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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm die Last der Verantwortung anzumerken war. Das sah er schon an Marcs überraschtem Augenaufschlag, an der Art., wie der Junge sich irritiert über die Bartstoppeln rieb. „Ich bin hier, um mit dem Nukleus zu reden", lenkte er deshalb ein.
    „Anschließend werde ich sofort weiterfliegen. Also kümmert euch am besten nicht um meine Anwesenheit."
    „Gibt es eine brisante Entwicklung?", fragte einer der Agenten. „Steht zu befürchten, dass die Kolonne den TERRANOVA-Schirm doch bald durchbrechen wird?"
    Enerviert biss Rhodan die Zähne zusammen. „Ich weiß es nicht", antwortete er dann, wenngleich das nur die halbe Wahrheit war. Dass der einzige wirkungsvolle Schutz für das Solsystem zusammenbrach, konnte schon in wenigen Minuten eintreten. Viel hing von dem Verlauf seiner Unterredung ab. „Ich gehe allein zum Nukleus! Es gibt einiges zu klären!"
    Er ließ die Freunde einfach stehen, schritt wortlos auf den Pinnacle Rock zu.
    Wie oft hatte er sich so gefühlt? Einsam und unverstanden. Er glaubte, die Situationen an den Fingern beider Hände abzählen zu können. Zuletzt, als ihn die Nachricht von Michaels entsetzlichem Schicksal erreicht hatte. Sein Sohn Mike alias Roi Danton - in der Gewalt der Kolonne. Die Angreifer hatten Roi das Menschsein genommen und ihn zu einer Schimäre gemacht. Trotzdem hütete Rhodan sich davor, seinem Sohn als Erlösung den Tod zu wünschen. Nicht, solange er keine Ahnung hatte, wie Roi selbst sein Schicksal empfand.
    Oft hatte er in den letzten Monaten seine Unsterblichkeit verflucht, sich aber auch gefragt, wo die Menschheit heute stünde, hätte er damals auf dem Mond nicht den gestrandeten Forschungskreuzer der Arkoniden entdeckt. Vielleicht, sagte er sich, wäre, das Leben auf der Erde in ruhigeren Bahnen verlaufen. Falls die Menschen sich nicht in einem irrsinnigen globalen Atomschlag selbst vernichtet hätten. Oder auf irgendeine andere Weise, denn sie hatten schon immer die Auswahl gehabt.
    Und die in Hangay entstehende Negasphäre und die Terminale Kolonne TRAITOR? Beides gäbe es auch ohne ein ehemaliges Solares Imperium und ohne die heutige Liga Freier Terraner. Von einer Bedrohung nicht zu wissen bedeutete keinesfalls, dass sie deshalb aufhörte zu existieren. Wenn Kinder die Augen schlossen in der Hoffnung, auf diese Weise unsichtbar zu werden, war das nicht mehr als ein frommer Wunsch. Das wirkliche Leben war anders - gnadenlos.
    Er stapfte durch den Sand, die Zähne zusammengebissen und die Arme mittlerweile vor der Brust verschränkt.
    Sein Blick huschte über den ansteigenden Strand hinweg, folgte den blitzartig fliehenden Krabben, blieb an leeren Muschelschalen hängen und an dem angespülten Seetang.
    Dieses Stückchen Land glich einem Paradies. Wenigstens für ihn und in genau diesem Moment. Die Bucht wirkte unberührt von dem Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR und der Auseinandersetzung mit den Mächten des Chaos, die schon kein Krieg mehr war, sondern sehr viel tiefer ging und an den Grundfesten der Existenz rüttelte. Das war etwas Endgültiges!
     
    *
     
    Der Sandstrand wich felsigem - Untergrund. Vor ihm, im Widerstreit von Licht und Schatten gleich einem Falten schlagenden dreieckigen Segel, ragte der Pinnacle Rock auf. Perry Rhodan hob den Blick. Seit wenigen Sekunden fühlte er sich beobachtet, als versuchte eine unheimliche Macht, tief in ihn hineinzuschauen. Doch er hatte nicht die Absicht, nur einen Hauch seiner Überlegungen preiszugeben.
    Ich weiß, woran ich mit unseren Feinden bin!, dachte er bitter. Aber wer bewahrt mich vor unseren Freunden? Anfangs nur schwelende Glut, loderte diese Frage mittlerweile wie eine gierig um sich greifende Feuersbrunst.
    Rhodan glaubte, schallendes Gelächter wahrzunehmen. Als amüsiere sich jemand köstlich über seinen Zwiespalt.
    ES?
    Plötzlich war da ein Widerschein gleißender Helligkeit. Eine gelblich weiße, Funken sprühende Kugel, gut zwei Meter durchmessend, schwebte hinter dem Pinnacle Rock hervor. Sie glitt an der kahlen Abbruchkante des angrenzenden Hügels entlang, der wirkte, als habe die Axt eines Riesen ihn abgeschlagen, um Platz für die Bucht zu schaffen.
    Das Spiegelbild der Kugel im Wasser lockte Fische an. Rhodan sah das zuckende Gewimmel der silbernen Leiber, als wollten sie sich auf den Funkenregen stürzen. Er selbst empfand das Pulsieren des Nukleus wie den Herzschlag eines lebenden Wesens.
    Die mentale Kraft von fünfunddreißigtausend Monochrom-Mutanten, vereint mit der

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