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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intuition auf eine Stufe mit Ihrem Planhirn stellen zu wollen – ja." Sie lächelte fein.
    „Nehmen wir also einmal an, Koh-Raffat bleibt uns verwehrt", sagte der Haluter. „Dann muss die Mission trotzdem noch nicht unbedingt als gescheitert betrachtet werden. Ich darf daran erinnern, dass uns die Vertreter der Noquaa-Kansahariyya von einer Beobachtungsstation berichtet haben, welche die Vennok zweieinhalb Lichtmonate außerhalb der Systemgrenze betrieben."
    Atlan hob die Augenbrauen. „Du meinst, in einem Bereich, der für uns gerade noch erreichbar sein könnte?"
    „Vorausgesetzt, ESCHER verfeinert seine Analyse."
    „Falls diese Station überhaupt noch existiert." Startac Schroeder übernahm wieder einmal die Rolle des Advocatus Diaboli.
    „Dagegen spricht wenig. TRAITORS Truppen kümmern sich gewöhnlich nicht um Einrichtungen, die für sie ohne Belang sind. Für uns jedoch ... Pardon."
    Sokrat war nur um eine Nuance lauter geworden, was sofort die Gläser auf dem Tisch zum Klirren gebracht hatte.
    „Für uns", wiederholte er gedämpft, „könnten die Beobachtungen der Vennok großen Wert besitzen. Durchaus vorstellbar, dass sie die Vorgänge bei Koh-Raffat dokumentiert haben, vielleicht sogar einzelne Schritte der Umwandlung zur Proto-Chaotischen Zelle."
    Atlan ließ den Blick über die um den Besprechungstisch Versammelten schweifen. „Besser der Spatz in der Hand ...", zitierte er aus seinem reichen Fundus terranischer Spruchweisheiten. „Was meint ihr?"
    Er erntete allgemeines Nicken. „Ich stimme Domo Sokrat ebenfalls zu. Mit etwas Glück sind die Gerätschaften der Vennok-Wissenschaftler noch vor Ort.
    Lasst uns optimistisch sein und, während ESCHER rechnet, für die Erforschung dieser Station geeignete Einsatzkommandos zusammenstellen!"
     
    *
     
    Hajmo Siderip saß gerade bei Marc auf der Krankenstation, als ihn der Anruf ereilte.
    Wegen der Vorschriften in der Reha-Abteilung, die jegliche Lärmbelästigung untersagten, aktivierte Siderip kein Freisprech-Akustikfeld, sondern hielt sein Multifunktionsarmband ans Ohr. Je länger er lauschte, desto mehr weiteten sich seine Pupillen.
    „Sie hat mich angefordert!", hauchte er, nachdem er die Verbindung getrennt hatte. „Mich! Persönlich! Indica will mich in ihrem Team haben! Sie! Will!
    Mich!"
    „Wäre es zu viel von dir verlangt, nicht gar so inflationär mit den Ausrufezeichen umzugehen?", bat Marc. Sein liebestoller Freund redete zwar leise, doch mit einer Intensität, dass einem der Schädel brummte. Selbst wenn das Kinn dick in Heilgel eingepackt war.
    „Verstehst du denn nicht, was das bedeutet?"
    „Doch. Nämlich absolut nix. Da gibt’s – eventuell – eine Station der Vennok. Die soll möglichst rasch durchkämmt werden, nach für uns interessanten Aufzeichnungen ebendieses Fremdvolks. Und was bist du? Xeno-Psychologe. Na, klingelt’s?
    Mit deinem Sex-Appeal hat das nicht das Geringste zu tun."
    Hajmos Mundwinkel hingen so enttäuscht nach unten, dass Marc beinahe hell aufgelacht hätte. Er bremste sich gerade noch rechtzeitig ein; Lachen bekam seinen Prellungen gar nicht gut.
    „Du hast recht. Ich bin bescheuert."
    „Da widerspreche ich dir nicht. – Na komm, Alter, nimm es nicht so tragisch.
    Immerhin darfst du in der Nähe deiner Angebeteten sein. Vielleicht hast du Glück, ihr geratet in einen Hinterhalt, du rettest Indica das Leben, und hernach sinkt sie dankbar in deine Arme."
    „Mhm. Nur, dass sie ausgebildete Dagor-Kämpferin ist, als Allrounderin dezidiert für Außeneinsätze vorgesehen, und eher sie mir den Arsch rettet." Immerhin zeigte Hajmo noch einen Rest von Realitätssinn.
    „Dann eben so rum. Hauptsache, hinterher erklingen die Geigen." Marc begann eine schnulzige Melodie zu summen, was er schlagartig bereute.
    Um sich und Hajmo abzulenken, fragte er: „Hat man eigentlich eine Spur von der Kontaktwaldsprecherin gefunden, dieser ..."
    „Ar-Dus-Taar? Nein. Was nicht viel heißen muss, sie war zuletzt ja nur in einem Beiboot unterwegs, und angesichts der Ortungsmisere ..."
    „Ich dachte, sie sei mit einem Trimaran auf Erkundungsmission geflogen."
    „Schon. Sie hat gemäß Aussage der Noquaa-Kansahariyya auch einen ziemlichen Gewaltritt hingelegt. Obwohl damals die Inkonsistenz im Segarenis-Haufen noch lange nicht so weit fortgeschritten war wie heute."
    Inzwischen habe er sich genauer informiert, erläuterte Hajmo: Ein Trimaran der Kartanin erreichte Anfang des Jahres 1345 NGZ wohlbehalten wieder seinen

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