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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unwägbarkeiten abhängig, dass ich improvisieren musste. Das galt für Ganymeds Verhalten ebenso wie für die Mikro-Bestien. Ich hatte nicht vorhersehen können, dass es möglich sein würde, die meisten Konservierungstanks abzuschalten.
    Zwei hochgewachsene dürre Geschöpfe stürmten aus der Düsternis einer Nische auf mich zu. Sie schienen mich nicht einmal zu bemerken. Zirpend, mit kantig wirkenden, aber weit ausgreifenden Schritten hasteten sie an mir vorbei.
    Aus anderen Behältern war das Fluid nicht abgelaufen. Ich reagierte deshalb sogar erleichtert. Weil der Ansturm Tausender unterschiedlichster Lebewesen nicht zu bewältigen gewesen wäre.
    Wie vermessen war mein Vorhaben wirklich? Würde ich wenigstens eine Nachricht auf Hyperfrequenz senden können?
    Michael Reginald Rhodan lebt tatsächlich, er wurde nicht als Dual getötet ... Das zu erfahren mochte eine Handvoll Menschen beruhigen. Auf die Situation der galaktischen Völker würde es nicht den geringsten Einfluss haben.
    Davon abgesehen: Meine Freunde würden sich nur von Neuem um meine Sicherheit sorgen und höchstwahrscheinlich eine Rettungsaktion in die Wege leiten – dann jedenfalls, wenn sie Rückschlüsse auf meinen Aufenthaltsort ziehen konnten.
    Ich war stehen geblieben. Vielleicht, sagte ich mir, würde mein Versuch, die Freiheit zurückzugewinnen, alles nur noch schlimmer machen. Nach Dantyrens Ende sah der Duale Kapitän Zerberoff womöglich seine Chance gekommen. Oder Antakur von Bitvelt zog längst die Fäden, und ich war nichts anderes als der Köder, mit dessen Hilfe Terra endlich zu Fall gebracht werden sollte.
    Ich verfluchte meine Zweifel. Aber die Terminale Kolonne TRAITOR war ein Gegner, wie wir ihm noch nie gegenübergestanden hatten. Die Milchstraßenvölker kämpften mit dem Rücken zur über ihnen einstürzenden Wand. Gefragt waren keine konventionellen Strategien, sondern das Außergewöhnliche und Unverhoffte.
    Schon aus dem Grund hatte ich an vielen Risikoeinsätzen teilgenommen.
    Auch an meinem letzten ... Wider besseres Wissen und um Zeichen zu setzen: Wir fürchten TRAITOR nicht und wir übernehmen unseren Teil der Verantwortung.
    Ich stutzte. Für einen Moment glaubte ich, einen Schatten gesehen zu haben, der auf mich zuhuschte. Aber da war nichts. Vielleicht hatte ich nur einen Reflex wahrgenommen.
    Vor mir mündete der in fahlem Dämmerlicht liegende Korridor in einen höhlenartigen Raum. Hier reihten sich keine Konservierungstanks aneinander, sondern Maschinenblöcke. Möglich, dass es sich um Versorgungseinrichtungen handelte oder um Überwachungseinheiten.
    Einige dieser Aggregate schienen, wie so vieles in der Kolonnen-Technik, unzugänglich verkapselt zu sein. Es hatte also wenig Sinn, mich damit zu befassen.
    Im Hintergrund zeichnete sich Bewegung ab. Dort näherten sich mehrere Geschöpfe, die nur Gen-Experimenten entstammen konnten. Die schwache Beleuchtung hinter ihnen ließ ihre Umrisse verschwimmen und machte sie zu scherenschnittartigen Silhouetten, aber dennoch blieb ihr humanoides Äußeres nicht verborgen.
    Ich schluckte schwer. Mindestens fünf Kreaturen kamen da heran, deren Körper extrem verformt worden waren. Auf den viel zu schmalen Schultern eines von ihnen sah ich zwei Köpfe sitzen – doch das war kein Dual. Ein anderer verfügte über etliche Armpaare, von denen jedes ein hektisches Eigenleben entwickelte.
    Die erneute Bewegung, diesmal schräg vor mir, registrierte ich nur aus den Augenwinkeln. Etwas war soeben an mir vorbeigehuscht, und dieses Etwas konnte kaum größer gewesen sein als meine beiden Fäuste zusammen.
    Ich fuhr herum.
    Das war der Moment, auf den ich gewartet hatte, dem ich ebenso angespannt entgegensah, wie ich ihn fürchtete.
    Die ersten Mikro-Bestien fanden sich ein. Eben erst zwei, aber schon erhöhte sich ihre Zahl auf sechs, und weitere jagten heran. Sie umringten mich und versperrten mir damit jede Fluchtmöglichkeit.
    Wahrscheinlich hielten sie mich für einen Angehörigen der Kolonne. Die Frage war nur, ob sie deshalb Respekt vor mir empfanden oder ob sie als gequälte Kreaturen nicht zögern würden, mich zu zerreißen.
    „Ich habe die Funktionen der Konservierungstanks abgeschaltet", sagte ich.
    Obwohl diese winzigen Haluter unschlüssig wirkten, lief es mir kalt über den Rücken. Ich brauchte mir nicht einzubilden, dass es mir irgendwie gelingen würde, sie auf Distanz zu halten. Sobald sie angreifen wollten, würden sie das tun.
    „Ich bin euer

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