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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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guten Schachzug. Manche werden nicht darauf reinfallen und es eher als Stimmungsmache verstehen. Mir gefällt das Datum, weil es optimistisch gerechnet ist. Das ist mir lieber, als eine weitere Woche öden Raumflugs prognostiziert zu bekommen."
    Zum ersten Mal seit Verlassen des Antigravschachts begegneten wir Besatzungsmitgliedern. Zwei terranische Techniker hatten ein Stück der Wand entfernt und machten sich an den dahinter liegenden Kabeln zu schaffen.
    Meine Begleiterin blieb stehen und schaute ihnen wortlos über die Schulter.
    „Wir schaffen das alleine und brauchen keine Zuschauer", murrte einer der Techniker, ohne sich umzudrehen.
    Sein Kollege stieß ihm in die Seite und raunte ihm so leise etwas zu, dass ich es trotz meines guten Gehörs nicht verstehen konnte. Daraufhin sackte der erste in sich zusammen, wandte sich wie in Zeitlupe um und schaute mich mit gerötetem Gesicht an. „Entschuldige, Atlan, ich habe nicht ..."
    „Schon gut", unterbrach ich ihn.
    „Zumal nicht ich dich bei deiner Arbeit gestört habe, sondern meine Begleiterin, Dr. Indica."
    Er fuchtelte mit den Händen fahrig durch die Luft, als wüsste er nicht, wohin damit. Das Rot seiner Wangen verstärkte sich.
    Dr. Indica erlöste ihn von der Peinlichkeit, nach Worten suchen zu müssen. Sie zupfte eine weitere Applikation von ihrer Kleidung. Als sie Druck auf die Seite ausübte, fuhr eine kugelförmige Sonde aus. „Ich gehe davon aus, dass das Schaltelement des Prozessors defekt ist. Wenn du zur Seite gehst, erledige ich das."
    Weniger als eine Minute später trat sie wieder zurück. „In Zukunft werde ich mich nicht wieder in eure Arbeit einmischen. Entschuldigt bitte. Ich wollte eure Kompetenz nicht anzweifeln."
    Beide Techniker bedankten sich kleinlaut.
    Als wir weitergingen, konnte ich mir ein Lob nicht verkneifen. „Du trägst also tatsächlich auch nützliche Hilfsmittel bei dir und verstehst sie einzusetzen."
    „Sonst könnte ich sie zu Hause lassen, nicht wahr? Aber ich muss dich enttäuschen. Meine technischen Kenntnisse sind eher bescheiden.
    Es war Zufall, dass ich den Fehler schneller entdeckt habe als die beiden Fachkräfte, die sicher hundertmal so viel von ihrem Job verstehen wie ich."
    „Bescheidenheit steht dir gut."
    „Dir ebenso. Der Techniker wäre vor Scham und Ehrfurcht am liebsten im Boden versunken."
    Ich winkte ab. „Leider treffe ich immer wieder auf Personen, denen es so geht wie ihm. Ich lege keinen Wert darauf, als Berühmtheit zu gelten."
    „Das weiß ich. Wie ich schon sagte, du bist auf meiner Liste die Nummer zwei. Ich kenne dich."
    „Vergiss nicht, dass du nicht die Bordpsychologin bist. Die Beziehungen der einzelnen Wissenschaftssektionen ..."
    „... hängen an den Personen, die sie ausüben."
    „... sind nur ein Teil deiner Aufgaben als Nexialistin. Du bist Wissenschaftlerin z.b.V., ohne feste Einbindung in die Bordroutine. Eine Allrounderin."
    Sie blieb stehen. „Ich kenne mein Stellenprofil, Atlan. Aber ich bin nicht nur als Gast an Bord der BURTON gekommen. Ich träume davon, wieder auf eine große Mission zu gehen, seit ich mit Perry Rhodan an Bord der LEIF ERIKSSON II im Sternenozean von Jamondi unterwegs war."
    „Bei Gelegenheit musst du mir mehr darüber erzählen", bat ich sie.
    „Wir werden Dr. Savoires Quartier bald erreichen. Willst du mir vorher nicht etwas über das aktuelle Problem berichten? Ein wenig Vorbereitung kann nicht schaden."
    „Kannst du es dir nicht selbst denken?"
    Natürlich konnte ich das. Dass Perry Rhodan die Parapositronik ESCHER mit an Bord genommen hatte, war keineswegs eine leichte Entscheidung gewesen. Einen derart unbestimmbaren Gast zu haben gefiel vielen Besatzungsmitgliedern nicht.
    ESCHER hatte während seiner Entstehungsgeschichte in Terrania für einigen Wirbel gesorgt. Beinahe wäre es zur Katastrophe gekommen – wenn man wohlwollend davon absah, dass es sehr wohl zahlreiche persönliche Katastrophen gegeben hatte. ESCHER war allerdings auch eine der beiden großen Trumpfkarten für unseren geplanten Einsatz in Hangay. Ohne die Parapositronik wären wir der Aussage des Nukleus zufolge chancenlos.
    Für viele war ESCHER dennoch nichts als eine große Gefahr.
    „Willst du es von mir hören?", fragte Dr. Indica, als ich nicht antwortete.
    „Nicht nötig. Der Besatzung gefällt es nicht, dass ESCHER an Bord ist.
    Oder dass seine Avatare Pal Astuin und Merlin Myhr scheinbar grundlos überall herumschnüffeln."
    „Deine abfällige Wortwahl

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