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2394 - Hyperraum-Nomaden

Titel: 2394 - Hyperraum-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ernstes zum Gleitmeister ernennen", sagte Morian zu Immentrus. „Vermutlich in Erinnerung an meinen Pflegevater, in dessen Haus ich wohne."
    Für eine solche Aufgabe war er deutlich überqualifiziert. Davon abgesehen hatten sie ihn seit dem Abschluss seiner Ausbildung mehr als zehn Jahre warten lassen - gerade so, als gäbe es in den Spektralen Inselstaaten zu wenige freie Arbeitsplätze. „Ihr solltet die Kommunikationssysteme des Hauses aktivieren", empfahl Immentrus-78.
    „Erilyn Shirde veröffentlicht in wenigen Augenblicken ihre neuesten Forschungsergebnisse."
    Zu seinem Bedauern tat sie es nicht persönlich, sondern ließ die Texte durch den Sprecher der Genstation Gala Faer verkünden. Viel Neues enthielten sie nicht mit Ausnahme einer eher beiläufigen Bemerkung in einem Nebensatz.
    Für Morian war ihre Schlussfolgerung klar: Die Entwicklung beschleunigte sich. Die Degeneration der Sphero war nicht mehr aufzuhalten. „Ich brauche die Koordinaten aller wichtigen Kontaktstellen der Behörden", sagte Morian zu seinem Roboter „Ich muss Forschungsmittel beantragen, und das nicht zu knapp.
     
    4.
     
    Vergangenheit: Grabungen
     
    „Nimm dir, worauf du Lust hast", sagte der Sphero und deutete auf den Tisch. „Danke, sehr freundlich." Morian Kinnaird ging hinüber. Ein kleines Mahl - warum nicht.
    Seit zwei Stunden hielt er die Beförderung zum Grabmeister in den Händen.
    Vordergründig ließ sie sich als Erfolg werten. Bezog er den zeitlichen Aspekt ein, dann handelte es sich weitaus eher um einen Misserfolg.
    Verschenkte Zukunft hatte er es genannt, ohne auf die betretenen Gesichter der Bürokraten zu achten. Sie hatten sich vierzehn Jahre Zeit gelassen, um ihn mit den nötigen Vollmachten auszustatten.
    Was sie nicht wussten: Längst war er tätig geworden, heimlich und illegal. Die Urkunde stellte sein Tun endlich auf eine offizielle, wissenschaftlich anerkannte Basis.
    Morian musterte das Buffet. Es sah lieblos hergerichtet aus, ein Teil der Schüsseln und Pfannen war durchwühlt. Die vielfältigen Gemüse des Planeten unter der gewaltigen Kugel des Gasriesen sahen aus, als lägen sie schon seit Wochen da. „Ich habe eigentlich keinen Appetit", sagte er schließlich. „Auch gut. Dann reicht es mir noch eine Weile."
    Kinnaird kehrte zu dem anderen zurück und sah ihm beim Essen zu. Besteck schien es in diesem Haus nicht zu geben, der Sphero aß mit den Händen. „Schmeckt es dir wenigstens?"
    „Ich weiß nicht so recht. Früher hatten wir einen besseren Koch."
    „Das lässt sich bestimmt ändern."
    „Wir sind nur die historische Abteilung", lautete die Antwort. „Wer kümmert sich schon um so etwas?"
    Ist sie das, die höchste Stufe der Degeneration? Morian bekam es mit der Angst zu tun. Erleben wir jetzt den Anfang vom Ende, oder sind die Zustände hier nur ein Einzelfall?
    Er wollte nicht eher ruhen, bis er die Antwort. kannte.
    Kinnaird musterte den Mann eingehend. Er mochte um die fünfzehnhundert Jahre alt sein, sah rüstig aus, aber seine Augen passten nicht zum Rest seiner Erscheinung.
    Sie blickten stumpf, abwesend, es fehlte das Leuchten der Seele in diesem Blick.
    „Weswegen bist du gekommen?", fragte der Mann am Tisch unvermittelt. „Ich bin Morian Kinnaird. Man sagte mir, ich würde hier die Freigabekodes für den Erdaushub erhalten."
    „Von einem Aushub ist mir nichts bekannt."
    „Der Aushub in der Ebene der Gesänge!"
    „Da müsste ich in meiner Datenbank nachsehen. Komm morgen wieder. Oder besser übermorgen."
    „Wir fangen heute an!"
    Etwas war wohl in seiner Stimme, was den Sphero irritierte. Er hörte auf zu essen und starrte Morian mit offenem Mund an. „Du wagst es ..."
    „Selbst wenn du Mogroyd Brinnaig persönlich bist, der Chef dieser Behörde, wirst du mir jetzt die Kodes aushändigen."
    „Wie, sagtest du, heißt du? Morian Kinnaird? Dann war dein Vater der Hohe Lenker Colmac Kinnaird?" Er fuhr auf, schien erst jetzt den Stirnreif zu entdecken. „Was willst du ausgraben? Die Vergangenheit?"
    „Da hast du recht. Um daraus für die.
    Zukunft zu lernen."
    „Du hast eine blühende Fantasie, aber dir fehlt der Sinn für die Wirklichkeit. Bis du etwas gefunden hast, was sich zu lernen lohnt, haben die Spektralen Inselstaaten längst das andere Ende des Universums erreicht."
    „Kein Problem, wenn wir schneller fliegen als bisher."
    Das Gebilde innerhalb seines Schmiegeschirms hatte es nie eilig. An erster Stelle stand die Sicherheit, nicht die Geschwindigkeit. So

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