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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als riskant, Signale an die vom Petrogisch Berauschten auszusenden. „Irgendwelche Vorkommnisse?", fragte Filicut.
    Bajdo Umarthyn verneinte. „Die Nachtschicht ist relativ ruhig geblieben.
    Mag sein, dass jetzt wieder mehr los sein wird." Er grinste hämisch. „Ja. Mag sein."
    Filicut entließ den Schichtleiter, blickte sich dann im halb leeren Gemeinschaftsraum um. Kleine Recy-Roboter staksten langsam über der: Boden und sammelten ein, was ihnen vor die Fühler kam. Sie wurden zum Großteil. vom Wärmeüberschuss in den hiesigen Räumlichkeiten angetrieben, waren allerdings ein wenig schwerfällig.
    Auf einem schmalen Sofa ruhte Partasim Jomo. Er schnaufte laut und stammelte Unzusammenhängendes über Pflichtbewusstsein und Freiheitsliebe.
    Seine Robe war weit nach oben gerutscht und bot einen unziemlichen Blick auf die Unterbekleidung. „Was macht er hier?", fragte Filicut Bajdo, als dieser Anstalten machte, die Loge zu verlassen. „Er wurde irgendwann während der Nacht von einem Durn-Polizisten vorbeigebracht.
    Besser gesagt: abgegeben. Wir sollten uns um ihn kümmern, meinte der Polizist."
    Filicut fühlte sich unbehaglich. Jomo war sein Vorgesetzter. Der oberste aller Strombeuter. Sein Wort hatte Gewicht.
    Doch in diesen Momenten bot er einen bedauernswerten Anblick. „Warum habt ihr ihn nicht zugedeckt?", fragte er.
    Bajdo zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Ich fand es irgendwie lustig, den Alten seinen Rausch ausschlafen zu sehen." Der Strombeuter drehte sich um, grüßte nachlässig und marschierte in Begleitung seines Teams aus dem Versammlungsraum.
    Filicut kramte eine dünne Decke aus einem Spind hervor und breitete sie über den Alten. Sein Atem ging rasselnd, ein Auge war leicht geschwollen. Er musste sich irgendwo gestoßen haben - oder war in einen Raufhandel verstrickt gewesen.
    Während des Bacchanals war alles möglich. „Diesmal gehen Pettonia und Lisdroht in den Raum hinaus"!, befahl er. „Unky und ich halten die Augen offen."
    „Gibt es einen besonderen Grund dafür?"
    Pettonia seufzte enttäuscht. Sie hatte wohl gehofft, auch heute bloß die Überwachungsschicht übernehmen zu müssen. „Ja. Mir behagt die gesamte Situation nicht. Ihr wisst ja, was geschieht, wenn ein Strombeuter durchdreht."
    Ja, das wussten sie alle. Einer allein würde nicht reichen, aber wenn mehrere Strombeuter auf dumme Gedanken kamen, aufgeputscht durch das Petrogisch zu einem Verbund fanden, konnten sie Dinge tun, die die ganze Stadt gefährden mochten. „Du siehst Gespenster", sagte der sonst so nüchterne Lisdroht. „Es ist noch nie etwas während des Bacchanals geschehen. Mag sein, dass einer von uns die Kontrolle verliert. Doch isoliert von allen anderen ist er zu schwach, um wirklichen Schaden anzurichten."
    „Mag sein", entgegnete Filicut. „Aber diesmal verläuft die Sache anders als während der letzten Jahre."
    „Ich verstehe nicht ..."
    „Ich habe diesmal Dienst, das ist anders.
    Und ich spüre einnervöses Grummeln in meinem Magen."
    Sollte der Idiot denken, was er wollte.
    Filicut war nicht bereit, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Er würde die Augen offen halten und zumindest jene petrogischbetäubten Strombeuter kontrollieren, die sich hier im Versammlungsraum eingefunden hatten
     
    7.
     
    Die AHUR näherte sich dem seltsamen Objekt unter Wahrung aller Sicherheitsmaßnahmen. Nach einer gründlichen Fernuntersuchung ließ Domo Sokrat den Stuhl schließlich in einen durch gestaffelte Schutzschirme geschützten Hangar eines Beiboots einbringen, das in ausreichendem Abstand zum Mutterschiff dahintrieb. Er blieb vorsichtig. Viele Dinge passten nicht zusammen. seitdem sie sich auf den Sprung zum Jiapho-Duo begeben hatten. Er wollte sich nicht den Vorwurf machen lassen, unter Druck falsche Entscheidungen getroffen zu haben.
    Schließlich begab er sich selbst an die Spitze jener Haluter, die den Toten auf seinem Thron genauer in Augenschein nehmen wollten. Dem Aussehen nach zu urteilen, handelte es sich um einen Lemurer.
    Die Überraschungen, so dachte sich Domo Sokrat, wollen nicht abreißen.
    Der Leichnam begann zu dampfen, als er mit der Atmosphäre unter dem Schutzschirm in Berührung kam. Jene eisige Kruste, die einen Panzer um den Schutzanzug des Toten gebildet hatte, zerbrach klirrend. „Wir sollten so rasch wie möglich wieder die bisherigen Bedingungen herstellen und die Untersuchung des Leichnams in aller Ruhe in Angriff nehmen", grollte der wissenschaftliche Leiter

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