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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Natürlich kein Original, aber immerhin eine Nachahmung. Ich habe sie persönlich sehr oft im Geschmack verfeinert, bis sie der Palisa-Frucht so nahekommt, wie es nur irgendwie möglich ist. Auch das ist übrigens eine Methode, mit der Routine und Langeweile an Bord zurechtzukommen."
    Im ersten Moment glaubte ich, mich verhört zu haben. „Palisa-Frucht?"
    „Hast du etwa schon davon gehört?
    Sie galt für kurze Zeit als Exportschlager, aber die rauen Umweltbedingungen auf Diakat haben nie eine Massenproduktion erlaubt. Der Handel schlief schnell wieder ein."
    „Es ist ein eigenartiger Zufall. Wir benutzen dieses Wort auf Arkon für eine Nuss, an die ich gerade heute aus bestimmten Gründen gedacht habe."
    Ich vermied, Dr. Indica anzusehen, nahm ihren leicht nussigen Körpergeruch aber in diesen Sekunden umso intensiver wahr. „Wie dem auch sei, Palisa-Saft wäre sicher genau das Richtige."
    „Für mich nur Wasser", entschied meine Begleiterin. „Auf exotische Säfte reagiert mein Magen hin und wieder empfindlich."
    Savoire verschwand im Nebenraum.
    Dr. Indica schaute ihm nach. „Ich kann nur hoffen, dass er danach nicht wieder ablenken wird."
    „Er ist ein kluger Mann, der die Entwicklungen an Bord sicher aufmerksam verfolgt, soweit sie ESCHER betreffen. Er weiß Bescheid und wird einem Gespräch mit uns nicht ausweichen."
    Der Diakater kam zurück und trug ein kleines Tablett mit drei Gläsern. „Und er hat ein gutes Gehör." Er stellte das Tablett ab und reichte Dr. Indica das Wasserglas. „Übrigens werde ich nicht ablenken. Es ist gut, wenn wir die Dinge besprechen, ehe es zu ernsthaften Problemen kommt."
    Sie wich seinem Blick nicht aus. „Danke. Auch dafür, dass du persönlich servierst. Eine Form der Höflichkeit, die man nur noch selten findet."
    „Ich mag keinen Robot in meiner Kabine, der solche alltäglichen Dinge für mich erledigt. Vielleicht findest du das gerade für einen Kybernetiker etwas seltsam, aber ich umgebe mich den ganzen Tag mit Technik und ...
    nun ja, mit ESCHER. Da genieße ich die wenigen Stunden, in denen ich allein in meiner Kabine bin und jeden Handgriff selbst ausführen kann. Das holt mich auf die Ebene eines normalen Lebens zurück."
    „Durchaus verständlich", mischte ich mich ein und griff nach meinem Palisa-Saft. Der Geschmack war eine Offenbarung – frisch, süß und zugleich von einer herben Bitterkeit, wie ich sie selten erlebt hatte. Das Prickeln im Mund setzte sich über die Kehle bis in den Magen fort. „Nach langen Reisen geht es mir oft ähnlich, und ich suche dann die Weite der Natur. Aber zur Sache."
    Savoire nickte. „Die Panzerkäfig-Elemente, in die ESCHERS Hardware zerlegt worden ist, befinden sich in einem gesondert gesicherten Ringwulstsegment der BURTON-Kernzelle."
    „Das wissen wir", drängte Dr. Indica.
    „Ich erwähne es, um euch die andere Seite der Medaille aufzuzeigen, die ihr wahrscheinlich nicht kennt. Ich bin froh, dass ESCHER gesichert ist.
    Allerdings nicht, um die Gefahr einzudämmen, die angeblich von ihm ausgeht. Sondern damit die physischen Bestandteile der Parapositronik geschützt sind. Natürlich weiß ich, was sich im Schiff tut. Mir ist nicht entgangen, dass es Stimmen gibt, die sogar einen Anschlag auf ESCHER nicht ausschließen."
    Diese Worte alarmierten mich. „Das ist das erste Mal, dass ich davon höre.
    Woher ist dir ein solches Gerücht zu Ohren gekommen?"
    Savoire hob sein Glas und ließ den grellgelben, dickflüssigen Saft darin langsam kreisen. Es gluckerte. „ESCHERS Avataren Pal Astuin und Merlin Myhr eilt der Ruf voraus, überall zu schnüffeln und über alles Bescheid zu wissen. Das will ich gar nicht beurteilen, aber nur so viel: Über das, was für sie von Bedeutung ist, sind sie tatsächlich im Bilde."
    Er nahm einen Schluck. „Ob jemand tatsächlich so weit gehen würde, Sabotage zu verüben, steht auf einem anderen Blatt. Allein der Gedanke daran beunruhigt mich allerdings. ESCHER dient dem Schutz und letztlich dem Überleben der gesamten Besatzung. Ich brauche euch nicht zu erklären, dass wir ohne die Möglichkeiten der Parapositronik niemals im chaotischen Raum der entstehenden Negasphäre manövrieren können, falls es uns überhaupt gelingt, nach Hangay einzufliegen."
    „Aber du erwähnst es trotzdem", stellte die Nexialistin nüchtern fest.
    „Deine Aussage in allen Ehren, aber auch mit ESCHER vermag niemand zu sagen, ob wir in Hangay bestehen können."
    Ich spürte die Spannung

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