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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stabilisierte sich in der Übertragung. Es zeigte einen kleinen, kahlköpfigen, hageren Mann. Mit beiden Händen gestikulierte er und verriet damit schon vorab, was er zu sagen hatte. „Kein Kontakt! Wir versuchen vergeblich, uns in die Schiffskommunikation einzuschalten."
    Angenommen, die eroberungswütigen Tad de Raud hatten es tatsächlich geschafft, Atlan und die Mutanten zu überwältigen.
    Setzte das nicht voraus, dass sie über effektivere Machtmittel verfügten, als ihre Technik vordergründig glauben machte?
    Tolots Planhirn spielte mehrere Variationen des möglichen Geschehens durch. Vielleicht traf eine dieser Versionen sogar die Wahrheit.
    Wenn dem so war, musste Deville-Kareem seine Gefangenen jedem Befreiungsversuch entziehen. Natürlich wusste der Marschall, wen die Tad de Raud in ihre Gewalt gebracht hatten, Atlan hatte sich schon in seinem ersten Funkgespräch als Befehlshaber des KombiTrans-Geschwaders zu erkennen gegeben.
    Während vor dem Gleiter das Stahlgebirge der 1800 Meter durchmessenden EDMOND HALLEY aufwuchs und Tolot den rasenden Flug seines Gleiters abbremste, erfuhr er, dass Deville-Kareems Flaggschiff dem seltsamen Dorf am nächsten gewesen war. Sein Verdacht erhärtete sich.
    Allerdings konnten Atlan und die Mutanten sich mit mehreren Teleportationen weit von dem Dorf entfernt haben, ohne dass es eine Möglichkeit gab, ihren Weg nachzuvollziehen.
    Trotzdem: Startac Schroeder war nicht mit anderen Teleportern vergleichbar. Er hatte nicht die Fähigkeiten eines Ras Tschubai und schon gar nicht die des Mausbibers Gucky. Bei fünfzig Kilometern endete seine Reichweite, für Sprünge über größere Distanzen fehlten ihm die Voraussetzungen. Zudem hatte er Atlan und Trim Marath transportieren müssen, eine Belastung, die seine Reichweite weiter einschränkte. Und genau das stützte die Befürchtung, dass sich die drei an Bord der VLON RADARIN aufhielten.
    Ein Leitstrahl dirigierte den Gleiter auf eine Hangarschleuse im Ringwulst der HALLEY zu. Tolot überließ das Flugmanöver der Positronik.
    Obwohl die Lüsterdrohnen mit Höchstwerten beschleunigten, würde bis zu ihrer Transition geraume Zeit vergehen - Zeit genug für ein schnelles Abfangmanöver.
    Tolot hatte eine präzise Vorstellung von der Mentalität der Tad de Raud. Auf gewisse Weise ähnelten sie seinen Vorfahren, den Bestien, die vor mehr als fünfzigtausend Jahren unsagbares Leid über die Milchstraße gebracht hatten.
    Eroberung schien für die Tad de Raud Lebensinhalt zu sein, sie siegten oder gingen unter. Deville-Kareem würde eher in den Tod fliegen, als sich aufhalten zu lassen. Ein Scheinangriff auf die VLON RADARIN wurde damit von vornherein sinnlos. Jedes Wirkungsfeuer gefährdete Atlan und seine Begleiter, sofern sie sich wirklich an Bord des Flaggschiffs befanden.
    Die Alternative hieß Warten. Bis die Lüsterdrohne ihren Flug unterbrach oder ihr Ziel erreichte.
    Icho Tolot traf seine Entscheidung, als der Gleiter im Hangar aufsetzte. Er gab dem Kommandanten der EDMOND HALLEY Anweisung, die Verfolgung aufzunehmen.
     
    *
     
    Im Nichts erklang ein Flüstern, unverständliche Worte, die sich wiederholten, dabei lauter werdend und zermürbend wie stetig fallende Wassertropfen. Den härtesten Fels konnten sie aushöhlen.
    Mit diesem Flüstern erwachte ein grässlicher Schmerz. Heiß pulsierte er durch meinen Körper. Ich fühlte mich wie ein Käfer, den ein kräftiger Tritt zur Seite geschleudert hatte. Stumm fraß ich die Qual in mich hinein.
    Ich ...?
    Der vage Versuch, mir meiner Existenz bewusst zu werden, endete in einer weiteren Schmerzwoge. Sie gebar irreal erscheinende Bilder. Erinnerungen? Ich wusste es nicht, erkannte nur, dass ich meine Pein hinausschreien musste, wollte ich nicht an ihr ersticken.
    In meinen Gedanken manifestierte sich eine hochgewachsene, weißhaarige Gestalt.
    Hilflos starrten mich ihre roten Augen an.
    In das verzerrte Gesicht klatschte ein Wassertropfen. Er zerplatzte, aber schon traf der nächste Tropfen über der Nasenwurzel. Ein dünnes Rinnsal entstand und zog eine glitzernde Spur über die sonnengebräunte Haut.
    Die nächsten Tropfen spritzten auseinander. Ein hämmerndes Stakkato wurde daraus ... eine Folter, der niemand lange standhalten konnte ... Zugleich schwoll das scharfe Flüstern an: Wenn du leben willst, musst du kämpfen!
    Endlich erkannte ich in diesem von Schweiß und Nässe verzerrten Gesicht mein eigenes, und mit einem Mal waren da viele Hände, die mich packten und

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