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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Gewahrsam genommen werden musste, war Cheplin. Die anderen würden sich fügen, sobald Macar und Vesmatin die Genetische Revolte ausgerufen hatten. Sie wollten das Volk retten, nicht umbringen.
    Und dann würden endlich wieder normale Zustände im Wurm herrschen, eine Rückkehr zu den Traditionen erfolgen und der drohende Untergang abgewendet werden.
    Das Wasser von Aar würde alle Verschmutzungen beseitigen!
    Während die Helfer anfingen, die Bewusstlosen und Gefangenen einzusammeln, suchten Macar und Vesmatin nach dem Schwarmer. Er befand sich nicht in der Hauptzentrale, auch nicht in seinen privaten gefluteten Räumen.
    Die beiden Aarus wurden immer hektischer. Laut der Aussage eines – nun ebenfalls bewusstlosen – Helfers in der Zentrale, die den Zeitpunkt des Angriffs bestimmt hatte, befand er sich hier in der Kuppel! Ihre muskulösen Körper schossen wie Pfeile durch die Verbindungsschläuche. Dann endlich entdeckten sie ihn durch eine Reihe von durchsichtigen Abtrennungen: Bewusstlos trieb er im Haupt-Konferenzraum in der Nähe der Zentrale dahin. Sein mächtiger Körper war selbst auf diese Entfernung noch unverkennbar.
    „Wir müssen in die Zentrale und das Signal abschicken!", drängte Vesmatin. „Lass ihn einfach ersticken!"
    „Auf keinen Fall, wir erschaffen keinen Märtyrer!", gab Macar zurück.
    „Wir brauchen ihn noch. Sehen wir nach ihm, den Ruf können wir auch von dort absetzen!"
    Als hochgestellte Rescoten hatten sie Zugangsberechtigung zu allen Systemen. Sie würden keine Schwierigkeiten haben, ein Signal nach draußen abzusetzen.
    Ab und zu kamen Erfolgsmeldungen herein. Wie es aussah, war die Kuppel bald planmäßig in ihrer Gewalt. Mit dem Volk draußen würden sie schon fertig. Nur eine kurze Rede, und alle würden überzeugt sein, dass die beiden Rescoten richtig und vorausschauend gehandelt hatten.
    Dennoch waren die beiden Umstürzler vorsichtig, als sie in den Konferenzraum schwammen. Der Schwarmer war ein wehrhafter Aarus und zudem rasend schnell. Es hatte seit seiner Ausbildung keinen begabteren Navigator als ihn gegeben, und er beherrschte seinen Körper bis in die feinste Muskelfaser. Das Gerücht, dass der von ihm abgesetzte Schwarmer Vaikiri durch seine Hand umgekommen war, war nie ganz verstummt.
    Vielleicht stimmte es, dass Vaikiri Selbstmord begangen hatte; eine Tatsache blieb aber, dass ein Kampf stattgefunden hatte. Die Narbe an Cheplins Arm bewies es. Sowohl Macar als auch Vesmatin hielten Cheplin eines Mordes für fähig.
    Also näherte Macar sich dem Bewusstlosen nur langsam, während Vesmatin einen Bogen um ihn machte und ein Terminal aktivierte.
    Die Meldung kam herein, dass die Teilnehmer der Konferenz allesamt in der Blase seien.
    Macar stutzte plötzlich und fuhr herum, seine Balkennase zitterte. „Sag mal, hast du auch das seltsame Gefühl, dass hier noch jemand ist?"
    Und dann geschah alles gleichzeitig.
     
    12.
     
    Ein weiterer Umsturz
     
    Bostich stupste den Schwarmer leicht an, der widerstandslos nachgab und von ihm wegschwebte. „Was ist hier los?", fragte der Imperator verblüfft.
    Bull sah sich um; nicht ein einziger Aarus war mehr bei Bewusstsein. „Na, ganz offensichtlich handelt es sich hier um einen Anschlag!"
    „Unerhört!", rief Bostich geschmeichelt.
    „Bilde dir nichts ein, Imperator – du bist ausnahmsweise einmal nicht gemeint. Das galt Cheplin." Bull deutete durch das Sichtfenster nach unten, zur Schleuse, die gerade in drängelnder Eile von mehreren Aarus frequentiert wurde. „Die wollen die Kuppel übernehmen."
    „Was ist das für eine neuerliche Idiotie?", schnaubte der Imperator.
    „Cheplin hat uns höchste Sicherheit garantiert!"
    „Er ist bewusstlos und kann dir nicht antworten, also was machen wir?"
    Bostich klappte seinen langen Körper zusammen. „In Deckung gehen, und zwar sofort. Wir kommen hier nicht mehr ungesehen raus, dahinten kann ich schon Schatten erkennen."
    Bull wollte nach dem Schwarmer greifen, aber Bostich hielt seinen Arm fest, schüttelte den Kopf und wies zu einer Schleuse. Sie würden es nicht mehr schaffen.
    Hastig verbargen sie sich hinter einem Aggregatblock gegenüber dem Eingang. Bull, seiner Frau für ihre Voraussicht dankend, aktivierte den Minisender am Anzugrevers und setzte ein Notsignal ab.
    Gleichzeitig aktivierte er das Funkarmband und flüsterte hinein: „Nicht antworten, Cegnu, aber hier findet gerade eine Revolte statt. Cheplin und sein Stab sind bewusstlos.
    Bitte informiere

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