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240 - Zeitsplitter

240 - Zeitsplitter

Titel: 240 - Zeitsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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knurrte Crow ungeduldig.
    »Tu, was er sagt, Lityi.« Bewusst nannte Matt sie beim Namen. Er wollte ihr Vertrauen gewinnen – und zwar für sich.
    Lityis Faust schnappte ruckartig auf. Die Waffe fiel zu Boden und landete mit einem sonderbaren Laut auf dem nicht wirklich harten und ebenso wenig weichen Boden.
    Wieder schaute Lityi fragend, erst zu Matt, dann zu Crow hin. Was jetzt?, wollte ihr Blick wissen.
    »Bleib, wo du bist«, befahl Crow ihr.
    Es gab -zig Fragen, die man ihr hätte stellen können. Aber General Crow interessierte nur eine: »Wir suchen etwas. Kennst du dich hier aus?«
    »J-ja.«
    Ihre Stimme klang angenehm warm, frei von Angst – aber auch ein wenig mechanisch. Als wüsste sie nicht recht, wie man Mund und Zunge beim Sprechen bewegte.
    Vielleicht hat sie es vergessen, dachte Matt. Wenn sie schon so lange hier festsitzt, ganz allein…
    Vielleicht aber gab es auch einen anderen Grund. Matt wusste nicht warum, aber auf einmal kam ihm die Bewegung wieder in den Sinn, die er vorhin ausgemacht zu haben glaubte.
    Im nächsten Moment sah er sie wieder, und diesmal war er sicher, sich nicht getäuscht zu haben: Hinter Lityi bewegte sich etwas im Dunkeln.
    Weitere Tiere womöglich…?
    Lityis Stimme lenkte ihn ab.
    »Was sucht ihr?« Ihre Neugier und Verwunderung waren nicht zu überhören.
    Crow kniff die Augen zusammen und musterte Lityi scharf. »Den Flächenräumer« , sagte er dann nur.
    Und nun war es an ihm und Matt, verwundert zu sein. Denn Lityi antwortete beinahe leichthin: »Oh, den. Natürlich weiß ich, wo er zu finden ist.«
    ***
    »Du weißt…?«, setzte Crow neben ihm an. Matts Verblüffung verflog in diesem Augenblick bereits. Wurde abgelöst von einem Gefühl des Alarmiertseins.
    Irgendetwas stimmte hier nicht, und damit meinte er nicht die örtlichen Gegebenheiten.
    Etwas stimmte nicht mit Lityi, mit der Art, wie sie sich verhielt, wie sie sprach, wie sie… Matt konnte es nicht benennen. Es war nur dieses Gefühl – das er schon hundertmal verspürt und das ihn selten getrogen hatte.
    Lityi nickte. Dabei trat sie einen Schritt vor, kam ihnen entgegen, ob bewusst oder unbewusst, ließ sich nicht sagen. Und es war auch nicht von Bedeutung.
    Von Bedeutung war, was Matt im Zuge dieser Bewegung, die Lityi einen halben Meter aus dem Dämmerlicht herauslöste, entdeckte.
    Es gelang ihm gerade noch, die Worte, die Ihm über die Lippen kommen wollten, als bloßen Gedanken bei sich zu behalten: Mein Gott, was ist das?
    Im ersten Moment erinnerte es an ein Kabel; es war lang, dünn und schwarz und verschwand in der Dunkelheit hinter Lityi. Das andere Ende steckte in ihrem Nacken!
    Es war ihnen nur deshalb nicht gleich aufgefallen, weil ihr langes Haar es verdeckt hatte. Erst jetzt, da sie stand und zögernd auf sie zukam, war es zu sehen. Und es schien sich dabei zu bewegen – nicht im Takt von Lityis Gang, sondern auf schwer zu erklärende Weise genau anders herum.
    Auch der General sah es nun, wusste aber – natürlich – ebenso wenig wie Matt, worum es sich dabei handelte. Aber er reagierte auf typische Crow-Weise. Er reckte den Driller noch weiter vor und nahm die Frau direkt ins Visier. »Keinen Schritt weiter!«, befahl er.
    Wieder gehorchte Lityi.
    Aber nur kurz.
    Dann, keinen Herzschlag später, überschlugen sich die Ereignisse.
    Aus dem Dunkel hinter Lityi schlängelten vier weitere dieser schwarzen »Kabel« heran. Drei flogen durch die Luft an Lityi vorbei, während das vierte nach unten »griff«, das Messer aufnahm und es Lityi in die offene Hand drückte, die sich augenblicklich um den Griff schloss.
    Keine Kabel – das sind Tentakel!, fuhr es Matt durch den Kopf. Diese Dinger lebten!
    Die Frau selbst bewegte sich bereits auf Matt und Crow zu – aber weder sprang, noch rannte sie. Sie schien von einer unsichtbaren Kraft nach vorn katapultiert zu werden. Ein lautes, feuchtes Klatschen ertönte hinter Matt, und noch im selben Moment ein Schrei.
    Matt fuhr herum – und sah, dass Crow bereits getroffen war. Einer dieser schwarzen, aber saugnapflosen Greifarme wickelte sich um seinen Unterarm und das Handgelenk und zog mit einem ungeheuer kraftvollen Ruck daran, der aussah, als müsste er dem General den Arm aus dem Schultergelenk reißen.
    Crow verlor den Driller. Die Waffe wirbelte durch die Luft, an Lityi vorbei ins Dunkel. Wo sie landete, konnte Matt nicht erkennen. Weil Lityi ihn ablenkte, die in diesem Moment direkt vor ihm landete. Seltsamerweise, hatte sie das Messer

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