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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bostich müssen sich hinter den Kulissen einigen, dann bekommen wir auch den Rest in den Griff. Wenn die beiden mächtigsten Vertreter Schulterschluss zeigen, sind die anderen mit dabei."
    „Hm. Als Gastgeber ist das meine Aufgabe." Cheplins Kiemen klappten einmal hörbar auf und zu. „Außerdem bin ich neutral, und meine Lebensweise ähnelt keinem eurer Völker."
    „Genau so sehe ich das auch", bestätigte Bré. „Der Konflikt zwischen Arkon und Terra ist für dich nur eine Marginalie im politischen Gesamtgefüge und kaum von Bedeutung. Das bedeutet, dass beide, der Minister und der Imperator, dich als Diskussionsleiter anerkennen werden. Und als Gastgeber können sie deiner Bitte zum Gespräch ohne Gesichtsverlust nachkommen."
    Der Schwarmer wölbte die Balkennase leicht, um sie genauer in Augenschein nehmen zu können. „Du bist Reginald Bulls Beraterin. Weiß er, dass du hier bist?"
    „Nein", gab sie lächelnd zu. „Ich falle ihm damit auch nicht in den Rücken. Im Gegenteil. Es ist meine Pflicht als Beraterin, dieser negativen Richtung entgegenzuwirken. Er wird es mir nicht übel nehmen, denn er ist ein kluger Mann."
    „Ich habe den Eindruck, dass er temperamentvoll und aufbrausend ist."
    „Nur für einen kurzen Moment, dann siegt sein Verstand."
    Cheplin erhob sich aus dem Gestell.
    In Schwerkraftverhältnissen wirkte er schwer, aber nicht unbeholfen; er musste sie gewohnt sein. „Gut. Die Konferenz ist noch für einige Zeit unterbrochen. Ich werde mich mit beiden in Verbindung setzen. Sollte unsere Unterhaltung länger dauern, wird Susa derweil die Leitung in der Konferenzhalle übernehmen. Die Delegationen sind mit der Namenssuche noch hinreichend beschäftigt, daher wird ihnen nicht auffallen, dass jemand fehlt."
    Bré war deutlich erleichtert, dass der Schwarmer so zugänglich war. In gespannter Erwartung kehrte sie in die Wohnwelt zurück, zu Frans und Bullys Unterkunft.
    Nicht lange danach kam dort Cheplins Anruf an, in dem er um eine Unterredung mit Minister Bull und Imperator Bostich bat. Der Unsterbliche war zuerst erstaunt und sagte dann zu.
    Nachdem die Verbindung beendet war, musterte er Bré mit kritischem Blick. Sie sah ihm offen in die Augen.
    Plötzlich lockerte sich seine Miene, und er nickte anerkennend. „Ich wusste schon, warum ich dich dabeihaben wollte."
     
    *
     
    Die Kommandokuppel bestand aus mattgrauem Metall und schwebte unscheinbar vor dem riesigen Observatorium, das freie Sicht ins All bot. Reginald Bull, der den Schlitten allein steuerte, sah vor sich Aarus mit Schlitten und aktivierten Portensoren.
    Flüchtig bildete er sich ein, einen von ihnen anhand der Farbe seines Exoskeletts wiederzuerkennen, aber wahrscheinlich täuschte er sich. Auf den ersten Blick sahen immer noch alle Aarus für ihn gleich aus. Als er an ihnen vorüberflog, hörte er ein paar Wortfetzen, darunter wieder „Wasser von Aar". Ein wenig wunderte er sich schon, wie oft davon gesprochen wurde, da es Cegnus Worten zufolge keine religiöse Bedeutung hatte und täglich in der Computerqualle besucht werden konnte. Vielleicht sollte er den Schwarmer einmal darauf ansprechen?
    Er schob den Falthelm über den Kopf und aktivierte die Systeme, bevor er auf die wachhabenden Aarus vor der Schleuse zuflog. Cheplin hatte darauf hingewiesen, dass die Anzüge geschlossen sein mussten, da er die Besprechung in einem gefluteten Raum stattfinden lassen wollte. Es gab zwar „trockengelegte" Sektionen mit Schwerkraftverhältnissen, doch waren sie hauptsächlich für interne Bereiche und Technik reserviert. Es konnte auch sein, dass der Schwarmer bewusst das Wasser als ein zusätzliches vermittelndes Medium gewählt hatte. Um die beiden Kontrahenten aus ihrem natürlichen Element zu reißen.
    Die Wachen ließen Bull sofort mit Gesten passieren. Er war eingeladen und aufgrund seiner menschlichen Gestalt und den kurzen roten Haaren auch kaum zu verwechseln. Ein anderer Aarus geleitete ihn durch schlauchartige Gänge, und er traf vor einem Zugang ein, den auch Bostich gerade durchschwamm.
    Der Schwarmer begrüßte seine Gäste, als hätte er nichts weiter vor als eine Führung durch den wichtigsten Bereich von Aarus-Jima. Er geleitete sie durch einige geflutete Räumlichkeiten, verlor ein paar Worte über die Technik und verharrte schließlich in einer Art Besprechungsraum mit Steuereinheiten und großem Außenfenster.
    Die Abtrennung nach innen war ebenfalls durchsichtig; Bull sah Rescoten und mit der

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