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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solsystem.
    Zwischen den Planeten die eigenen Kampfraumschiffe auf Patrouille. Alle an Bord bereit, innerhalb kürzester Zeit jeden Brennpunkt anzufliegen und durchbrechende Traitanks abzufangen.
    Dabei mussten sie sich darüber im Klaren sein, dass die neuen Waffensysteme nur ein Tropfen auf den heißen Stein waren.
    Wenige hundert gut ausgerüstete Schiffe gegen die erdrückende Übermacht von 260.000 Traitanks – die Verteidiger würden verglühen wie Eintagsfliegen in den Flammen eines Scheiterhaufens.
    In anderen Einblendungen Bilder von Terra, Schlaglichter atemloser Anspannung. Perry brauchte nur in die Gesichter der Menschen zu schauen, um zu erkennen, was sie dachten. Schlimmer: was sie fühlten! Die Bedrohung war ihr steter Begleiter geworden, Routine inzwischen, trotzdem keine Gewöhnung. Bestenfalls kaschierte das Vertrauen in die Unsterblichen ihre latente Todesangst.
    Wie es in jedem Einzelnen aussah, wie viele der heute noch schweigenden Gemüter unter der permanenten Anspannung ausbrannten, würde sich erst zeigen, wenn der Druck von außen nachließ, sobald man eigentlich hoffen durfte, das Schlimmste überstanden zu haben. Perry Rhodan gestand sich ein, dass er jenen Moment fürchtete, sosehr er ihn zugleich herbeisehnte. Mediker und Kosmopsychologen würden von einem Moment zum anderen gefordert sein, die psychischen Spätfolgen auszubügeln. Zu viel war während der letzten beiden Generationen auf die Menschen der Erde eingestürmt.
    Rhodan wischte all diese Überlegungen beiseite. Er wagte es nicht, heute schon Pläne für eine Periode der Ruhe und Weiterentwicklung zu entwerfen. Obwohl: Was der Nukleus ihm endlich offenbart hatte, gab Anlass zur Hoffnung, nicht nur ein klein wenig.
    Gerade deshalb musste er schweigen. Perry verstand die Vorbehalte des Nukleus. Weil die Folgerungen auf der Hand lagen.
    Und Michael?
    Er blinzelte. Versuchte vergeblich, die in seinen Augenwinkeln stehende Feuchtigkeit zu vertreiben. Schließlich wischte er sie mit den Fingerspitzen fort.
    Wie es in ihm aussah, ging niemanden etwas an. Allem kosmischen Geschehen zum Trotz war er immer ein Mensch geblieben. Und Mike war und blieb sein Sohn, egal, was die Truppen des Chaos ihm angetan hatten.
    Weit vor der Space-Jet schälte sich die endlos scheinende Silhouette von Terrania City aus dem Dunst. Die Wetterkontrolle hatte einen leicht bewölkten Tag angekündigt, dreißig Minuten feinen Sprühregens, mit Pflanzennährstoffen durchsetzt, und eine Temperatur von konstant vierundzwanzig Grad Celsius. Ein schöner Tag
     
    2.
     
    Andreh Reiching weilte in Gedanken außerhalb des Sonnensystems, weit entfernt von jeder Belagerung durch die Kolonne. Er hatte sich ausgerechnet, dass die Traitanks auf einsamem Posten standen und jeder der scharfkantigen Disken ein Gebiet von deutlich mehr als drei Quadratlichtminuten überwachen musste.
    Für den sporadisch erfolgenden Punktbeschuss des TERRANOVA-Schirms wurden demnach weiträumige Bereiche von der Kolonnen-Präsenz entblößt.
    Solche Lücken im Würgegriff waren mehr als nur ein sprichwörtliches „Mauseloch".
    Raumschiffe konnten dem Solsystem entfliehen. Es gab eine permanente Transmitter-Verbindung nach draußen, das war ihm klar, auch wenn er sich bislang kaum um solche Details gekümmert hatte.
    Vor zwei Tagen hatte Andreh nun erstmals kalkuliert, welche Flottenstärke die Terminale Kolonne für eine lückenlose Überwachung der Milchstraße aufbieten musste. Das Ergebnis hätte ihn beinahe umgehauen. Nicht im Entferntesten konnte die Rede davon sein, dass TRAITOR die Milchstraße im Griff hatte. Wollten die Angreifer überall und jederzeit Präsenz zeigen, wäre ein. Vielfaches ihrer Flottenstärke dafür nötig gewesen - wahrscheinlich sogar mehr Schiffe, als dem gigantischen Heerwurm TRAITOR überhaupt zur Verfügung standen.
    Seitdem fühlte sich Andreh Reiching irgendwie benommen. Er fragte sich ernsthaft, ob die Bedrohung unter dem Aspekt von Raum und Zeit tatsächlich so allgegenwärtig war, wie es in allen offiziellen Verlautbarungen klang.
    Rein statistisch, sagte er sich und hatte dabei das Empfinden, als einziger Terraner wirklich hinter die Dinge zu sehen, rein statistisch gibt es genügend Sonnensysteme in der Milchstraße, über deren Welten vermutlich nie ein Traitank erscheinen wird. Zumindest nicht während der Lebensspanne eines Menschen.
    Ade, Terra! Auf Wiedersehen, Sol. Oder besser: auf Nimmerwiedersehen - zugunsten eines ruhigeren

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