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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offenbar noch nicht vorgedrungen. An der Korridorkreuzung hielt sie an, lauschte eine Weile. Alles war still, nur ab und zu glaubte sie Schritte zu hören.
    Erilyn Shirde ging das Wagnis ein. Sie bog um die Ecke, rannte an der Wand entlang weiter. Irgendwo hörte sie Stimmen, die sich auf Spheronisch unterhielten. Das mussten die Androiden sein.
    Eine innere Stimme warnte sie. Sie rang mit sich, ob sie nicht besser umkehren sollte. Je länger sie hierblieb, desto größer wurde die Gefahr für sie. Sie ging weiter, durchquerte zwei Räume und erreichte den vorderen Hauptkorridor.
    Tappende Schritte erklangen, irgendwo dort vorn auf der rechten Seite. Sie wartete, raffte das Gewand erneut enger und eilte weiter. Die Tür zum Transmitterraum geriet in ihr Blickfeld. Niemand war zu sehen, kein Androide und kein Lemurer.
    Die Station schien plötzlich wie ausgestorben.
    Erilyn fand keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie erreichte die Tür und betätigte den Öffner. Der Raum war leer bis auf ein aktiviertes Auge, das mitten im Raum stand. Die Entfernung betrug gerade mal acht bis zehn Schritte.
    Erilyn setzte sich in Bewegung und zuckte zurück. Ein Gestänge aus Metall tauchte plötzlich vor ihrem Kopf auf. Es musste eine Waffe sein, die der Lemurer ihr vor die Nase hielt.
    Sie haben einen Wächter hiergelassen... „Fahr zur Hölle, Sphero!", brüllte der Kerl.
    Erilyn Shirde sprang rückwärts, hetzte den Korridor entlang. Der Lemurer lachte und tauchte jetzt unter der Tür auf. „Stirb, du Zwerg!"
    Hätte er nicht ständig geredet, wäre sie schon tot gewesen. Sie rannte weiter, rechnete jeden Augenblick mit dem verräterischen Zischen des Strahlers.
    Die Biogenetikerin sah einen Schatten.
    Aus welcher Tür er kam, konnte sie nicht sagen, es ging alles viel zu schnell. Das Zischen erklang, der Einschlag des Energiestrahls in ihren Körper blieb aus.
    Ein Dröhnen und Scheppern erfüllte den Korridor; als hätte jemand eine Wagenladung Blechgeschirr umgekippt.
    Für Erilyn Shirde war das alles zu viel. Sie erstarrte, drehte sich um und glaubte nicht, was sie sah. Am Boden lag ein Roboter, aus dessen Rumpf bläulicher Rauch kräuselte. Der Lemurer hing ein Stück dahinter an der Wand, von mehreren Metallpfeilen durchbohrt und festgenagelt.
    Die Sphero wankte zu der Maschine und beugte sich über sie. „Immentrus", ächzte sie. Sie spürte noch, wie ihre Knie nachgaben. Dann verließ sie das Bewusstsein.
     
    *
     
    „Ich brauche Gewissheit. Ich lasse mich fortzwinkern." Sie rieten ihm ab, aber Morian Kinnaird ließ sich nicht beeindrucken. „Ich habe den Roboter zu ihrem Schutz geschickt, aber Immentrus78 meldet sich nicht."
    „Wir begleiten dich zu dritt", sagte Glowein Parder. „Wozu? Ich gehe allein."
    „Mit uns oder gar nicht."
    Manchmal, fand Morian, konnten Androiden richtig penetrant werden. Aber sie handelten verantwortungsbewusst.
    Nichts hätte den Spektralen Inselstaaten derzeit mehr Schaden zufügen können, als wenn der Transfermeister in die Gefangenschaft der Lemurer geraten wäre.
    Morian ließ den Androiden den Vortritt.
    Der Transmitter brachte sie aus der Steuerzentrale unmittelbar in die Station auf Valianess.
    Vorsichtig folgte Morian den Androiden.
    Der Raum war leer, aber im Korridor lagen der Roboter und hinter ihm eine Sphero in einem himmelblauen Gewand. Morian rannte los, setzte in einem Sprung über den Roboter hinweg und kniete neben Erilyn Shirde nieder. Mit fliegenden Fingern untersuchte er sie. „Sie ist unverletzt, aber ohnmächtig."
    „Der Roboter ist Schrott", sagte Glowein Parder. „Auftrag erledigt. Wir kehren zurück."
    Die Androiden trugen Immentrus, und Morian nahm seine Gefährtin auf die Arme. Er brachte sie in das nächstgelegene Medocenter im Spektralen Turm.
    Anschließend kehrte er umgehend in die Steuerzentrale zurück. „Die 1300 Kugelraumer haben sich in dem Augenblick dezentralisiert, als der Sturmlauf auf Gala Faer begann", meldete der Spektral-Inkub.
    Morian wunderte es nicht. Die Lemurer wussten, dass ihre Schiffe gegen die Spektralen Amaranthe keine Chance hatten. Deshalb gaben sie lieber die Bevölkerung von Valianess preis. Aber auch das stimmte nicht ganz. Sie drohten, Gala Faer mit einer Fusionsbombe in die Luft zu jagen, wenn die Spektralen Amaranthe die Verfolgung der Kugelraumer nicht einstellten.
    Morian Kinnaird ging zum Schein darauf ein. Er wusste, dass die Lemurer blufften.
    Ihr Ziel war es, Gala Faer und das dort gelagerte

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