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2403 - Mission CHEOS-TAI

Titel: 2403 - Mission CHEOS-TAI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Akademie beendete, hat sie sich verabschiedet. Vielleicht sehen wir uns wieder, vielleicht nicht, hat sie gesagt. Worte, die mich mehr enttäuscht haben als alles andere, was ich jemals gehört habe.
    Ich habe damals im ersten Moment sogar gewünscht, ich könne sterben. Das Leben ohne Imosazi erschien mir leer.
    Aber ich habe sie vergessen, irgendwann.
    Ich habe sie aus meinem Herzen verbannt, und ich glaubte nicht, dass sie je wieder einen Platz darin finden könnte. Ich rede mir ein, sie habe mit mir genauso gespielt wie mit Vizquegatomi. Sie ist eine brillante Diebin und ebenso intrigant.
    Ja, ich hatte sie vergessen, bis ich sie wieder traf.
    Aber sie hat mich nicht vergessen. Das spürte ich sofort, und da war etwas, kaum dass wir nebeneinanderstanden.
    Vorhin, als alle außer uns beiden schliefen, hat sie es zum ersten Mal ausgesprochen. Seitdem wirbeln ihre Worte wieder und wieder durch meinen Kopf.
    Ich liebe dich, Pothawk, hat sie gesagt, mir war es damals nicht klar, aber ich liebe dich, immer noch. Wie ... wie ist es mit dir?
    Dieses Zögern in ihrer Stimme, diese Unsicherheit. Wie ist es mit dir? Wie kann sie mir einfach so diese Frage stellen? Da stand sie vor mir, genauso wunderschön, genauso perfekt wie damals, und sagte mir, dass sie mich liebt.
    Ich habe ebenfalls behauptet, dass ich sie immer noch liebe und sie immer geliebt habe.
    Aber das war eine Lüge.
    Dieses Glück in ihren Augen. Sie glänzten und strahlten wie früher, als wir intim waren.
    Danke, hat sie gesagt. Seit dem, was ich damals auf der Akademie getan habe, weißt du, wie ich bin. Danke, Pothawk, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
    Was soll ich tun? Sie ist schön, sie ist begehrenswert, aber sie hat mich tiefer verletzt als irgendjemand sonst.
    Noch darf ich ihr die Wahrheit nicht sagen. Wenn ich nun zu ihr gehe und ihr sage, dass ich sie nicht liebe, dass ich sie angelogen habe, wird sie womöglich nicht mehr voll einsatzfähig sein. Ich muss als Commander dieser Mission denken.
    Mission CHEOS-TAI braucht Imosazi, und zwar eine Imosazi, die voll konzentriert und nicht von persönlichen Gefühlen beeinträchtigt ist.
    Also muss ich sie weiterhin in dem Glauben lassen.
    Zumal ich mich von Sekunde zu Sekunde mehr frage, ob ich mir selbst etwas vormache. Vielleicht liebe ich sie ja doch? Womöglich habe ich sie tief in meinem Herzen tatsächlich all die Jahre über geliebt.
    Persönliches Protokoll Mission CHEOSTAI, Ende dieser Eintragung. Autorisation Pothawk, neues Passwort: „Perry Rhodan".
     
    *
     
    Perry Rhodan erwachte aus kurzem Schlaf. Er hätte ihn dank des Zellaktivators noch nicht nötig gehabt, aber er hatte gewiss nicht geschadet. Wer wusste, wann sich wieder Gelegenheit dazu ergab?
    Die anderen schienen fast alle zu schlafen, bis auf Vizquegatomi natürlich, aber selbst der gönnte sich den Luxus, Rhodan nicht genau im Auge zu behalten. Die Lider waren halb geschlossen, manchmal sackte auch eines ganz nach unten, die gesamte Körperhaltung war entspannt, wie er so dalag. Offenbar verinnerlichte er langsam, dass sein Gefangener nicht offen rebellieren würde.
    Commander Pothawk hielt Wache. Er stand neben der schlafenden Imosazi, die sich eingerollt hatte und mit der Schwanzhand Pothawks Hinterbein berührte.
    Rhodan nahm es als günstige Gelegenheit, Pothawk ungestört einige Fragen zu stellen.
    „Du hast gesagt, ich müsse mithilfe meiner Aura den hyperphysikalischen Anker des GESETZ-Gebers lösen. Auf welche Weise wird das geschehen?"
    „Darauf kann ich dir nicht antworten."
    „Kannst du nicht oder willst du nicht?"
    „Ich kann nicht, denn darüber wusste auch der Auftraggeber nicht Bescheid. Es steht lediglich fest, dass es dir möglich sein muss."
    „Was geschieht, wenn der Anker gelöst ist? Wie kommen wir von hier weg? Was wird aus den Mounter-Jets und ihren Besatzungen, die immer noch auf der Oberfläche des GESETZ-Gebers zugange sind?"
    Pothawk strich mit einer Ohrenhand über die Fangzähne, eine nachdenkliche Geste, die Rhodan schon öfter beobachtet hatte. Unwillkürlich dachte er daran, dass er selbst oft etwas ganz Ähnliches tat – das Reiben der kleinen Narbe an seinem Nasenflügel. „Wenn es vollendet ist, kann das Schiff endlich bewegt und von physikalischen Kräften erfasst werden."
    „Und das bedeutet was?"
    „Mach dir darüber keine Gedanken.
    Deine Aufgabe wird mit dem Lösen des Ankers erledigt sein."
    „Du wirkst sehr zuversichtlich", sagte Rhodan. „Glaubst du an deine

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