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2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Xpomul eine Untersuchung anordnen. Insofern war sein theatralischer Auftritt in der Zentrale vielleicht doch nützlich gewesen; nun gab es immerhin einige hundert Zeugen, die von Spannungen zwischen dem Kommandeur und dem Absolventen berichten konnten und zweifellos würden.
    Dem Chaotarchen konnte man so leicht nichts verheimlichen.
    Als sich nach drei Wochen die Bedingungen seines Aufenthalts nicht besserten, beschloss Kintradim Crux, aktiv zu werden.
     
    *
     
    Armalschu postierte weiterhin Wachen vor seiner Kabinentür. Crux tötete sie nicht mehr, denn sie beschränkten sich darauf, ihn zu verfolgen, wenn er sein Quartier verließ; außerdem war es ihm ein Leichtes, sie abzuschütteln. Armalschu schien vermeiden zu wollen, dass die Lage eskalierte, und nahm hin, dass er sich immer wieder Bewegungsfreiheit verschaffte. Was hätte er sonst tun können?
    Sollten die Vorfälle an Bord einmal von höherer Instanz untersucht werden, konnte er wohl kaum vernünftig begründen, wieso er den Absolventen wie einen Gefangenen gehalten hatte.
    Während seiner Ausbildung hatte Crux einiges über Stationen wie ZEUDIR gelernt. Es fiel ihm nicht schwer, einen Knotenpunkt des Zentralrechners ausfindig zu machen und so zu manipulieren, dass er von nun an mit allen eintreffenden Informationen versorgt wurde. Auch die Spezialisten der Station würden nichts von dem Datendiebstahl bemerken, wohingegen er nun in seiner Kabine Zugriff auf alle Daten und Informationen bekam, die ZEUDIR - und damit Armalschu - erreichten.
    Kintradim war sich aber darüber klar, dass Armalschu zumindest erahnen musste, dass er zu einer solchen Aktion in der Lage war.
    Die Lage war wesentlich ernster, als er befürchtet hatte. Die in der Ordnung erstarrenden Kosmokraten hatten zu einem großmaßstäblichen Gegenschlag ausgeholt und massive Truppenbewegungen veranlasst. In der gesamten Nachbarschaft der Negasphäre tobte mittlerweile ein gewaltiges verlustreiches Ringen zwischen zwei einander ebenbürtigen Streitkräften.
    Kintradim vermochte nicht zu sagen, wer den Sieg davontragen dürfte.
    Er war davon überzeugt, dass seine strategischen Fähigkeiten den Mächten des Chaos einen gewissen Vorteil bescheren würden, doch Armalschu lehnte alle seine diesbezüglichen Vorschläge kategorisch ab. Schließlich gab Kintradim jeden weiteren Kommunikationsversuch mit dem Kommandeur auf.
    Warum diese Ablehnung?, fragte er sich.
    Warum macht Armalschu meinen Aufenthalt zu einer wahren Marter?
    Warum hasst der Kommandeur mich bis aufs Blut?
    Er fand keine Antwort auf diese Frage, sah sich nur diesem unglaublichen Hass ausgesetzt.
    Wenig später kam es zur größtmöglichen anzunehmenden Katastrophe. Die Analyse der eintreffenden Daten ließ keinen Raum für Zweifel. Truppen der Ordnungsmächte operierten nun ausgerechnet im direkten Umfeld der Station. Trotz der Funkstille, trotz der absoluten Inaktivität im Vorhof der Negasphäre würden sie früher oder später auf ZEUDIR stoßen. Ihnen blieb eine Galgenfrist von wenigen Tagen, wenn nicht nur Stunden. Und nach einer Entdeckung würde die Vernichtung der Station nicht mehr aufzuhalten sein; so viel musste sogar Armalschu erkennen.
    Warum reagierte der Kommandeur nicht auf die veränderte Situation? Sah er die Gefahr nicht? Oder war er ein solcher Kleingeist, dass er sich buchstabengetreu an seine Anweisungen hielt und ganz einfach Funkstille wahrte, wie man es ihm befohlen hatte?
    Andererseits ... was konnte er in dieser Lage denn unternehmen?
    Genau diesen Handlungsspielraum musste Kintradim Crux ausloten. Ihm blieb keine Wahl mehr. Wollte er nicht sterben, musste er handeln.
     
    *
     
    Da er keine Möglichkeit hatte, Armalschu über Funk zu erreichen, begab er sich direkt in die Zentrale. Diesmal herrschte dort, im Gegensatz zu seinen ersten Besuchen, hektische und ungeordnet anmutende Aktivität.
    Der Grund dafür wurde Kintradim auf den ersten Blick klar. Der Sessel des Kommandeurs in der Mitte des kuppelförmigen Raums war nicht besetzt.
    Crux zog erst gar keine theoretischen Möglichkeiten in Betracht. Er hielt es für ausgeschlossen, dass Armalschu in solch einer Krisensituation schlief oder auch nur kurz die Hygienezelle aufsuchte. Sein Platz war jetzt hier, und dass er sich nicht hier befand, konnte nur eine Bedeutung haben.
    Doch er musste sich Gewissheit verschaffen, Vermutungen halfen ihm nicht weiter, und unbewiesene Verdächtigungen würden seiner Sache nur schaden.
    Er wandte sich an Armalschus

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