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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeckten Schädel hin und her und rümpfte die breite Nase, in der vier Öffnungen klafften. „Soll ich euch was sagen, Leute? Wir fühlen diesem Hypermegarechner mal auf den Zahn. Mit unserem bescheidenen, hauseigenen hyperinpotronischen LPV-Netzwerk. Inklusive Koko-Segment, geschätzte Jawna, okay?"
    Da sie derzeit keine anderen außertourlichen Aufgaben hatten, ließen sich der Unither und die Posbi überzeugen.
    Unter Verwendung sämtlicher vorliegender Ortungsergebnisse und Flugdaten ihrer jüngsten Linearetappen versuchten sie, ESCHERS Hochrechnung nachzuvollziehen.
    Wie bei früheren Versuchen ähnlicher Art scheiterten sie kläglich. Der keineswegs leistungsschwache Rechnerverbund der BURTON erwies sich als außerstande, die Behauptung der Parapositronik als falsch oder richtig einzustufen.
    „Tja. Wir müssen uns wohl oder übel auf ESCHER verlassen", zwitscherte Rifkanka.
    „Mir schmeckt das nicht", sagte Baskis.
    Jawna Togoya sah keinen Grund, ihren Kollegen zu widersprechen.
     
     
    Annalen der Helden von Hangay:
     
    Der Erlöser
     
    Herrlich ist das Piratenleben, heißa, hussa, ho!
    Es sei dem Chronisten nachgesehen, dass ganz entgegen seinem sonstigen Stil der Überschwang ein wenig mit ihm durchgegangen ist. Jedoch zählen die Jahre, welche der nahezu gewaltlosen Besetzung der Schwingevon-Raffat durch die Khif Chimanga folgten, zweifelsohne zu den schönsten und beglückendsten meines Lebens.
    Unser charismatischer Führer Wa-Gon-Bloi ließ das Raumhabitat zu einer mächtigen Bastion ausbauen. Dutzende zusätzliche Ausleger und Module wurden an die Speichen des Rades angeflanscht, welches damit einen Maximal-Durchmesser von über fünfeinhalb Kilometern erreichte.
    Die Anbauten waren teils von imposanter Größe, um die Lagerkapazität zu vervielfachen. In anderen wurden überschwere, weitreichende Kanonen installiert oder Tausendschaften von Raumtorpedos abschussbereit aufgestellt.
    Mehrfach gestaffelte Schutzschirme verschiedener Kategorien erhöhten die Verteidigungsbereitschaft noch weiter.
    Wa-Gon-Bloi kalkulierte ein, dass das Reich der Vennok sich wieder für seinen Außenposten bei Koh-Raffat interessieren würde, sobald der Konflikt mit den Karaponiden beigelegt war. Dann mussten die KChi gerüstet sein, gegebenenfalls sogar einen gemeinsamen Angriff beider Völker abwehren zu können.
    Idealerweise war bis dahin unsere Festung so stark gesichert, dass eine Rückeroberung den dafür nötigen Aufwand schlicht nicht lohnte. Daher trieb unser Oberhaupt die Bauarbeiten mit harter, doch stets genau gezielter Klaue voran.
    Wie sich herausstellen sollte, waren unsere Sorgen jedoch unbegründet. Karaponiden und Vennok bekriegten einander – und nebenbei noch etliche kleinere Nationen – unverdrossen, sodass nicht nur der Stützpunkt unangefochten blieb, sondern auch allgemein die Freibeuterei einen Aufschwung erlebte wie selten zuvor.
    Die Schwingevon-Raffat wuchs und wuchs. Vierhundert Vennok waren wir gewesen, die in den endlosen, öden Röhrengängen ihre triste Existenz fristeten.
    Nun aber bevölkerten in manchen Wochen weit über 25.000 Korsaren das Habitat, allesamt lebenslustige Prachtkerle, die wahrlich zu feiern verstanden.
    Lieder wurden geschmettert, so voller Lust und Kraft, dass das Weltall erzitterte. Wir delektierten uns an den exquisitesten Köstlichkeiten, die Hangay zu bieten hatte. Manchmal wurde wohl auch ein wenig geneckt und gerauft, aber nie derart enthemmt, dass mehr als eine Handvoll Totalverluste zu beklagen gewesen wären.
    Wann immer jedenfalls KChi in trauter Runde beisammensaßen und es sich gut gehen ließen, erhoben sie ein ums andere Mal die Trinkgefäße aufs Wohl ihres begnadeten Führers, des großen Wa-Gon-Bloi.
     
    *
     
    Er gehörte zur Spezies der Kartanin.
    Vom Reich Karapon, in dem seine Genialität ohenhin nie ausreichend gewürdigt worden wäre, hatte er sich längst losgesagt.
    Überhaupt wollte er sich mit seiner Abstammung nicht näher befassen. Er war an Bord eines Piratenschiffes geboren worden und aufgewachsen, hatte nie ein anderes Leben gekannt und sich über die Jahre bis an die Spitze der Khif Chimanga emporgekämpft.
    Ich aber überzeugte Wa-Gon-Bloi, dass es anders gewesen sein musste.
    In Wahrheit ging sein Stammbaum in direkter Linie bis auf Vinau zurück, den Ursprungsplaneten aller Kartanin. Seine Ahnen gründeten vor über fünfzig Jahrtausenden die Kansahariyya, den „Bund der Zweiundzwanzig", und waren federführend am

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