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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paranormale Gabe mancher Sphero, Energie zu manipulieren und Psi-Materie zu erschaffen, auf ihr eigenes Volk zu übertragen, oder sie gieren nach Langlebigkeit. In jedem Fall planen sie, in unsere Machtstrukturen einzusickern. Du kannst dir denken, wozu."
    „Ja, Morian," Die Lemurer hatten immer geschwiegen, aber in ihrem Blick hatten sie ohne Ausnahme diesen Ausdruck von kaum bezähmbarer Gier gehabt. Sie hatten lange gewartet, ein Hinweis auf die Bedeutung des Genmaterials für sie. Jetzt hielten sie die Zeit für gekommen, einige Dinge in den Spektralen Inselstaaten zu ihren Gunsten zu ändern.
    Erilyn Shirde fuhr herum, starrte zu Khar hinüber. „Wie viele Lemurer arbeiten im Augenblick in Gala Faer?"
    „Knapp hundert."
    „Alle sofort in Fesselfelder packen und in eine der Lagerhallen sperren. Wir kümmern uns später um ..."
    Das Jaulen einer Alarmsirene übertönte das letzte Wort. Das Geräusch schmerzte in den Ohren. In ihrem vielhundertjährigen Leben hatte Erilyn es noch nie gehört. „Die Station wird angegriffen", verkündete der Inkub-Verbund. „Türen und Fenster wurden bereits verriegelt und versiegelt.
    Klimaanlage auf Höchststufe gestellt.
    Schirmprojektoren melden keine Bereitschaft."
    „Das ist Sabotage! Wozu brauchen wir die Schirme?" Erilyn Shirde rief es in den aufkommenden Lärm hinein. Irgendwo knallte Metall, das Getrampel von Stiefeln auf dem Korridor hörte sich fremdartig an. „Die Lemurer sind mit Handstrahlern bewaffnet."
    Die Biogenetikerin speiste ihren Sonderkode in das Sensorikpult ein und löste Systemalarm innerhalb des „Inneren Kreises" aus. Alle Spektralen Amaranthe, die sich in der Nähe von Valianess aufhielten, würden umgehend die Genstation auf Valianta ansteuern und den Wissenschaftlern zu Hilfe eilen. „Geh in Deckung!", rief Kuzka Khar ihr zu. „Die Kerle schießen scharf."
    Erilyn Shirde verkroch sich zwischen den Spektralen Aggregaten.
     
    *
     
    Das Gebäude wackelte. Von der Decke lösten sich die ersten der quadratischen Beleuchtungskörper. Sie fielen herab, blieben an ihren Energieversorgungskabeln hängen und schaukelten hin und her.
    Wieder fielen Schüsse. Erilyn hörte Schreie in einer Sprache, die sie nicht verstand. Der Lärm nahm zu. Eine der Türen glitt auf, es zischte. Mehrere Schüsse schlugen in die Wandschränke und Sitzbänke ein. Die Biogenetikerin sah einen hochgewachsenen Mann, eindeutig ein Lemurer. Er umklammerte den Strahler, blickte sich suchend um. Dann fing er an, auf die Spektralen Aggregate zu feuern.
    Erilyn Shirde wollte ihn warnen. Halt, tu es nicht! Aber in ihrem Hals saß ein dicker Kloß, der ihr fast die Luft abstellte. Hilflos sah sie mit an, wie die Schüsse in die Maschine aus formstabilisierter Energie einschlugen. Die Entladungsblitze ließen in dem Labor eine zusätzliche Sonne aufgehen. Das typische Rauschen ei klang, als das Material die verteilte Energie in den Fokus zurücksog und sie dann beschleunigt abstrahlte.
    Der Lemurer schien die Gefahr zu ahnen.
    Er öffnete den Mund zu einem Schrei und verglühte im Bruchteil eines Augenblicks in einer Lichterscheinung, in der sich alle Farben des Regenbogens zeigten. Dampf stieg auf von der Flüssigkeit, die der Körper besessen hatte.
    Wieder wackelte das Gebäude. Ein Pfeifen näherte sich von draußen. Bei dem Geräusch zog die Biogenetikerin unwillkürlich den Kopf ein. Ein Geschoss schlug in die hohe Glasfassade ein, ein Felsbrocken, wie Erilyn einen Augenblick später feststellte. Er raste quer durch das Labor, durchschlug die Wand zum Korridor und krachte weiter hinten in den Boden.
    Draußen kehrte Ruhe ein.
    Die Sphero-Wissenschaftlerin lauschte eine Weile. Alles blieb ruhig. Entweder hatten sich die Angreifer zurückgezogen, oder im Korridor hatte es keine überlebenden gegeben. Vorsichtig schob sie sich aus der Deckung, raffte ihr Gewand enger und schlich auf Schuhspitzen zur offenen Tür. Es war dunkel im Korridor, die Beleuchtung funktionierte nicht. Erilyn schnupperte, es roch süßlich – nach Blut. Vorsichtig beugte sie sich ein wenig vor und spähte in die Dunkelheit. Sie sah die Silhouetten von Körpern am Boden, und sie sah die Spur, die der Felsbrocken in den Bodenbelag gezogen hatte. Die Reibungshitze hatte den Belag schmoren lassen. Ein Luftzug trug den Gestank herbei.
    Ich muss hier weg. Zum Transmitter!
    Sie rannte davon, an der Furche im Boden entlang. Die Türen zu den Labors dahinter waren geschlossen. Bis hierher waren die Angreifer

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