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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Natur der Sache. „Ich erhebe den Anspruch", präzisierte er und benutzte die Sprache der Mächtigen, die seine Begleiter ebenso beherrschten. „Mein Volk ist aus den Erbauern dieser Station hervorgegangen. Ihre Heimatwelt Lemur ist auch unsere Heimat."
    „Wir verlangen nicht zu viel, wenn wir dich bitten, dass du deinen Anspruch präzisierst."
    „Mein Anspruch erstreckt sich auf ZEUT-80. Ausschließlich. Die Anlagen des Transporthofs BLEU RIMBER waren nie Eigentum der Lemurer."
    „Aber die Station war sehr lange Zeit verwaist. Deshalb erscheint uns dieses plötzliche Interesse befremdlich. Was nicht heißen soll, dass wir uns eine zeitlich verzögerte Rückübertragung nicht vorstellen könnten. Wenn du uns ein Ziel nennst, bis zu dem dein Anspruch wirksam werden soll ..."
    „Wir brauchen ZEUT-80 sofort!" Perry Rhodan registrierte die wachsende Verwirrung der Changeure. Pscholian Lok verfärbte sich wieder. „Es sind gewichtige, überlebenswichtige Gründe, die mir keine andere Wahl lassen, als dieses Verlangen auszusprechen", fuhr er unumwunden fort. „Unsere Galaxis befindet sich im Krieg gegen die Terminale Kolonne TRAITOR."
    Er sah die Schatten in ihren Augen, wenngleich sie mit keiner Regung zu erkennen gaben, dass ihnen TRAITOR ein Begriff war. Vielleicht, argwöhnte Rhodan, schoben sie den Gedanken an solche Auseinandersetzungen weit von sich. Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte. Er bedachte Gucky mit einem forschenden Seitenblick, der Ilt antwortete ihm mit einer fahrigen Geste. Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, spürte bestenfalls ihre Grundstimmung und war sich nicht einmal dabei wirklich sicher. Jetzt nickte er. Stimmt, sollte das heißen.
    Die Halbspur-Changeure fragten nach der vorgesehenen Nutzung der Plattform.
    Genau das hielt Perry für irrelevant und anmaßend, und so sagte er es ihnen auch.
    Er dachte nicht daran, Jiapho oder die RICHARD BURTON nur mit einer einzigen Silbe zu erwähnen. Die Changeure waren für ihn Fremde, über die er nichts wusste. Stand eine andere Macht hinter ihnen? Welche Absichten verfolgten sie? Vielleicht waren sie selbst nur Handlanger, die glaubten, das Richtige zu tun, und doch auf der falschen Seite standen. Wie oft waren solche Gedanken schon an ihn herangetragen worden, sobald die Sprache auf die Hohen Mächte gekommen war Und wenn er hundertmal von den ehrlichen Absichten der Changeure überzeugt gewesen wäre, es gab Zufälle, die nie jemand für möglich halten würde und die gerade deshalb geschahen. „Ich werde keine lebensrettenden Geheimnisse preisgeben", sagte er. „Die Existenz unserer Galaxis ist bedroht, von einer Katastrophe, die noch weit größere Auswirkungen zeigen kann. Eine Negasphäre entsteht in kosmischer Nähe.
    Deshalb erhebe ich Anspruch auf ZEUT-80 in einer humanitären Angelegenheit.
    Wir benötigen den Situationstransmitter der Plattform, um viele Völker vor dem Untergang zu bewahren."
    Rhodan hoffte, dass sich die Changeure genau diesem Argument nicht verschließen würden. Wenn er richtig kalkulierte, war BLEU RIMBER nichts Einzigartiges, sondern schlicht Teil eines weitläufigen Transportnetzes, dessen Ausfall die Halbspur, was immer darunter zu verstehen sein mochte, nicht über Gebühr belasten würde.
    Jederzeit ersetzbar, sofern ein triftiger und nachvollziehbarer Grund vorlag -darauf spekulierte er. Und einen solchen Grund hatte er genannt. „Wir fragen uns, bist du wirklich der Rechtsnachfolger der einstigen Erbauer von ZEUT-80?"
    Das klang nicht aggressiv. Keineswegs.
    Eher suchten sie nach einer Möglichkeit, sich der Entscheidung zu entziehen. Weil sie dann anerkannt hätten, wie viel Leid unter ihren Augen geschah? Dass sie sich diesem Leid verschlossen, weil sie nicht eingriffen?
    Vielleicht lösten seine Forderungen einen Zwiespalt aus, den sie nicht beherrschen konnten.
    Die Reaktion kam aus einer Richtung, die Perry Rhodan nicht vermutet hätte. Er sah Gucky zusammenzucken, als der Lademeister sich streckte. Ein strenger Duft breitete sich aus. „Ich zweifle den Status dieser drei Fremden, den sie sich selbst geben, in jeder Hinsicht an!" Schneidend klang Pscholian Lox' Stimme, und ihr mehrfacher Nachhall war frostig. „Ich verlange die Prüfung ihrer Legitimation durch eine Institution, die dazu berechtigt ist -durch die Hauptpositronik der Station ZEUT-80 !"
     
    *
     
    „Was hat er vor?"
    „Er sperrt seine Gedanken, Perry", gab der Mausbiber im selben kaum hörbaren Flüsterton zurück.

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