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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit, Dongu Gok?"
    „Nein. Es ist dringend. Sie müssen sie unbedingt noch vor dem Aufbruch nach Hangay erfahren."
    „Worum geht es?"
    „Es tut mir leid, aber diese Informationen sind so brisant, dass ich sie Ihnen nur persönlich mitteilen möchte. Unter fünf Augen sozusagen."
    Diesmal gerieten die Falten auf meiner Stirn noch tiefer. Haluter waren nicht dafür bekannt, bei so wichtigen Angelegenheiten Scherze zu treiben, und hatten für gewöhnlich gute Gründe für ihr Vorgehen vorzuweisen. Wenn dieser Gok auf einem persönlichen Gespräch bestand, ging ich besser darauf ein. „Wo sollen wir uns treffen?"
    „An einem Ort, an dem wir nicht so leicht abgehört oder beobachtet werden können.
    Ich schlage die Lagerhalle 912-63 vor. An ihrem linken Rand sind wir verhältnismäßig ungestört, und niemand wird vermuten, dass dort solch ein wichtiges Gespräch stattfindet."
    Die Argumentation war zwar zweifelhaft, doch dank meines fotografischen Gedächtnisses stellte es keine Schwierigkeit dar, die Halle zu finden. Ich sah auf den Zeitmesser am Mehrzweck-Armbandgerät. Es war genau 17 Uhr.
    „Ich bin in einer halben Stunde dort", bestätigte ich und unterbrach die Verbindung.
     
    *
     
    Ich benötige nur zwanzig Minuten und nutzte die gewonnene Zeit und Gelegenheit, um mich in der Lagerhalle umzusehen. Sie war gigantisch, an die zwanzig Meter hoch und bestimmt fünfhundert tief und mit Schalttechnik vollgestopft. Während an den hohen Wänden noch vollautomatisierte Hebeund Transportvorrichtungen der Lemurer installiert waren, zog sich am Rand der Halle ein Laufhand entlang, das dort nachträglich von unseren Technikern zu Reparatur- und Nachrüstungszwecken eingebaut worden war, eine Vorrichtung, die zum Transport kleinerer Bauteile diente. Es stand still; momentan schien in der Halle selbst nicht gearbeitet zu werden.
    Lediglich einige zweckmäßig. konstruierte und nicht humanoide Roboter verloren sich reglos zwischen den Regalen.
    Der Rand der Halle, den der Haluter als Treffpunkt ausgewählt hatte, war tatsächlich mehr oder weniger blickgeschützt; hohe Container nahmen zufälligen Passanten die Sicht. Obwohl ich nichts Ungewöhnliches oder gar Verdächtiges ausmachen konnte, tastete ich mit der rechten Hand an meine Hüfte und spürte dort das kühle, beruhigende Metall des Kombistrahlers.
    In der Zentrale wären - im Gegensatz zu diesem Lagerraum - ausreichende.
    Abschirmmöglichkeiten vorhanden gewesen. Hier konnte uns jede primitive Mikrosonde abhören.
    Die Geschichte mutet seltsam an, bestätigte der Extrasinn meinen aufkeimenden Verdacht. Sie ist glatt und logisch - aber vielleicht etwas zu glatt. „wenn das sogar dir auffällt", murmelte ich. Aber deshalb ergänzten wir uns so gut.
    Hier die Logik, dort der Instinkt ...
    Während ich mich weiterhin umsah, nahm ich Funkverbindung mit Domo Sokrat auf und bat den Haluter, mir mitzuteilen, welche Personen sich in der Nähe der Halle 912-63 befanden. Dann trug ich ihm auf, sämtliche Daten über seinen Artgenossen Dongu Gok zusammenzustellen.
    Bevor Sokrat mir jedoch Auskunft geben konnte, traf Dongu Gok schon ein.
     
    *
     
    Ich hörte ihn, bevor ich ihn sah. Ein rhythmisches Dröhnen pflanzte sich durch den Gang bis zur Lagerhalle fort, donnernde Schritte, der eine immer eine Winzigkeit lauter als der andere. Hinkte Dongu Gok?
    Er bog in die Halle ein, schritt zielstrebig auf ihren seitlichen Rand zu, den er als Treffpunkt beschrieben hatte. Bekleidet war er mit einem typischen, rot leuchtenden Kampfanzug.
    Und er hinkte tatsächlich, zog ein Bein etwas nach, bewegte sich zudem unkoordiniert, glich mit den Laufarmen immer wieder Schwankungen seines Oberkörpers aus.
    Ich trat aus der Deckung der Container hervor. „Dongu Gok?", fragte ich.
    Er machte noch fünf, sechs Schritte in meine Richtung, blieb dann stehen und musterte mich. Lange. Seine Stielaugen waren starr auf mich gerichtet, bewegten sich keinen Millimeter. „Atlan", knurrte er dann. „Atlan. Endlich!"
    Worauf wartest du?, wisperte der Extrasinn. Unsere Befürchtung trifft zu!
    Ich fluchte leise und wollte mich zurückwerfen. Aber ich konnte mich nicht mehr bewegen, so allumfassend war der Schmerz. Er brannte zuerst in meinem Kopf und lähmte mich von einer Sekunde zur anderen, machte mich augenblicklich handlungsunfähig. Dann schoss er durch alle Nervenbahnen in den Körper hinab und breitete sich in die Muskeln und Sehnen aus, in die Knochen, die Organe, das Fleisch und setzte

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