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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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HALS- UND BEINBRUCH HEUTE ABEND. WIR LIEBEN DICH, KAREN UND ABBY. MIT SAHNEHÄUBCHEN UND KÜSSEN.

    Will lächelte und schwenkte die Flügel der Baron gegen den tiefblauen Himmel.

    Karen hielt neben dem Briefkasten an und schüttelte den Kopf, als ihr Blick auf den bronzenen Doppeldecker auf dem Briefkasten fiel. Ihrer Meinung nach war die Dekoration ein wenig kindisch. Sie griff in den Briefkasten, zog eine Hand voll Umschläge und Zeitschriften heraus und sah die Post kurz durch. Es waren Rechnungen, Einladungen, Exemplare des Architectural Digest, Mississippi Magazine und des New England Journal of Medicine.
    »Habe ich Post?«, fragte Abby aus dem Wagen.
    »Na klar.« Karen reichte ihr einen puderblauen Umschlag. »Ich glaube, das ist eine Einladung zu Sems Geburtstagsparty.«
    Abby öffnete den Umschlag, während Karen den steilen Hang hinauffuhr. »Und wie lange dauert es noch, bis ich Geburtstag habe?«
    »Drei Monate. Sorry, Kleine.«
    »Es gefällt mir nicht, fünfeinhalb zu sein. Ich möchte sechs sein.«
    »Nun hab es mal nicht so eilig. Du wirst schneller sechsunddreißig sein, als du ahnst.«
    Als das Haus in Sicht kam, spürte Karen den Zwiespalt, den sie immer spürte, wenn sie das Haus betrachtete. Zuerst empfand sie Stolz. Sie und Will hatten das Haus entworfen, und sie hatte sich um alle Verträge gekümmert. Trotz der Bedenken ihrer Freunde - bezogen auf diese Einsamkeit - hatten ihr die Planungen Spaß gemacht. Doch als die Familie schließlich ins Haus eingezogen war, hatte sie mehr Enttäuschung als Erfüllung verspürt. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, sich ihr eigenes Gefängnis gebaut zu haben, einen goldenen Käfig, der den anderen auf der Crooked Mile Road ähnelte. In allen wohnten andere Mississippi-Versionen moderner Ehefrauen des neuen Millenniums.
    Karen fuhr in die Garagenbucht, die neben dem Eingang zur Waschküche lag. Abby öffnete ihren Sicherheitsgurt selbst, wartete jedoch, bis ihre Mutter ihr die Tür aufmachte.
    »Wir machen uns Eistee«, sagte Karen, als sie Abby auf die Erde stellte. »Wie geht es dir?«
    »Gut.«
    »Hast du heute Nachmittag schon oft Pipi gemacht?«
    »Nein. Aber jetzt muss ich zum Klo.«
    »Okay. Anschließend überprüfen wir deinen Zucker, und dann trinken wir Tee. Heute machen wir uns einen schönen Tag, Kleines. Nur wir Frauen.«
    Abby grinste sie mit strahlenden Augen an. »Nur wir Frauen!«
    Karen öffnete die Tür, die von der Waschküche zur begehbaren Speisekammer und zur Küche führte. Abby quetschte sich an ihr vorbei und lief ins Haus. Karen folgte ihr, blieb aber vor der digitalen Alarmtafel an der Wand der Waschküche stehen und tippte den Sicherheitscode ein.
    »Alles in Ordnung«, rief sie, als sie durch die Speisekammer in die strahlend weiße Küche ging. »Möchtest du Cracker zum Tee essen?«
    »Ich will Oreos!«
    Karen legte eine Hand auf Abbys Schulter. »Du weißt, dass das nicht gut ist.«
    »Ich kriege doch gleich meine Spritze, Mama. Du kannst mir diese neue Spritze ja auch sofort geben. Oder nicht?«
    Abby war clever, wenn es um ihr eigenes Wohl ging. Übliche Formen des Insulins mussten eine halbe bis eine Stunde vor dem Essen gespritzt werden, wodurch Jugenddiabetes sehr schwer zu kontrollieren war. Wenn ein Kind plötzlich nach der Spritze keinen Appetit mehr hatte und sich weigerte, etwas zu essen -was bei Kindern häufig vorkam -, konnte der Blutzucker auf ein gefährliches Niveau sinken. Um dieses Problem zu lösen, war eine neue Form von Insulin, das Humalog, entwickelt worden, das fast augenblicklich von den menschlichen Zellen aufgenommen wurde. Es konnte vor einer Mahlzeit, während des Essens oder sogar erst unmittelbar nach dem Essen gespritzt werden. Will gehörte zu den Ärzten, die als erste Zugang zu dem Medikament hatten. Die Vorteile dieses neuen Medikamentes hatten das tägliche Leben von Familien mit an Diabetes leidenden Kindern revolutioniert. Das Humalog führte Kinder jedoch auch in Versuchung, ihre Ernährungsvorschriften zu übertreten, weil sie wussten, dass sofort ein »Gegenmittel« zur Hand war.
    »Keine Oreos, Schatz«, sagte Karen streng.
    »Okay«, nörgelte Abby. »Eistee mit Zitrone. Ich geh jetzt Pipi machen.«
    »Wenn du wiederkommst, ist der Tee fertig.«
    Abby blieb an der Tür stehen. »Kommst du mit?«
    »Du bist schon ein großes Mädchen, und du weißt, wo der Lichtschalter ist. Ich mach in der Zwischenzeit den Tee.«
    »Okay.«
    Als Abby durch den Korridor stapfte, warf

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