2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm
Vizquegatomi und ihr Aussehen – ein Zweibeiner, der mit angezogenen Beinen auf einer ovalen Bodenplatte saß.
„Der Trageroboter des Duals! Gucky, wo genau?"
Es bedurfte keiner Worte. Der Mausbiber esperte, holte sich aus den Gedanken des schwer Verwundeten alle nötigen Informationen, streckte Rhodan seine Hand entgegen, griff mit der anderen nach Pothawk, und dann entmaterialisierten sie gemeinsam.
*
Sie hatten einen Knotenpunkt erreicht, an dem sich Korridore, Rampen und Schächte vereinten. Die Spuren eines erbitterten Kampfes zeichneten sich deutlich ab. Schwere Waffen hatten tiefe Schmelzspuren in den Wänden hinterlassen, und die Hitze der Energieentladungen hing immer noch in der Luft.
Tote Laosoor lagen weit voneinander entfernt, als hätten sie versucht, in verschiedene Richtungen zu fliehen. Ekatus Atimoss’ Trageroboter war schneller gewesen.
„Wo ist er jetzt?"
Perry Rhodan nutzte die Ortungen seines SERUNS. Schnell wechselten die für ihn projizierten Umsetzungen; die verwehenden energetischen Spuren überlagerten sich gegenseitig. Selbst in der Aufbereitung durch den Pikosyn wurden nur verwischte Konturen erkennbar, nichts jedenfalls, was weitere Rückschlüsse erlaubt hätte.
„Die Primärauswertung erbringt keine eindeutigen Hinweise. Eine Lageanalyse der Toten wird empfohlen."
„Durchführen!", kommentierte der Terraner die Feststellung des Anzugsyntrons.
Dutzende Nahdistanz-Teleporter materialisierten in dem Moment. Vizquegatomi führte sie an, und es war offensichtlich, dass Pothawk ihnen einen Peilimpuls geschickt hatte. Die zur Unterstützung eingetroffenen Laosoor schwärmten sofort aus.
Perry Rhodan konnte in der optischen Einblendung verfolgen, dass die Sensoren seines SERUNS die Analyse verfeinerten. Zwischen den toten Laosoor entstand ein rechnerisch perspektivisches Gittersystem, das sich permanent veränderte. Farbschattierungen zeigten den steigenden Wahrscheinlichkeitsgrad der Umsetzung, und nach wenigen Sekunden stabilisierten sich die ersten Hilfslinien entlang der Schmelzspuren in den Wänden.
Keine Minute musste Rhodan auf die Auswertung warten. Dann stand fest, von wo aus Ekatus Atimoss’ Trageroboter das Feuer eröffnet und wie er sich weiterbewegt hatte. Der SERUN registrierte Nuancen in der Wärmeabstrahlung der Wandpartien, die Winkelneigung der einzelnen Schmelzspuren und den Zustand des abgetropften Materials.
Daraus errechnete er ein eindeutiges Bewegungsprofil.
Ekatus Atimoss’ Roboter hatte den Knotenpunkt aus einem der kleineren Seitenstollen kommend erreicht. Es sah nicht danach aus, als hätte er die Konfrontation mit den Laosoor gesucht, das Zusammentreffen schien eher zufällig gewesen zu sein. Der Roboter hatte sich permanent in Richtung einer aufwärts führenden Rampe entfernt.
Perry Rhodan glaubte nicht, dass Ekatus Atimoss ursprünglich versucht hatte, den Transmitterdom zu erreichen, um sich aus der LAOMARK abzusetzen.
Wenn dem Dual etwas wirklich wichtig war, dann zweifellos der GESETZ-Geber; CHEOS-TAI musste für ihn wie eine Fahrkarte Richtung Negasphäre sein.
Wusste Ekatus Atimoss von der Möglichkeit, die LAOMARK zu teilen? Dann war womöglich das Überrang-Kontrollzentrum sein Ziel gewesen. Oder der Senderblock, der den Falsifikat-Kode generiert hatte.
Diesen Sender gab es nicht mehr, und Perry Rhodan fragte sich, ob Icho Tolots Trupp inzwischen das Überrang-Kontrollzentrum erobert hatte. Genau das hätte für ihn Ekatus Atimoss’ Umkehr erklärt.
Der Dual bewegte sich eindeutig in Richtung der Hangarhallen und der einfliegenden Montagekapseln. Den Verdacht, er wolle letztlich CHEOS-TAI erreichen, wischte Rhodan indes schnell beiseite. Der Dual würde keineswegs Öl ins Feuer gießen und riskieren, dass CHEOS-TAI ihn als Angehörigen der Chaosmächte identifizierte.
Oder lag genau hier ein Denkfehler?
Konnte der Dual den GESETZ-Geber manipulieren, solange der Falsifikat-Kode nachwirkte?
Ekatus Atimoss’ Spur war jedenfalls brandheiß. Den Dual und seinen Roboter einzuholen musste für Teleporter Minutensache sein.
*
Ich hasse ihn!
Urplötzlich war der Gedanke da, voll Abscheu und bebender Erwartung. Perry Rhodan erschrak über sich selbst.
Er hat mich versklavt, hat mich zu seinem Werkzeug gemacht und meine einstige Existenz mit den Füßen getreten.
Der Terraner schaute Gucky an und registrierte, dass der Ilt ihn bereits verblüfft anstarrte. Gucky wollte etwas sagen, doch in dem Moment griff
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