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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trennten die RICHARD BURTON und ihre Besatzung von ihrem Ziel, dem Koh-Raffat-System: eine lächerliche Distanz, unter anderen Umständen.
    Unter diesen Bedingungen jedoch schafften sie nicht einmal eine Strecke, für die sie „normalerweise" eine einzige, kurze Linear-Etappe gebraucht hätten.
    Was ist schon noch normal in Hangay?
    So schwer es ihm fiel, Atlan musste die BURTON stoppen lassen. Er konnte keinen weiteren Überlichtflug riskieren. Das Manövrieren war endgültig zu einem reinen Vabanque-Spiel geworden; mit 14.500 organischen Besatzungsmitgliedern und 10.000 Posbis als Einsatz.
    An einem anderen Ort hätte Atlan erwogen, in eines der Beiboote umzusteigen und zusammen mit einer kleinen Truppe Freiwilliger sein Glück zu versuchen, standen die Chancen auch noch so schlecht. Derlei Aktionen hatte er in der Vergangenheit schon öfter hingelegt.
    Aber hier, so nahe am Zentrum des Segarenis-Haufens, betrug die Erfolgschance eines solchen Unternehmens exakt Null. Es wäre nicht Heldentum gewesen, sondern Selbstmord mit Anlauf.
    Denn weder die beiden fünfhundert Meter durchmessenden Schlachtkreuzer der MARS-Klasse noch die je dreißig DIANA- und MERKUR-Kreuzer, schon gar nicht die insgesamt sechzig Korvetten und Space-Jets oder die 250 Shifts hatten einen ESCHER an Bord. Ohne die Parapositronik war an einen Weiterflug nicht zu denken.
    Mit ESCHER sieht’s aber auch nicht viel besser aus, nörgelte der Logiksektor.
    Oder liegen bereits Ergebnisse seiner ominösen Berechnungen vor?
    Das war nicht der Fall. Wie üblich vertröstete der Erste Kybernetiker Dr. Laurence Savoire die Expeditionsleitung auf unbestimmte Zeit.
    „Einen Tag", sagte Atlan. „Vierundzwanzig Stunden. Wenn ESCHER dann nicht weiterweiß, müssen wir unverrichteter Dinge umkehren."
    Domo Sokrat, Startac Schroeder und Trim Marath, die neben dem Arkoniden auf der Galerie standen, pflichteten ihm bei. Savoire nahm die Frist zur Kenntnis; versprechen, meinte er, könne er gleichwohl nichts.
    Sie warteten.
    ESCHER rechnete.
     
    *
     
    Der Anruf kam nicht aus dem Ringwulsthangar, wo die Parapositronik untergebracht war, sondern aus der Wissenschaftssektion.
    Dr. Indica lächelte vom Holo-Schirm.
    Sie hob beiläufig grüßend die Hand und sagte: „Ich denke, das wird dich interessieren. Soeben ist es unseren Hyperphysikern in Zusammenarbeit mit Major Uluth Karsmaq von der Ortungsabteilung gelungen, die Signale eines Raum-Zeit-Routers aus dem UHFÄther zu filtern."
    Atlan richtete sich kerzengerade auf.
    Seine Augen begannen zu tränen. Da war er, der berühmte Silberstreif am Horizont! „Auch hier im Segarenis-Haufen werden konventionell ausgerüstete Kolonnen-Einheiten also zentral geleitet?"
    „Stark anzunehmen, aufgrund der Impulsketten, die wir mit viel Trickserei dem Grundrauschen entlockt haben.
    Könnt ihr damit etwas anfangen?"
    „Ich nicht, aber vielleicht ... – Atlan an Savoire: Hat ESCHER das mitbekommen?"
    Der Erste Kybernetiker bejahte. „Wie alle Roh-Ortungsdaten und Auswertungen wurden auch diese extrahierten Signalfolgen prompt an uns weitergeleitet. Oh, und ESCHER reagiert soeben.
    Moment ... Die Parapositronik bittet um eine Ausweitung der Frist auf insgesamt zwei Tage."
    ESCHER wolle, erklärte Savoire, die Leitsignale des Raum-Zeit-Routers, dessen Kennung gRIX-1199 lautete, und etwaige andere in dieser Zeit aufgefangene und dekodierte Kursanweisungen analysieren. Möglicherweise lasse sich dadurch das provisorisch erstellte Modell der Proto-Chaotischen Zelle Segarenis überarbeiten und konkretisieren.
    „Fristverlängerung gewährt." Atlan klatschte in die Hände, von neuer Hoffnung erfüllt.
    Savoires Bild war bereits erloschen, aber jenes der Nexialistin stand noch auf dem Schirm. „Danke, Indica. Gute Arbeit."
     
    *
     
    „Hab ich’s nicht gesagt? Hab ich’s nicht gesagt? Doktor Indica reißt uns raus, wer sonst! Hab ich’s nicht gesagt?"
    „Ja, du hast es gesagt. Nun krieg dich um aller Himmel willen wieder ein!" Djato-B3 deutete auf die Vitrine. „Iss eine Cremeschnitte, Junge, das beruhigt. Oder einen Schokogalax. Besser gleich beide."
    Folgsam griff Hajmo nach den Tellern mit den Süßspeisen und stellte sie auf ihr gemeinsames Tablett. Viel Platz war darauf nicht mehr, der Barniter hatte es schon mit Kalorienbomben aller Farben und Formen beladen.
    Die kleine Konditorei war nur jeden dritten Tag geöffnet, und auch dann immer bloß für ein paar Stunden. Sie lag am Rand des zum Freizeitbereichs

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