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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermeiden."
    „Gut." Bull aktivierte das Gravopak und machte sich auf den Weg. Er sah, wie Susa, die sich mit Cheplin zusammen in einer Loge neben dem Pult aufhielt, ihm ihre Aufmerksamkeit zuwandte und dann ihren Platz verließ.
    Als der Sprecher der Dron gerade eine Atempause einlegte, schob sie ihn einfach vom Pult weg und verkündete laut: „Vielen Dank für alle Argumente, wir haben aufmerksam zugehört. Minister Bull will nun ein paar Worte dazu sagen, und ich bitte um Gehör."
    „Danke", flüsterte der Unsterbliche beeindruckt.
    Gab es etwas, das die Aarus nicht im Griff hatten? Ins Mikrofon sprach er: „Ich danke allen Rednern und für die vielen interessanten Vorschläge, die bisher vorgebracht wurden. Ich sehe, dass wir uns im Prinzip einig sind, zu einem Bund zusammenzutreten. Doch von starker Bedeutung scheint der Name der Organisation zu sein. Deshalb möchte ich darauf hinweisen, dass wir so lange keine Strategie planen können, wie das nicht geklärt ist. Ich möchte bitten, in alle Überlegungen mit einzubeziehen, dass diese Konferenz einmalig ist. Wir können sie wahrscheinlich so schnell kein zweites Mal durchführen. Das bedeutet: Solange wir keine eindeutige Einigung und Strategie gefunden haben, werden wir nicht auseinandergehen. Egal, wie der Name der Organisation lauten wird: Entweder finden wir einen Konsens, oder es wird keinen Bund geben.
    Doch dies muss einstimmig beschlossen werden. Solange es nicht der Fall ist, werden wir bleiben."
    Daraufhin trat tatsächlich verdutzte Ruhe und Nachdenklichkeit ein.
    In die Imperator Bostich sofort eine Kerbe schlagen musste.
    „Vielen Dank, Minister Bull", übertrugen die Lautsprecher seine Antwort. „Genau dasselbe Problem sehe ich auch, nämlich dass die LFT darauf hofft, das alleinige Ruder zu übernehmen und zu bestimmen."
    Ein Paukenschlag, und die Diskussion begann erst so richtig. „Er hat mich ausgetrickst", knurrte Bré Tsinga später. „Das gelingt ihm nicht noch einmal."
    Nun begannen die hitzigen Reden, und vor allem Bull und Bostich lieferten sich Wortgefechte. Das war nicht ungewöhnlich, immerhin vertraten sie die beiden größten Machtblöcke.
    Die Stunden zogen sich in die Länge, der Tag verflog, ohne dass mehr Produktives als die Begrüßung dabei herauskam. Was niemand wünschte und hoffte, und doch war es bei einer solchen Vielzahl an individuellen Intelligenzen unumgänglich.
     
    10.
     
    Ein Lichtblitz
     
    In einer „Gefechtspause", anders konnte man es inzwischen nicht mehr nennen, bat Bré Tsinga den Schwarmer um ein Gespräch unter vier Augen. Er ließ sie von Susa abholen und zu einem in der Nähe der Kommandokuppel installierten Empfangsmodul bringen, wo sonst Konferenzen mit Handelspartnern und Technikern stattfanden. Hier trieben sich kaum Aarus herum, das Modul war eine nüchtern gehaltene, undurchsichtige Kugel, in der es nur verschieden große Besprechungsräume gab, sonst nichts.
    Cheplin erwartete die Kosmopsychologin in einem kleineren Raum, der Platz für vier Liegegestelle und zwei individuelle Sitzgelegenheiten bot. Er hatte sich bereits in ein Gestell gelegt. „Wir sind völlig ungestört", sagte er, nachdem Susa sich zurückgezogen und die automatische Tür sich geschlossen hatte.
    „Vielen Dank für den schnellen Termin", sagte Bré und nahm in einem Formsessel Platz. „Ich weiß das sehr zu schätzen, denn die Angelegenheit ist wichtig."
    „Ich kann mir denken, worum es geht", meinte der Schwarmer.
    Die Kosmopsychologin nickte langsam. „Bull und Bostich. Sie blockieren alles. Der Stillstand der Konferenz ist auf sie zurückzuführen."
    „Eine persönliche Fehde?"
    „Du bist ein guter Beobachter."
    „Ich habe etwas ganz Ähnliches durchgemacht." Cheplins Füße flösselten leicht. „Von frühesten Kindertagen an hatte ich einen Feind, Vaikiri von den Vika. Er konnte meinen Aufstieg nicht verhindern, wodurch sich unsere Feindschaft nur noch vertiefte. Nach außen ließen wir nicht offensichtlich werden, was zwischen uns stand."
    „Dennoch spürt man es, wie in unserem Fall die Diplomaten", stimmte Bré zu. „Bull und Bostich I. sind Profis, doch ihr Hass aufeinander beeinträchtigt ihre Objektivität. Und das ist äußerst kontraproduktiv. Wir können so nicht mehr weitermachen, sonst scheitert die ganze Konferenz."
    „Und was kann ich dabei tun?"
    „Wäre es möglich, ein Schlichtungsgespräch zu führen? Die Situation ist verfahren, wir müssen zu einem Konsens kommen. Bull und

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