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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blende, ein riesiger Paravent, der ihren Hinterleib allen Blicken entzog, war das Zeichen ihrer uneingeschränkten Macht.
    Deville-Kareem atmete nur noch flach. Der Gestank rührte an seinen Urängsten.
    Zugleich fühlte er die unumschränkte Erhabenheit und geistige Überlegenheit der Kaiserin. Er senkte den Kopf, als er ihren brennenden Blick spürte. Sie schien tief in sein Inneres hineinzusehen, erkannte in dem Moment seinen Abscheu und die Ekelgefühle, die der beißende Gestank aufwühlte. „Ich will deinen Tod nicht, Marschall."
    Mehrere Atemzüge vergingen, bis er wirklich verstand, was die Präkog-Kaiserin zu ihm gesagt hatte. „Ich vergebe dir deine Versäumnisse. Weil du von allen Tad de Raud die größte Erfahrung im Umgang mit den Fremden besitzt. Ohne deinen Einsatz wäre das Geschehen im Quarantäne-System verborgen geblieben. Wir wüssten nichts von der wertvollen Technik, deren Besitz mein Volk zum unumstrittenen Beherrscher aller Jagdgebiete machen wird."
    „Ja, meine Kaiserin", hörte Deville-Kareem sich sagen. „Wir werden wie die Fremden lernen, die Macht der beiden Sonnen zu nutzen, und das Imperiale Jagdgebiet über Regionen erweitern, für deren Existenz unsere Wissenschaftler bis vor Kurzem noch keine Beweise erbringen konnten."
    Die Kaiserin ließ sich Zeit. Sie schien nachzudenken, obwohl Deville-Kareem nicht glaubte, dass sie dies wirklich nötig hatte. „Du bist in der Lage, gegen die Fremden zu bestehen und Erfolge zu erzielen. Ich bin darüber informiert, was im Quarantäne-System geschehen ist. Deshalb werde ich deinen Anordnungen weiterhin vertrauen."
    Das klang nach einer Begnadigung. Er durfte leben und als Marschall neue und bedeutende Eroberungen einleiten. „Ich habe aber auch erkannt, dass die Fremden eine starke Macht verkörpern.
    Deshalb, Deville-Kareem, stelle ich dir Unterstützung zur Seite. Ab sofort verfügst du über eine Streitmacht wie kein anderer vor dir. Erweise dich dieser Ehre als würdig."
    Ihr Schädel mit der düster gefleckten Haut ruckte hoch. In ihrer Iris loderte ein verzehrendes Feuer, als sie an Deville-Kareem vorbeischaute.
    Langsam wandte sich der Marschall um und folgte dem Blick der Kaiserin mit seinen Augen - er fühlte in dem Moment eine unglaubliche Anspannung.
    Hoch über ihm brachen massige Leiber aus der ewigen Dämmerung des Stockes hervor. Sie ließen die. Grenze hinter sich, die nie ein normaler Tad de Raud überschritten hatte. Majestätisch langsam sanken sie tiefer. Ihre Flughäute erzeugten ein durchdringendes Brausen, das dem Marschall bis ins Mark drang.
    Zwanzig Präkog-Prinzessinnen waren es.
    Mit offenem Mund und kaum begreifend, was ihm widerfuhr, starrte Deville-Kareem ihnen entgegen. Ihm wurde in diesen Momenten eine Macht zuteil, die er selbst nur schwer einschätzen konnte. Er hatte geglaubt, sein Lebensrecht verwirkt zu haben, aber bald würden ihm die Sterne zu Füßen liegen. „Marschall ...!"
    Langsam wandte er sich wieder um. „Womit habe ich das verdient, meine Kaiserin?", wollte er fragen, doch er blieb stumm. Eine seltsame Leichtigkeit ergriff von ihm Besitz, er fühlte das Blut durch seinen Leib pulsieren, wie er es nie zuvor wahrgenommen hatte. Zögernd entblößte er die Zähne, sog die Luft tief in seine Bronchien, und ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte ihn.
    Ruckartig winkelte er die Arme an, beide Hände strichen über seinen Leib. Das war die wahre Macht, die er mit einem Mal spürte, die alle bewussten Überlegungen in den Hintergrund seiner Existenz drängten.
    Mit jeder Faser seines Körpers fühlte er, dass sich ein Geschehen anbahnte, das er nie für möglich gehalten hätte.
    Er machte einen zögernden Schritt auf die Kaiserin zu. Ihre Augen lockten ihn.
    Ebenso ihre Fangzähne, die wie Kristalldolche blitzten.
    Er ging schneller. Gierig darauf, die Kaiserin kennen zu lernen, wie sie wirklich war, ihr und sein Verlangen in einem wilden Aufbäumen zu stillen. Die Fremden ... das Quarantäne-System ... all das war mit einem Mal unendlich weit entfernt und interessierte ihn nicht mehr. Eine seiner Schwingen streifte den Oberkörper der Kaiserin, und schon diese vage Berührung bedeutete ihm mehr als tausend zur Strecke gebrachte Widersacher Alles ringsum verschmolz für ihn in einem orgiastischen Aufbäumen. Nur noch vage nahm er wahr, dass er die Imperiale Blende durchdrang und dass alles, was er nun vor sich sah, ihm schutzlos dargeboten, die Erfüllung eines Kriegerlebens

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