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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eben unsere wahren Absichten und unsere tatsächliche Situation nicht verraten. Sie müssen glauben, dass ... Kannst du ihre Funksysteme mit unserer Station vernetzen?"
    „Das dürfte unsere Möglichkeiten keineswegs übersteigen."
    Khar brauchte zwei Stunden, um die Vernetzung des Funknetzes zu bewerkstelligen. Wieder baute sich das Hologramm auf, diesmal zeigte es allerdings das Symbol des hiesigen Senders, eine gelbe Sonne mit wallender Korona, einen braunblauen Ball mit weißen Wolkenbänken sowie einen Gasplaneten mit deutlich ausgeprägtem Ringsystem. „Es ist gut, wenn sie sich immer an ihre Urheimat erinnern", sagte Erilyn.
    Inzwischen waren die ersten paar tausend Lemurerkinder zur Welt gekommen, die erste Generation der Valianessgeborenen.
    Sie würden die Tamanien und das Apsu-System nur noch durch die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern kennen. „Die Funkbrücke steht!", sagte Khar.
    Die Biogenetikerin trat vor das Optikfeld. „Bürger von Valianess, ich grüße euch.
    Mein Name ist Erilyn Shirde. Ich bin die Leiterin der Forschungsstation Gala Faer.
    Ich spreche heute zu euch, um eure Mitarbeit zu erbitten. Wir Sphero möchten mögliche genetische Ähnlichkeiten zwischen euch und uns untersuchen. Wir sind von ähnlichem Körperbau, und vielleicht stoßen wir bei unseren Forschungen auf ein Geheimnis aus alter Zeit vielleicht erweisen wir uns als vor Äonen getrennte Schwestervölker, vielleicht aber auch nur als zufällige, autonome Entwicklungen des Kosmos.
    Alles, was wir dazu benötigen, sind Gewebeabstriche und Speichelproben.
    Besucht uns in Gala Faer, wir freuen uns auf euch. Selbstverständlich sind auch all eure interessierten Forscher, Biologen, Mediker oder Wissenschaftler anderer Disziplinen eingeladen, an diesem Projekt aktiv mitzuwirken."
    „Die Sendung ist durch", bestätigte Khar.
    Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die ersten Lemurer eintrafen. Bis zum Abend meldeten sich über 10.000, nach einer Woche waren es eine halbe Million.
    Erilyn Shirde musste ein paar tausend Roboter von Vitogh'Farien und Sitagh'Lorien anfordern, um alle Speichelproben nehmen und deponieren zu können. Der eine oder andere Lemurer ließ sich sogar eine Ampulle Blut abnehmen.
    Erilyn Shirde arbeitete jeden Tag bis weit nach Mitternacht. Wenn sie sich dann endlich in ihr Quartier blinzeln ließ, fiel sie jedes Mal völlig erschöpft ins Bett, wo sie tief und traumlos schlief.
    Neben ihr lag Morian Kinnaird wach und starrte an die Decke und verfluchte sich dafür, dass er, der Transfermeister, ihr nicht helfen konnte.
    Alles, was er tun konnte, war, die Berichte zu lesen, die die einzelnen Forschungsgruppen ihr zuschickten. „Die Lemurer sind Lebewesen wie wir auch", las er da. „Ohne die Last des Krieges und die ständige Angst vor dem Tod legen sie keinerlei Aggressivität an den Tag. Als bedenklich erweist sich allenfalls ihr bedingungsloser Gehorsam gegenüber ihrer Obrigkeit. Dieser wird sich voraussichtlich ohne äußeren Druck, wie ihn der Krieg bedeutet, irgendwann auf ein vernünftiges Maß einpendeln."
    Und so verstrich Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr.
    Die Lemurer verhielten sich bisher ausgesprochen vorbildlich. Sie besaßen 1300 Kugelraumer für den Handel mit den Assoziierten und für Erkundungen der Spektralen Inselstaaten. Dabei hielten sie sich peinlich genau an die vorgeschriebenen Flugkorridore. Nie kamen sie dem „Inneren Kreis" oder dem Schmiegeschirm näher als erlaubt. Sie traten höflich und freundlich auf, kein Vergleich zu den Haudegen und Kämpfern, die mit allen Mitteln gegen die Bestien kämpften und dabei beachtliche Siege errungen hatten.
     
    *
     
    Die Biogenetikerin sah die Hohen Lenker der Reihe nach an. 126 waren es noch, der Transfermeister hatte in der langen Zeit keine neuen ernannt. Es gab keine geeigneten Sphero mehr für die Arbeit im Spektralen Turm. „Wir stehen an einer Schwelle", sagte sie langsam und betonte jedes Wort einzeln. „Niemand weiß, was dahinter ist. Wartet ein blühender Garten auf uns, oder stürzen wir in einen tiefen Abgrund? Vielleicht ist es gut, dass wir es nicht wissen."
    „Es liegt jetzt ganz allein an uns", stimmte Morian Kinnaird zu. „Noch können wir zurück. Wenn die Inkub-Simulation erst einmal vorüber ist und die Spektralen Aggregate das Genese-Programm einleiten, ist es zu spät. In das entstehende Leben darf und wird kein Sphero eingreifen. Es muss wohlüberlegt sein."
    Erilyn Shirde lauschte den Worten

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