2397 - Die Halbspur-Changeure
es enthielt. Gucky ebenfalls.
Mit fliegenden Fingern löste er die Umhüllung.
Die Changeure starrten auf den bunten Stoff, der ihm über die Hand floss und sich ausbreitete. Pscholian Lox schien damit ebenso wenig anfangen zu können. Aber vielleicht faszinierte ihn das bizarre, grellbunte Muster. Oder er spürte, dass es sich um ein halb pflanzliches, halb tierisches Lebewesen handelte. Jedenfalls schwieg er.
Rhodan schlang sich den Krish'un über die Schulter, jenes nicht imitierbare Symbol der uneingeschränkten Macht eines lemurischen Tamrats. Ein Krish'un war in der Lage, seinen Träger völlig einzuhüllen und ihm dann sogar ein kurzfristiges Überleben in giftiger Atmosphäre zu sichern. Sogar Energieschüsse absorbierte er.
Atlan hatte geahnt, dass sich das riesige unbekannte Objekt als lemurische Hinterlassenschaft erweisen könnte. Es war sein Krish'un, den Rhodan jetzt trug.
Zugleich fragte sich der Terraner; ob der Umhang ihn akzeptieren würde. Etliche bange Augenblicke vergingen, bis er sich dessen bewusst wurde, dass dieses unbegreifliche Geschöpf ihn anerkannte.
Es mochten die lebenserhaltenden Impulse seines Aktivatorchips sein oder auch die Ritteraura, die ihn Atlan ähnlich machten.
Er hörte Guckys erleichtertes Aufatmen, als die Hauptpositronik ihn Augenblicke später als Tamrat und berechtigten Befehlshaber über ZEUT-80 identifizierte. „Icho Tolot mag ein Haluter sein, aber er ist mein Freund und Helfer und gehört, zu den friedliebendsten Intelligenzen dieser Galaxis", wandte Perry Rhodan sich an den Lademeister. „Ich bin sicher, du wirst in einem anderen Transporthof bald ebenso verwurzelt sein wie auf BLEU RIMBER."
Pscholian Lox' intensive Blaufärbung verriet ihm genug. „Wir werden ZEUT-80 aufgeben und sofort räumen", eröffneten ihm die Halbspur-Changeure. „Du hast deine Identität als Erbe der Erbauer dieser Plattform nachgewiesen."
Schwang Bedauern in diesen Worten mit?
Perry Rhodan konnte es nicht erkennen.
Fragend schaute er Gucky an, doch der Mausbiber hob nur die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. Dann rümpfte Gucky die Nase, als er dem Lademeister nachblickte, der schweigend die Zentrale verließ.
Gleich darauf waren sie allein.
Es gab keinen Grund, Erleichterung zu empfinden.
*
Perry Rhodan und seine Begleiter sahen Pscholian Lox erst zwei Tage später wieder. Der Lademeister war der blaue Zorn in persona, als er dem „berechtigten Nachfolger" mit ein paar unwirsch hingeworfenen Worten die Plattform übergab. „Unsere Wege werden sich nicht wieder kreuzen", versicherte Lox. „Du hast bekommen, was du wolltest, und sogar noch die Gebäude dazu. Alles andere gehört dir nicht."
Er ging ohne ein Wort des Grußes, betrat eine wartende Kapsel in der letzten aktiven Transportröhre, und dann, nur Augenblicke nachdem die Kapsel beschleunigt hatte, verflüchtigte sich auch diese energetische Röhre.
Zurück blieben die, Lagerhallen und das Restaurant. Sie waren leer. Es gab keine Einrichtungsgegenstände mehr, keine technischen Hinterlassenschaften, nichts, was Rückschlüsse auf die Halbspur-Changeure ermöglicht hätte. Seit Jahrzehntausenden hatten sie die Station mit Leben erfüllt, nun waren sie innerhalb von zwei Tagen gegangen. Auch ihren Impulswandler, mit dem sie ZEUT-80 kontrolliert hatten, gab es nicht mehr.
Trotzdem glaubte Perry Rhodan, dass er den Halbspur-Changeuren eines Tages wieder begegnen würde. Er war sogar fest davon überzeugt.
EPILOG I
Am 12. März landete die BEIJING auf der Plattform.
Auf ihre Techniker, die seit dem Beginn der Kharag-Operation mit lemurischen Anlagen vertraut waren, wartete ein weites Betätigungsfeld.
Mit Hilfe des Krish'un hatte Perry Rhodan mittlerweile die Hauptpositronik vollständig unter Kontrolle gebracht. Er vergab Stellvertreter-Lizenzen an etliche Offiziere der BEIJING, deren neuer Wirkungsbereich ab sofort ausschließlich ZEUT-80 sein sollte. Das Kommando übergab Rhodan an den bisherigen Ersten Offizier des EXPLORERS, den Terraner Major Hermann Cooper.
Während die ersten Funktionskontrollen durchgeführt wurden, meldeten sich die Techniker mit der höchst überraschenden Entdeckung, dass die ohnehin gigantische Energie-Speicherkapazität der Plattform von den Changeuren sogar noch erweitert worden war. Und nicht nur das. Die Fremden hatten ZEUT-80 auch bestens an die veränderten Gegebenheiten nach dem Hyperimpedanz-Schock angepasst.
Außerdem war die gesamte
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