Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vorgesehen war. „Herr", sagte der Mor'Daer, als Crux an ihm vorbeischritt, ohne ihn zu beachten, „ich muss dich bitten, in deiner Kabine zu bleiben."
    Crux drehte sich zu ihm um. „Wie komme ich zum nächsten Expresslift, der mich direkt in die Zentrale bringt?"
    „Herr, ich habe den Befehl ..."
    „Weißt du, wer ich bin? Weißt du, welchen Rang ich innehabe?"
    Der Schlangengesichtige trug eine Kampfausrüstung, die übliche schwere Bewaffnung mit zwei Handstrahlern im Halfter und einem Strahlengewehr auf dem Rücken, das für seinen Körper eigentlich viel zu groß und zu klobig wirkte, sowie einen Körperpanzer. Schon als Crux ZEUDIR betreten hatte und von den Soldaten der Mor'Daer in Empfang genommen worden war, hatte er sich darüber gewundert. Im Zeitalter von Energiestrahlern stellte die Verwendung solcher Panzer eigentlich einen Anachronismus dar. „Ja, Herr, das weiß ich. Aber ich bin Armalschu direkt unterstellt und habe von ihm die Anweisung erhalten ..."
    „Führe mich zu dem Expresslift!", befahl Crux. „Das kann ich nicht, Herr Crux. Ich muss ..."
    Kintradim tötete ihn, bevor er den Satz vollenden konnte. Vielleicht hatte er nicht damit gerechnet, an Bord von ZEUDIR attackiert zu werden und schon gar nicht von einem entfernten Artgenossen, doch selbst wenn, hätte das keine Rolle gespielt.
    Kein gewöhnlicher Mor'Daer war imstande, den Angriff eines Absolventen der Akademie von Harcoy-Maranesh vorherzusehen, geschweige denn abzuwehren.
    Er zog die Leiche in die Türöffnung, damit niemand auch nur den geringsten Zweifel haben konnte, was hier vorgefallen war.
    Dann ging er weiter, zum Expresslift. Die Frage nach dem Weg hatte dem Mor'Daer nur Gelegenheit geben sollen, sieh zu besinnen und seinem Willen zu unterwerfen. Selbstverständlich hatte er sich den Weg gemerkt.
     
    *
     
    Zuerst bemerkte Armalschu gar nicht, dass er die Zentrale betreten hatte. Auchan ihren Schotten waren schwer bewaffnete Mor'Daer postiert, doch sie schienen bezüglich des Neuankömmlings keine spezifischen Instruktionen bekommen zu haben; jedenfalls machten sie keine Anstalten, ihn aufzuhalten, ob mit Worten oder Waffengewalt.
    Er wusste nicht genau, was ihn in der Zentrale erwarten würde. Vielleicht hatte Armalschus seltsames Verhalten wider Erwarten einen handfesten Grund. Wenn, dann würde er ihn nun erfahren.
    Er blieb neben dem sich wieder schließenden Schott stehen und nahm die Aktivitäten in dem kuppelförmigen Raum in sich auf. Sämtliche Stationen waren doppelt besetzt, insofern musste er also davon ausgehen, dass eine Ausnahmesituation gegeben war. Dafür sprach auch, dass eine unnatürliche Spannung auf der Besatzung zu liegen schien. Die meisten Zentraleoffiziere sprachen nur leise, wenn sie Meldungen machten, als befürchteten sie, belauscht werden zu können.
    Unsinn, dachte Kintradim Crux. Eine instinktive Reaktion nur ausreichend ausgebildeter Kämpfer für das Chaos.
    Ein Ganschkare, der hinter einem Pult für den bordinternen Funkverkehr saß, bemerkte ihn, hielt mit seiner Tätigkeit inne und schaute zu ihm herüber. Andere folgten seinem Beispiel, und schließlich stellte auch Armalschu fest, der sich auf einem erhöhten Podest in der Mitte der Kuppel befand und von Ganschkaren-Ordonnanzen mit allen wichtigen Informationen versorgt wurde, dass sich etwas Außergewöhnliches tat.
    Er blickte in die Richtung, in die die anderen sahen, und bemerkte ihn. Einen Moment lang hatte Crux den Eindruck, dass er aufspringen und zu ihm stürmen wollte, doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne, sich ließ wieder auf seinen Sessel sinken und machte eine Handbewegung, die wohl bedeuten sollte: Tritt näher.
    Gemessenen Schrittes ging Kintradim Crux durch die Zentrale, sich dabei genau bewusst, dass mittlerweile die Blicke sämtlicher Anwesender auf ihn gerichtet waren. Es war totenstill; er hörte nicht einmal ein leises Raunen. Wahrscheinlich wussten die wenigsten hier, wer er war und was er in der Zentrale zu suchen hatte. Sie verspürten nur Überraschung, dass jemand, den sie nicht kannten, unaufgefordert die Zentrale betrat.
    Und sie verspürten natürlich Ehrfurcht. Sie betrachteten seinen blauen Kopf, der dem eines Mor'Daer ähnelte, sahen in seine Augen und wandten den Blick sofort wieder ab. Sie hingen mit den Blicken an seinen eleganten Bewegungen, seiner erhabenen Körperhaltung und wussten, dass sie es nicht mit einem normalen Helfer der Chaos zu tun hatten, wie sie welche waren.
    Wer mochte

Weitere Kostenlose Bücher