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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Lebewesen Schmerzen zuzufügen, war ihnen allen ausgesprochen zuwider. Aber wenn sie stillhielten, würde der Sturm, der im Begriff stand, die Naturgesetze selbst davonzuwirbeln, nicht etwa über sie hinwegziehen, sondern sie zermalmen und mit ihnen alles, wofür sie einstanden.
    TRAITOR veränderte den Horizont des Geheimbunds ebenso wie den aller betroffenen Völker. Deshalb hatte Polm nicht lange überlegt und war sofort mit zur Opal-Station geflogen. Er würde alles tun, sie in die Milchstraße zu schaffen, am besten nach Charon, wo sich, wie er Alaskas Informationen entnommen hatte, die besten Wissenschaftler dieser Tage trafen. Dort war man am ehesten in der Lage, die fremdartige Technik zu analysieren und sie in kleinere Einheiten zu integrieren.
    Der Gedanke, mit ein paar Dutzend Schiffen in die Negasphäre einzudringen, jagte ihm einen kalten Schauer durch die Muskelstränge.
    Cür ye Gatta bewegte sich erneut hektischspastisch, als wollten sich ihre Gliedmaßen selbstständig machen. „Sie sind jetzt da!"
    Polm Ombar deutete auf den Bonsai. „Verturlidux-44, du gehst zusammen mit Cür ye Gatta in den Raum dort."
    Für die beiden Friedensfahrer bestand von allen am Einsatz Beteiligten die größte Gefahr für Leib und Leben. Sie besaßen aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften keine Möglichkeit, sich gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen, und mussten sich ganz auf die Defensivsysteme aus den Depots der OREON-Kapseln verlassen.
    Die beiden zogen sich zurück. Alle anderen blieben bei Polm, der sie über die Halle verteilte. Die Inseln boten ihnen Deckung nach fast allen Seiten.
    Der Revisor näherte sich erneut dem vorderen Ausgang und lauschte. Das Rumoren in der Station hatte wieder aufgehört. Draußen im Korridor entstand ein Luftzug. Polm spürte ihn als Rieseln auf der dünnen Gesichtshaut. Geräusche hörte er zunächst keine -dann jedoch ein einzelnes, fernes Schmatzen, als ein Stiefel auf Gallert trat. „Du stehst mir in der Schusslinie", knurrte Auludbirst. Wie ein Gebirge ragte er hinter dem Stativ mit dem Kombistrahler auf, den er aus seinem voluminösen Rucksack gezaubert hatte. Mit dem Rucksack auf dem Buckel sah er noch unförmiger aus als sonst. „Du bist eine ideale Zielscheibe", rügte ihn Polm. „Stell dich hinter eine der Säulen für den Fall, dass die Mor'Daer das Schirmsystem überwinden."
    Auludbirst tat, als habe er nichts gehört.
    Es gab Erfahrungswerte aus der Milchstraße, was die Technik der Mor'Daer und Ganschkaren betraf. Sie benutzten technologische Standards, die jenen der Milchstraße in vielen Bereichen gewachsen waren und sie in einigen überragten, etwa was die Dunkelschirme oder Potenzialwerfer anging.
    Polm Ombar überlegte, ob das alles nicht eine Nummer zu groß für sie war..
     
    2.
     
    Mondra Diamond hastete durch ein Labyrinth aus Eis. Hoch über ihr klirrte und rauschte es. Ein Schwarm aus dünnen, spitzen Nadeln sank auf sie herab und versuchte sie einzuhüllen. Sie rannte schneller, rutschte immer wieder. aus und fing sich mühsam an den frostigen Wänden ab. Vereinzelt fanden die Eisnadeln ihr Ziel, dann stachen sie auf ihren Körper ein.
    Gepeinigt warf sie sich hin und her, schlug Haken, rannte im Zickzack, aber es war unmöglich, allen Geschossen auszuweichen. Es kam ihr vor, als sei ihr Körper zum Nadelkissen einer imaginären Näherin auserkoren.
    Plötzlich fiel sie vornüber, aus der Kälte hinein in einen heißen Lavasee. Das Magma schlug über ihr zusammen und begrub sie in diesem seltsamen Durchgang zwischen Leben und Tod. Wenn die Kälte sie nicht kriegen konnte, dann eben die Hitze.
    Hilflos musste sie alles über sich ergehen lassen, zu schwach für eine Gegenwehr, zu blind, zu taub ... Ihre Sinne schienen wie gelähmt. Übergangslos schwebte sie in einem endlosen Nichts bar jeder Hitze und Kälte; es war einfach nichts. Sie verlor die Orientierung und jegliches Zeitgefühl. Es war, als habe jemand sie aus dem Universum herausgepickt und in eine Umgebung gehängt, die jenseits aller physikalischen Gesetze existierte.
    Ganz leer war das Nichts allerdings nicht.
    Sie entdeckte eine verschwommene Hand mit unterschiedlich gefärbten Wärmezonen. Die Kirlian-Finger streckten sich gierig nach ihr aus. Sie spürte den festen Griff, mit dem sie sich um ihr Bewusstsein legten und sie wegziehen wollten.
    Die frühere TLD-Agentin schrie auf. Im hintersten Winkel ihres Bewusstseins führte sie Dagor-Griffe aus, setzte Karateschläge, als

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