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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er an seine Kehle griff und krampfhaft schluckte. Er glaubte, ersticken zu müssen unter dem riesigen Koloss, stand aber dennoch wie versteinert da. Lauf schon!, brüllte alles in ihm. Seine Neugierde war stärker.
    Das Schiff war ein Tender. GANYMED-Klasse, glaubte Andreh zu erkennen. Er verrenkte sich den Hals schon bei dem Versuch, die Unterseite der Plattform zu überblicken. Gut einen Kilometer durchmaß sie, und daran war ein Kugelraumer der MARS-Klasse angekoppelt, weitere fünfhundert Meter durchmessend.
    Unter der erdrückenden Masse dieses rosafarbenen stählernen Gebirges brach der Verkehr zusammen. Weil die MARS-Kommandozelle beinahe auf der Thora Road aufsetzte. Während die letzten Privatgleiter wie ein aufgescheuchter Insektenschwarm nach allen Richtungen davonstoben und die wenigen Fußgänger, die Andreh sehen konnte, ebenfalls wie gebannt das Schauspiel verfolgten, rissen die Perlenketten der mehrspurig dahingleitenden Bodenfahrzeuge entzwei.
    Andreh Reiching zweifelte nicht daran, dass die Zentrale über den Monggon-Ring umleitete.
    In Sekundenschnelle hatten sich Hangarschotten geöffnet. Schon wimmelte es ringsum von Space-Jets, schweren Lastengleitern und Robotern. Ein Heer von Arbeitsmaschinen überfiel das ESCHER-Gebäude wie ein Bienenschwarm einen offenen Honigtopf. Zugleich bezogen Dutzende schlagkräftiger Kampfkolosse Posten vor dem Grundstück, kegelförmige TARA-Typen, aber auch humanoid geformte Maschinen, die ihre Waffenarme vor der Brust gekreuzt hielten.
    Andreh zwang sich weiterzuatmen.
    ESCHER war ihm ohnehin unheimlich.
    Vor gut vier Wochen hatten Einsatzkräfte des TLD mit einer Evakuierung der Wohnblocks begonnen, ESCHER hatte sich mit einem Prallschirm umgeben, und über Monggon-West, wenngleich längst nicht so tief wie jetzt der Tender, waren drei ENTDECKER-Raumer in Position gegangen.
    Warum?
    Die Hintergründe kannte er nicht. Thorina und er hatten sich zu jener Zeit ohnehin auf der anderen Seite des Planeten aufgehalten, waren erst vor drei Tagen zurückgekehrt und hatten seitdem kaum zwei Sätze mit ihren Wohnungsnachbarn gewechselt.
    Die angeblich total vernetzte Kommunikation, fand Andreh, sah anders aus. Seit dem Hyperimpedanz-Schock wollte Thorina nichts mehr davon wissen und verkroch sich täglich tiefer in ein autistisches Schneckenhaus. Er hatte ihr angeboten, einen Medoroboter zu konsultieren, sogar eine der berühmten Kliniken – Thorina hätte ihn dafür beinahe in die Hölle gewünscht. Ihr zuliebe hatte er in Terrania City endlich alles stehen und liegen lassen und die Einsamkeit gesucht.
    Seine Berechnungen waren die zwangsläufige Folge. Und der Versuch, das Solsystem zu verlassen, sollte eine Überraschung für Thorina werden; er würde sie vor vollendete Tatsachen stellen. „Sie demontieren das Gebäude!", hörte er jemanden rufen. Die Stimme schreckte ihn aus seinen Überlegungen auf. Andreh registrierte, dass mittlerweile sogar die Laufbänder am Rand des Grünstreifens zum Stillstand gekommen waren, und schaute wieder hinüber zu dem eigenwilligen Turm.
    Er hatte den Eindruck, als löste das schwer zu überschauende Heer der Arbeitsroboter einen ganzen Block aus dem Gebäude heraus. Dicht gedrängt schwebten die Maschinen an den deutlich werdenden Nahtstellen. Grün schimmernde Desintegratorstrahlen flammten auf.
    Schließlich, erst wahrzunehmen, als schon ein breiter Spalt in der Fassade klaffte, löste sich ein gewaltiger Käfig von der übrigen Struktur.
    Der Tender setzte Traktorstrahler ein, bugsierte das monströse Element meterweise nach außen und saugte es in seinen unersättlichen Leib ein. Wie eine ertrusische Designertorte, aus der ein Stück herausgeschnitten worden war, wirkte der ESCHER-Turm. Andreh konnte trotzdem nicht in das Gebäude hineinsehen, die verbliebene Innenstruktur wirkte kaum anders als dessen äußere Fassade. Als wäre der Turm aus gewaltigen Bausteinen zusammengesetzt gewesen.
    Ein zweites Element wurde angehoben, brach knirschend aus dem Gefüge heraus.
    Andreh fühlte sich an die Schreie eines Lebewesens erinnert, dessen Sehnen und Knochen äußerer Gewalteinwirkung nicht mehr standhielten.
    Vor dem Grundstück erschienen eine Menge Leute. Die Entfernung war beinahe zu groß, dennoch hätte Andreh beschwören können, dass zwei von ihnen von einer Sekunde zur anderen aus dem Nichts heraus aufgetaucht waren. Sie standen plötzlich da, beide schwarz gekleidet, und führten die anderen Personen zu einem der gelandeten

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