Wachhund oder nur ein Beutetier wie die Alfugor-Vögel? Oder hatten wir den Angehörigen eines von den Tad de Raud unterdrückten Volkes vor uns? „Ich weiß nicht, ob ich schon wieder in der Lage bin zu teleportieren ..." Startac schien in dem Moment meine Gedanken lesen zu können.
    Gleichzeitig öffnete sich die Kugel. Ich war überrascht, ein zweibeiniges Wesen zu sehen, eine zwar plumpe Gestalt, aber dennoch von humanoidem Äußeren.
    Zudem intelligent, wie die am Leib drapierte Kleidung vermuten ließ, die an der dicken Lederhaut befestigt war.
    Ein kantiger, nach vorne schmal zulaufender Echsenschädel reckte sich uns entgegen, eine gespaltene Zunge rollte sich witternd auf. Im Gegensatz zur äußeren Erscheinung klang die Stimme dieses Wesens sanft und melodisch. „Awenom", sagte sie.
    Ich nannte meinen Namen und die Namen meiner Freunde - ein uraltes, doch überall gültiges Ritual, das einem Unsterblichen nicht erst nach Jahrtausenden, sondern schon nach wenigen hundert Jahren abgedroschen und banal erscheint. Wenn es Dinge im Kosmos gibt, die sich nie verändern, sind es solche Kleinigkeiten.
    Augen suchte ich bei diesem Geschöpf vergeblich. Aber die Zunge folgte jeder meiner Bewegungen, als ich Startacs Kombiarmband mit dem Translator an mich nahm. Kurze Zeit später konnten wir uns verständigen. „Ich habe solche wie euch nie erspürt."
    „Wir kommen aus Apsuhol."
    Obwohl ich den lemurischen Namen der Milchstraße verwendete, reagierte Awenom nicht darauf. Anzunehmen, er hätte jemals Kontakt mit Lemurernachfahren gehabt, war wohl zu viel verlangt. Wir kannten den Ursprung des Sternhaufens nicht, der erst vor knapp eineinhalb Jahrzehnten materialisiert war.
    Awenom schob sich näher, den Rücken halb gekrümmt, als wolle er sich jeden Moment erneut einrollen. Seine Zunge tastete mir entgegen, berührte mich fast.
    Startac neben mir hatte aufgehört zu zittern, ich registrierte, dass er mit aller Kraft versuchte, sich zu konzentrieren.
    Awenom ist blind, bestätigte der Logiksektor. Er orientiert sich nach Gerüchen oder elektrischen Feldern.
    Ich war mir nahezu sicher, dass dieses Wesen zu den Sklaven der Tad de Raud gehörte. Am liebsten wäre es mir gewesen, von aller Welt unbemerkt in einem Versteck abwarten zu können, bis Startac wieder bei Kräften war, um mit uns zu teleportieren... „Ich habe keine Tad de Raud bemerkt, die euch in den Schlachthof brachten", sagte Awenom. „Schlachthof?", echote Trim.
    Ein dumpfes Stakkato drang aus der Tiefe heran. Angespannt wartete ich auf neue Schreie, doch sie blieben aus.
    Wahrscheinlich verstanden wir etwas falsch.
    Eine halbe Stunde später wussten wir, dass dieses Gebäude eine beachtliche Größe haben musste. Es ragte nur wenige Kilometer vom Stock der Kaiserin entfernt auf. „Schlachthof" - so makaber der Begriff klang - war eine zutreffende Bezeichnung.
    Tausende Geschöpfe wurden hier durchgeschleust. Tiere, die für renommierte Speiselokale weiterverarbeitet wurden, aber auch, in den höheren Etagen, in Ungnade gefallene Sklaven, Alte und Kranke, die in den medizinischen Nestern betreut wurden und nur noch eine Lebenshoffnung haben konnten, nämlich den Tad de Raud bei der Jagd zu entkommen. „Wir befinden uns in den Vorbereitungsräumen", stellte Awenom unumwunden fest. „Jeder, der hier herkommt, wird innerhalb weniger Tage zur Jagd abgeholt. Wir haben nicht mehr lange zu leben."
    Ich sah Startacs zögerndes Nicken.
    Offensichtlich sagte Awenom die Wahrheit; Startac konnte zumindest aus seinem Gefühlszustand darauf schließen.
    Ich streckte dem Teleporter meine Hand entgegen. „Ich schaffe es nicht", sagte Startac. „Der Entzerrungsschmerz jeder Transition und die fortwährende Kontrolle durch die Prinzessin haben mir die Kraft geraubt.
    Der letzte Sprung ging wohl nur über ein paar Kilometer ..."
    „Wann werden die Tad de Raud uns holen kommen?" Ich wandte mich an die Kugelechse. „Morgen. Spätestens übermorgen. Sie schicken uns hinaus in den Nebel, und dann werden sie uns jagen. Mit Blasrohren und Pfeilen, deren Spitzen mit einem langsam wirkenden Lähmgift präpariert wurden, oder nur mit einem Dolch. Ich habe nie gehört, dass ihnen eine Beute

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