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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorüberjagender Beiboote.
    Ich ahnte die demoralisierende Wirkung eines solchen Anblicks auf bedrängte Völker, wenn die Tad de Raud in ihrer Übermacht den Himmel verdunkelten.
    Hunderttausende Einzelkämpfer, nachdem ihre Raumschiffe in einem ersten Feuerschlag schon Panik und Entsetzen ausgelöst hatten, mussten wie eine Apokalypse erscheinen. Die Evolution hatte dieses Volk von Anfang an als Sieger bestimmt.
    Vor uns landeten zwei offene Schwebefahrzeuge.
    Alle warteten, bis Catonya sich auf einer Plattform niedergelassen hatte und ihr pulsierender Hinterleib auf dem gepolsterten Gestell ruhte. Die Flughäute eingefaltet und in die Höhe gereckt, blickte sie uns auffordernd entgegen.
    Deville-Kareem scheuchte die Soldaten in die anderen Fahrzeuge. Er selbst und eine Handvoll Tad de Raud eskortierten die Mutanten und mich.
    Die Tad de Raud kauerten auf Sitzstangen im Halbkreis entlang der hüfthohen Bordwand. Für uns gab es Sitzmulden, die ich als unbequem empfand. Aber längst nicht so lästig wie den Blick der Prinzessin, der sich an mir festfraß. Auch wenn ich die Augen schloss, blieb dieses unangenehme Wühlen unter der Schädeldecke präsent.
    Trim Marath saß neben mir. Er zitterte, verkrallte die Finger um den Sitzrand, als wolle er im nächsten Moment aufspringen, doch er starrte nur ins Leere. Dass Startac ihn vorübergehend gestützt hatte, schien er kaum wahrgenommen zu haben.
    Schroeder war selbst ein Häufchen Elend.
    Die Arme vor dem Oberkörper verkrampft, wippte er unablässig vor und zurück.
    Immerhin bemerkte er, dass ich mich ihm zuwandte, als der Gleiter leise summend abhob. „Ihre Nähe ... lähmt mich ...", brachte er stockend hervor „Ich weiß nicht ... wie lange ich das aushalte."
    „Wir werden nicht ewig unterwegs sein", tröstete ich ihn.
    Der Marschall grinste mich an. Natürlich hatte er jedes Wort verstanden. Er hatte die Speicherdaten meines Translators womöglich längst auslesen lassen und kopiert. „... sterben", wimmerte Trim tonlos. „Nicht in den Stock der Kaiserin! Wir ..."
    Deville-Kareem brauchte nur die Arme auszustrecken, um ihn zu erreichen. Ich konnte nicht verhindern, dass er zupackte und den Para-Defensor heftig schüttelte.
    Wie eine Gliederpuppe sackte Trim vollends in sich zusammen. Halb hatte ich erwartet, sein Schwarzer Zwilling werde sich manifestieren, aber nichts geschah.
    Blockte die Prinzessin auch diese Psi-Kraft?
    Deville-Kareems Grinsen war eine Spur breiter geworden. „Wir nähern uns der Hauptstadt Raudx. Der höchste Nestbau ist der Stock der Kaiserin. Dort werden wir erwartet."
    „Als Gäste?"
    „Als Angehörige eines bislang unbekannten Volkes mit großen Fähigkeiten", bestätigte er, falls das wirklich eine Bestätigung meiner Frage sein sollte. „Es ist nicht nötig, dass wir einander bekämpfen."
    Wir ihn, meint er - nicht er uns! „Demnach können wir uns in Raudx frei bewegen?"
    „Zuerst erwartet die Kaiserin euren Besuch!" Der Marschall zeigte auf die schemenhaft in nicht mehr allzu großer Entfernung aufragenden steilwandigen Hügel.
    Wie Monolithen prägten sie die dampfende Landschaft. Hier scheinbar ineinander verwachsen, dort isoliert, zerklüftete Finger, die sich in. den Himmel streckten, die höchsten wohl einen Kilometer und mehr.
    Je näher wir der Stadt kamen, desto wuchtiger breitete sie sich vor uns aus, ein massiver Wall und, wie schon an Bord des Raumschiffs, ein Gewirr von Verbindungsstegen, Brücken, Röhren, das alles ineinander verwachsen, doch hier wohl Neues auf Altem errichtet, ein Geschwür, das sich mit jeder Generation weiter ausdehnte, ein stetig wuchernder Stock, in dem eines Tages die ältesten Bezirke unter der Last alles anderen zusammenbrachen.
    Die Bevölkerung musste nach Millionen zählen, sofern nicht nur die äußeren Bereiche bewohnt waren. Im Innern dieses künstlichen Bergmassivs stiegen die Temperaturen zweifellos sprunghaft an.
    Schon die Schaffung einer effektiven Luftzufuhr mochte einen extremen Aufwand bedeuten.
    Vielleicht wurden Städte wie diese eines Tages aufgegeben, weil sie unbewohnbar wurden. Dann entstanden in benachbarten Regionen neue Siedlungen. Vielleicht bot Etad-Rauda aus dem Weltraum längst das Bild einer pockennarbigen Welt, ausgedehnte Geschwüre, die sich aus dampfendem Grün erhoben.
    Sümpfe, in denen diese Konglomerate langsam versinken. Sieh dich um!
    Ich schmeckte aufkommenden Modergeruch. Das Grün niederer Pflanzenteppiche hatte sich in eine brackig

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