2393 - Androiden-Sinfonie
musste gegen eine plötzliche Panik ankämpfen. Der Gedanke, nach so langer Zeit zurück nach Hause zu kommen und nicht erwünscht zu sein, war ihm unerträglich. Wie konnte das sein? Sein Herz raste, er kämpfte um seine Luft...
Brauchten Androiden ihren Atem?
Es ging vorüber Ama Zurn bekam seine Lungen wieder unter Kontrolle. Er zwang sich selbst, sich auf den Wortlaut der Nachricht neu zu konzentrieren. Der erste Schock war vorbei und überstanden. Was also genau hatte der Sender ins All gefunkt?
Shyla Kowalsky ...
Hätte sie eine Antwort in dieser Situation gewusst? Natürlich nicht, sie war ein Mensch von Terra und noch nie hier gewesen. Sie kannte weder die Sphero noch deren Inselstaaten.
Aber sie hatte ihm zugehört, ihm und Immentri, und sie schien alles verstanden zu haben, wirklich alles, was sie ihr gesagt hatten. Sie war ein Mensch, ein beseeltes Geschöpf, und doch schien es ihn zu begreifen wie noch kein anderer ihrer Art davon Sie hatte nicht viel gesagt, doch dieses wenige war klug gewesen und von Herzen gekommen. Sie kannten sich kaum, er hatte sie nur ein- oder zweimal in seiner Nähe gesehen -und doch war sie irgendwie so nahe an ihm... ... und Luz.
Er schüttelte es ab. Es irritierte nur. Und doch sah er ihr Gesicht weiter vor sich. Die Augen, aus denen Güte und Verständnis sprachen und eine seltsame, tiefe, unausgesprochene Sehnsucht.
Der Spruch, der Alarm: Wachprozessor Trixal ruft die Ani-Sferzon Wachprozessor ... Trixal War dies der Absender des Spruchs? Dann musste Trixal der Name für diesen Planeten sein.
Aber was war ein Wachprozessor?
Und ... die Ani-Sferzon Es klang tatsächlich so ähnlich wie Sphero - oder?
Waren sie es? Waren die Ani-Sferzon identisch mit den Erbauern der Inselstaaten, seinen Erschaffern? Über fünfzigtausend Jahre ... mehr, rund fünfundfünfzigtausend ... In dieser Zeit konnte vieles geschehen sein und sich vieles ge- oder verändert haben, auch ein Name.
Ama Zurn wusste es nicht. Ani-Sferzon - es klang vertraut und doch fremd. Nahe und doch fern und irgendwie unsagbar bedrohlich.
Mit einem Mal spürte er wieder die unbestimmte Sehnsucht. Er sah sie auch in Immentris Augen. Und ebenfalls in denen der Ärztin. Das Gesicht, fern und doch immer bei ihm, so als wäre es ihm immer nah gewesen.
Der Androide riss sich zusammen, zum tausendsten Mal. Was immer der Text zu bedeuten hatte, er klang auf jeden Fall nicht so, als hätte man in den Spektralen Inselstaaten voll Sehnsucht auf seine und Immentris Rückkehr gewartet...
Er wollte nur noch nach Hause, mehr nicht, aber er durfte es nicht. Die Galaktiker hatten eine Mission zu erfüllen, von denen der Fortbestand aller Völker der Milchstraße abhing. Und dazu brauchten sie ihn, ihn und Immentri Luz.
Vielleicht mehr als je zuvor.
Ama Zurn wollte es nicht. Er war dem nicht gewachsen, aber er konnte es auch nicht ändern.
Er und Immentri Luz schienen plötzlich tatsächlich im Mittelpunkt zu stehen. Was immer geschah, es ging hier um sie beide, die Heimkehrer nach so langer Zeit...
Jemand hatte großes Interesse an ihnen - oder gar Angst?
Angst und Ablehnung ...
Allein der Gedanke daran ließ den Aktivierungswächter würgen.
Konnten Androiden würgen?
6.
Atlan
Sie waren weitergegangen. Der Arkonide hatte sich mit Icho Tolot, einigen Halutern und den Schwereweltlern aus seiner Mannschaft besprochen und beschlossen, die offenen Fragen vorerst zu ignorieren.
Irgendjemand oder -etwas hatte einen Alarm ausgelöst. Sie konnten nichts daran ändern und mussten es als gegeben akzeptieren. Sie würden erfahren, wer die Ani-Sferzon waren, war Atlan sicher. Bis dahin konnten sie nichts tun, außer sich weiter umzusehen und die Kontrolle über das Gulver-System und seine technischen Einrichtungen zu festigen.
Eines allerdings beschleunigte Atlan. Die Teams, die bereits zur weiteren Erkundung des Planeten eingeteilt und instruiert worden waren, schickte er per Funkbefehl zur EDMOND HALLEY los. Sie hätten eigentlich warten sollen, bis er mit seinen Leuten zurück aus der Station war. Nun, als er sich in einem Zugzwang sah, setzte er sie in Marsch. Ihre Aufgabe war es unter anderem, den Maschinenstädten der Justierungswelt einen Besuch abzustatten.
Die beiden Aktivierungswächter schienen sich weitgehend gefangen zu haben. Um sie weiter zu stabilisieren, bat er sie, sich ganz auf die Anlagen zu konzentrieren, die der Spektralen Technik entsprangen. Sie sollten alles andere vorerst außen Acht
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