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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gleiter.
    Er fragte sich immer drängender, was da vorging. Zweifellos war das alles mit den Behörden abgestimmt, und es ging nicht nur darum, den Sechseckturm an einen anderen Ort zu versetzen. Zumindest nicht an einen anderen Ort auf Terra.
    Wahrscheinlich nicht einmal innerhalb des Sonnensystems!
    Ohne sein Zutun öffnete sich eine Möglichkeit, den Käfig des TERRANOVA-Schirms zu verlassen. Es konnte gar nicht anders sein.
    Andreh setzte sich endlich wieder in Bewegung. Mechanisch wie ein Roboter.
    Er schritt quer über den Grünstreifen und das Transportband hinweg und betrat die eigentliche Thora Road, die er nie so leer gesehen hatte, ein endlos erscheinendes, geradlinig verlaufendes Band, das sich in beide Richtungen im Dunst verlor.
    Er sah den Gleiter mit einigen Dutzend Frauen und Männern in der Kugelzelle des Tenders verschwinden. Das zweite monströse Element des ESCHER-Gebäudes wurde soeben von der Werftplattform verschluckt.
    Andreh Reiching hatte die Mitte der Straße erreicht, als ihn eine seltsame Schwere befiel. Er wurde langsamer, glaubte plötzlich, gegen zähen Sirup ankämpfen zu müssen, der jeder Bewegung mehr Kraft abverlangte.
    Ein energetisches Sperrfeld ... Die Baustelle war abgesichert! Vergeblich versuchte er, das Hindernis zu überwinden, indem er sich immer wieder dagegen warf - er schaffte es nicht. „He!", rief er heiser. „Ich muss mit euch reden!"
    Eine Stunde war vergangen, seit der Tender herabgesunken war. Niemand nahm Notiz von ihm.
    Die letzten Personen vor dem Gebäude verschwanden an Bord eines zweiten Gleiters. Nur die beiden schwarz Gekleideten waren noch da. Sekunden später sah Andreh sie ebenfalls nicht mehr.
    Sie mussten teleportiert sein. Oder waren sie nur in den Gleiter gestiegen? Je länger er darüber nachgrübelte, desto unsicherer wurde er.
    Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die unsichtbare Sperre, rang ihr tatsächlich noch einen Meter Bodengewinn ab, sogar zwei, blieb dann aber völlig entkräftet stehen. „Nehmt uns mit nach draußen! Nur zwei Personen ..." Krächzend brachte er das über die Lippen, während er den Roboter anstarrte, der auf ihn zuschwebte. „Bitte, geh zurück! Die Straße wird in Kürze wieder freigegeben."
    Sein Kopfschütteln hatte etwas Trotziges.
    Andreh wollte sich zur Wehr setzen, als der Roboter zwei Tentakelarme ausbildete und ihn an den Schultern umfasste, dann verlor er den Boden unter den Füßen.
    Der Roboter setzte ihn auf dem Grünstreifen ab. „Ich will ... nach draußen!", keuchte Andreh Reiching. „Dieses Gefängnis ... ist zu eng geworden. Terra ..."
    Er biss sich auf die Lippen, als der Roboter ihn unterbrach: „Geht es dir gut? Ich werde eine Medoeinheit ver- ständigen."
    „Nein! Das nicht!" Tief holte Andreh Luft. „Ich will doch weiter nichts als die Erde verlassen, das Sonnensystem ..."
    Sekundenlang hatte er das unangenehme Empfinden, dass der Roboter ihm bis auf den Grund der Seele schaute. „Hier bist du sicher", sagte die Maschine im Brustton der Überzeugung. „Auf Terra hast du nichts zu befürchten."
    Der Roboter entfernte sich schnell. Andreh starrte ihm hinterher, sah ein drittes gewaltiges Element der Gebäudestruktur in die Höhe steigen und in einem der weit aufgerissenen gefräßigen Mäuler des Tenders verschwinden.
    Minuten später folgte Nummer vier.
    Danach zogen sich die Arbeitsroboter zurück.
    Als schließlich der Tender lautlos an Höhe gewann, hatte Andreh das lähmende Gefühl, soeben die Chance seines Lebens verspielt zu haben.
    Irgendwo in der Milchstraße wartete das Glück auf Thorina und ihn. Er hatte keine Ahnung, wie lange es wirklich warten würde.
     
    *
     
    Terrania City schrumpfte unter dem GANYMED-Tender schnell zur Bedeutungslosigkeit, verlor sich optisch unter der zerfasernden Wolkendecke.
    Nach einem Flug von wenigen Minuten Dauer schwenkte das Schiff in eine Kreisbahn über den Mond ein.
    Auf der sonnenbeschienenen Rückseite des Erdtrabanten wurde die geringe Restgeschwindigkeit vollständig aufgezehrt. Schließlich hing der Tender im geostationären niedrigen Orbit über einer der am besten abgesicherten Regionen des Sonnensystems.
    Der Krater war gut zwanzig Kilometer lang. Es bedurfte keiner allzu großen Fantasie, seine Form mit einer Keule zu vergleichen, so einem Knüppel, mit dem sich die Menschen schon in grauer Vorzeit gegenseitig die Schädel eingeschlagen hatten, offensichtlich in Vorahnung dessen, was sie eines Tages noch erwartete.
    Deshalb war

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