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2394 - Hyperraum-Nomaden

Titel: 2394 - Hyperraum-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ama Zurns bei ihrem Zusammentreffen auf Neu-Lemur ein: Wir sind gleich und dienen der gleichen Aufgabe. Die Zeit hat offensichtlich vieles verändert - vielleicht verbessert? „Ein wohlgemeinter Wunsch, aber darin hast du dich geirrt", murmelte Immentri Luz und sprang mit einem Satz in die Tiefe.
     
    *
     
    Seit seinem Erwachen im Asteroidengürtel des Nagigal-Systems war er ein Suchender.
    Er suchte Wissen, das ihm nach mehr als 50.000 Jahren des totenähnlichen Schlafs fehlte. Immer wieder war ein kleiner Teil seiner Erinnerung in ihm erwacht, aber es reichte nicht, um ihm eine geschlossene Vergangenheit zu geben, eine Biografie.
    Er suchte deshalb andere Aktivierungswächter, mit denen er Informationen austauschen konnte, und er suchte jene Wesen, die ihn einst erschaffen hatten. Die Spektralen Inselstaaten hatten in jener vergangenen Zeit seinen Ziel- und Angelpunkt gebildet, den ruhenden Pol in einer Welt, die sich in der langen Zeit so überaus stark verändert hatte.
    Nicht, dass es ihn gewundert hätte. Die Zeit fließt! So stand es am Fuß des Spektralen Turms geschrieben. wo die Sphero ihn und die anderen einst verabschiedet hatten.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper. Kurz vor dem Aufschlag bremsten ihn die Aggregate seines dunkelblauen Overalls ab.
    Der Spektrale Turm! Es zuckte wie ein Blitz durch seine Gedanken, so schnell, dass er ihn kaum genauer in Augenschein nehmen konnte, aber so grell, dass er unübersehbar war. Er musste den Spektralen Turm finden.
    Kaum berührten seine Stiefel den Grund des Domes, rannte er weiter, die Gänge entlang, seiner Aufgabe hinterher.
    Irgendwo musste die Antwort auf alle seine Fragen zu finden sein. Sein Blick huschte über die Aggregate.
    Nichts, nicht hier, nicht hier Schneller!
    Luz rannte weiter, und ein neues Wort brannte sich in seine Gedanken: Erkenntnis!
    Dieses eine Wort dominierte sein Wollen und Handeln. Roboter begnügten sich mit Input, mit Datenmengen, die sie abspeicherten und bei Bedarf aktivierten.
    In ihm jedoch steckten Ungeduld und die Sehnsucht nach Erkenntnis. Hätte man ihn gefragt, hätte er Erkenntnis als emotionale Konsequenz aus Input definiert.
    Luz rannte und rannte, durch kleine Nachbarhallen und Gänge, bis er merkte, dass es sinnlos war Wie schnell er auch rannte, der Tod im All war mit Sicherheit schneller.
    Warum renne ich dann?
    Die Antwort erschreckte ihn, obwohl sie auf der Hand lag: Im Grunde rannte er vor sich selbst weg. Immentri war ein Androide, ein Kunstwesen, aber dennoch kannte er Empfindungen. Er verspürte Freude und Trauer, kannte Hoffnung und Enttäuschung - Geschenke der Sphero an ihn und seinesgleichen.
    Er floh vor der Wahrheit! Der Wahrheit, dass TRAITOR alles bedrohte und sogar die Sphero in den Untergang reißen würde? Der Wahrheit, dass es die Sphero vielleicht gar nicht mehr gab? Der Wahrheit, dass er sich darin geirrt hatte, was, wer und wie die Sphero waren? Der Wahrheit, dass die Aktivierungswächter vielleicht einst von hier verbannt worden waren, weil sie eine Gefahr für die Spektralen Inselstaaten darstellten? Aber weshalb sollte das alles so sein, warum sollte eine reine Fiktion plötzlich wahr sein?
    Was ist die Wahrheit?
    Er musste es herausfinden, ehe er verrückt wurde.
    Inzwischen befand er sich zweitausend Meter unter der Oberfläche Trixals, unerreichbar weit weg von den Schiffen.
    Was immer dort oben geschah, es hatte für den Moment nichts mit ihm zu tun.
    Der Aktivierungswächter starrte nacheinander in die Korridore, die sternförmig von seinem Standort wegführten.
    Wohin sollte er sich wenden?
    Und dann spürte er es, als sein Geist ein wenig zur Ruhe kam, wie ferne Meeresbrandung.
    Immentri Luz atmete tief durch, die sterile, womöglich seit Jahrhunderten ungenutzte Luft der tiefen technologischen Eingeweide Trixals. Das Brausen wurde lauter, klarer, melodiöser. Langsam ging er los, lauschte mit seinen Sinnen hinaus und spürte, wie die Signale seiner Hyperfühligkeit stärker wurden.
    Ich kenne das! Mit jedem Schritt wurde die Melodie, die seine speziellen Sinne empfingen, lauter, gewaltiger, orchestraler.
    Ja!
    Ein ganzes Areal Spektraler Technik tauchte in seinem Blickfeld auf. Viele Aggregate glichen einander, andere gehörten von Form und Größe nicht dazu, schimmerten nicht so hell. In ihrer Mitte entdeckte Luz ein hohes Oval, gut fünfmal so hoch wie er selbst. Zwischen den wuchtigen Aufbauten fiel es lediglich durch seine Farben auf. Es schimmerte nicht wie ein Regenbogen, es

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