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2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen dunkelgrünen Anzug gekleideter Humanoide zu sein, doch der Anschein trog. Sein eigentlicher Körper war kaum größer als 40 Zentimeter und hockte festgeschnallt in einem Sitz auf den Schultern eines mechanischen Gestells.
    So erbärmlich für Kintradim Crux dieser Körper wirkte, wusste der Absolvent jedoch genau, dass die Intelligenz und mentalen Fähigkeiten der Preaggor überaus bemerkenswert waren, geradezu außergewöhnlich. Die Preaggor waren hochgestellte Mitarbeiter der Mächte des Chaos und dementsprechend zu behandeln.
    Was ihre körperlichen Eigenarten betraf, kursierten diverse Gerüchte. Es hieß, die Preaggor könnten zumindest noch zeitweise ihre Bewegungsgestelle verlassen und aus eigener Kraft ein paar Schritte laufen. Aber ihr evolutionärer Niedergang sei nicht mehr aufzuhalten und schon bald würden sie selbst diese bescheidene Fähigkeit endgültig verlieren.
    Allerdings waren die Preaggor nicht dafür bekannt, anderen Helfern der Chaotarchen gegenüber besonders unhöflich zu sein.
    Weshalb also dieser frostige Empfang, zumal Armalschu doch wissen musste, mit welch hochgestellter Persönlichkeit er es zu tun hatte - und welche Kosten und Mühen die Chaotarchen auf sich genommen hatten, ihm seine Ausbildung angedeihen zu lassen?
    Oder ... war Armalschu nicht im Vollbesitz seiner Kräfte? War er ... krank?
    Kintradim Crux kannte die Preaggor nicht gut genug, um es mit Sicherheit sagen zu können. Armalschus Haut sah für ihn kränklich gelb aus, doch das war vielleicht normal für diese Spezies.
    Oder interpretiere ich einfach zu viel in diese kalte Begrüßung hinein?, fragte sich der Absolvent. Armalschu ist der Herr über diese Station. Vielleicht will er mir nur deutlich machen, dass auch ein Absolvent der Akademie von. Harcoy-Maranesh daran nichts ändern wird.
    Aber nein, das konnte es nicht sein. Seine Weiterreise zur Negasphäre war beschlossene Sache. Dort würde man ihn zur Erfüllung einer ihm bislang unbekannten Aufgabe weiterbilden.
    Armalschu hatte in dieser Hinsicht also nichts von ihm befürchtet. Es war nicht geplant, dass Kintradim Crux der neue Herr von ZEUDIR werden sollte. Dafür war er schlicht und einfach überqualifiziert.
    Er ignorierte die unfreundliche Begrüßung einfach. „Wann findet der Weitertransport in Richtung Negasphäre statt?"
    „Vorerst nicht", erwiderte der Preaggor. „Ich habe neue Anweisungen erhalten und muss dich bitten, zuerst ein Quartier aufzusuchen."
    Kintradim Crux ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. „Für wie lange? Und was ist der Grund für diese Verzögerung?"
    „Ich bin nicht befugt, dir Auskunft darüber zu erteilen."
    „Nicht befugt, mir Auskunft zu erteilen?
    Mir, einem ..."
    „Es liegen nur unzureichende Informationen vor. Gedulde dich. Man wird dich zu deiner Kabine geleiten."
    Armalschu drehte sich einfach um und ließ ihn im Hangar der Station stehen.
     
    *
     
    Der Ganschkare, der ihn zu seinem Quartier brachte, begegnete ihm mit angemessenerer Höflichkeit. Mehr noch, geradezu mit Scheu und Ehrfurcht.
    Antwortete er deshalb so einsilbig auf Kintradims Fragen, oder wusste er wirklich nicht, welche Ereignisse die Weiterreise zur Negasphäre verzögerten?
    Das konnte Kintradim Crux nicht ausschließen. Es war nicht Usus, niedere Ränge mit solchen Informationen zu versorgen.
    Gegen die Kabine, die man ihm zugewiesen hatte, konnte er nichts einwenden. Es handelte sich um eine der besseren Gästeunterkünfte an Bord; schließlich war ZEUDIR eine reine Kampfstation und bot nicht einmal hochgestellten Passagieren besonderen Luxus.
    Ihm fiel allerdings auf, dass diese Kabine die abgelegenste des halben Dutzends war, die man ihm hätte zuweisen können. Und trotz seines Status hatte Armalschu ihm keinerlei Kommunikationskanäle freischalten lassen. Er bekam keine Verbindung zur Zentrale und musste sämtliche Anforderungen an eine Ordonnanz richten. Die zeigte sich zwar bemüht, seine Wünsche zu erfüllen, konnte aber auch keine Auskunft über das aktuelle Geschehen geben.
    Crux geduldete sich, harrte einen Tag untätig in seiner Kabine aus, einen zweiten, einen dritten. Am vierten verließ er sie schließlich und stellte fest, dass Armalschu einen Mor'Daer-Posten vor seiner Tür stationiert hatte.
     
    *
     
    Zumindest öffnet die Tür sich noch auf meinen Befehl, dachte Kintradim Crux spöttisch. Aber schließlich war er kein Gefangener an Bord, sondern ein wertvoller Mitarbeiter, der für höhere Aufgaben

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