Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nach einer kurzen Überleitung sprach er über den derzeitigen Status quo in der Milchstraße.
    „Im Augenblick herrscht eine Art Stillhalten und gegenseitiges Belauern. Seit dem Einsatz der Carapol-Strukturbrenner, zuletzt im Mai bei Olymp und Woodlark, gab es keine Versuche der Terminalen Kolonne mehr zur Kabinettbildung. Andererseits aber ist es uns nicht gelungen, annektierte Welten wieder zu befreien, was angesichts der zahlenmäßigen Übermacht und Schlagkraft des Feindes nicht verwundern mag. Das Solsystem wird weiterhin belagert, das Durchbrechen des TERRANOVA-Schirms ist TRAITOR bisher nicht gelungen. Auch die Charon-Wolke mit Jonathon ist momentan eine sichere Bastion."
    Der Unsterbliche machte eine kurze Pause und ließ seinen Blick schweifen.
    Er hatte die Aufmerksamkeit aller auf sich gerichtet. Irgendwo inmitten der gläsernen Reihen machte er einen weißen Punkt aus, von dem rot glühende Strahlen auf ihn abgeschossen wurden. So kam es ihm zumindest vor.
    Nach wie vor wusste Bull nicht, was Bostich vorhatte, aber er würde es sicherlich bald erfahren.
    Er holte kurz Atem und fuhr fort: „Bisher finden alle Aktivitäten gegen die Terminale Kolonne im Untergrund und im Einzelnen statt. Mit keinerlei Aussicht auf Erfolg, weil die nötigen Mittel und Technologien fehlen. Die meisten der hier Anwesenden werden sich denken können, aus welchem Grund ich alle zusammenrief. Schon einmal hat es einen Bund der Milchstraßenvölker gegeben, im Jahr 3580 terranischer Zeitrechnung, als sich die GAVÖK gegen die Laren-Herrschaft bildete. Und nun hoffe ich, dass uns dasselbe noch einmal gelingt. Heute sind weitaus mehr Vertreter versammelt, aber wir haben auch einen sehr viel gefährlicheren Feind. Ich hoffe, wir finden in dieser Konferenz einen Konsens, mit dem alle leben können und der uns eine neue Hoffnung geben wird, auch diese Bedrohung abzuwenden."
    Seine Rede dauerte noch länger, aber er gab sich Mühe, nicht zu sehr auszuufern und vor allem stets sachlich und nüchtern zu bleiben. Die Menge aufzurütteln war noch nicht angebracht. Zunächst einmal mussten die Politiker sich selbst und ihre Haltung zu einer neuen Vereinigung darstellen. Waren sie dafür oder dagegen?
    Nacheinander traten die Delegierten ans Rednerpult, stellten ihr Volk und ihre derzeitige Situation dar und äußerten sich zu Reginald Bulls Vision.
    Bisher gab es keinerlei Gegenstimmen; doch schließlich kristallisierte sich eine Frage heraus, die von allergrößter Bedeutung schien: Wie sollte der neue Bund heißen?
    Da hagelte es gleich Vorschläge: Koalition der Freien; Agenda 1346; Bund Freie Milchstraße; Antichaotischer Ordnungsbund und dergleichen mehr.
    Man verstreute und verzettelte sich, jeder wollte einen anderen Namen durchsetzen, und die Diskussion geriet schnell aus dem Ruder. Weder Cheplin noch Bull konnten zur Ordnung rufen und auf das eigentliche Thema zurückführen. Es schien keine weitere Entscheidung möglich zu sein, solange kein geeigneter Name gefunden wurde.
    Und dann hatte Bostich I. seinen Auftritt. Er drückte seinen Willen zum Beitritt aus, indem er den Namen Galaktikum vorschlug.
    Daraufhin wurde es laut; die Wiederbelebung des Galaktikums lehnten alle rundheraus ab. Nach wie vor war diese Institution auf Arkon I angesiedelt, aber seit der Besetzung des Systems endgültig in Bedeutungslosigkeit versunken.
    Bré Tsinga strich sich übers Kinn.
    Sie hatte Bostich damals kennengelernt, als er zur Installation des Galaktikums an seinen Hof eingeladen hatte. „Das haben wir uns gedacht, oder?"
    „So ist es", seufzte Bull.
    Schon lange saß er zurückgelehnt und hörte nur noch zu. Es war nicht das erste Mal, dass sich eine bedeutende Konferenz wie diese an Banalitäten aufhängte. Der Name der Organisation spielte zum derzeitigen Stadium doch überhaupt keine Rolle. Normalerweise wurde so etwas bereits im Vorfeld auf den unteren Ebenen geregelt, aber das war eben in diesem Fall nicht möglich.
    „Darf ich auch einen Vorschlag machen?", meldete sich Fran aus dem Hintergrund. „Vereinigung der Hanswurste und Wichtigtuer."
    „Meine Stimme hast du", bekräftigte Bré.
    Plötzlich richtete sie sich auf, ihre Miene spannte sich an. „Du solltest jetzt wieder ans Pult treten und ihnen sagen, dass sie so lange nicht hier raus dürfen, bis sie sich einig sind", sagte sie. „Genau jetzt, in diesem Moment, da sie bereits erschöpft, aber noch aufnahmebereit sind. Das wird den bald ausbrechenden Streit

Weitere Kostenlose Bücher